2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Seit 2010 spielt Meikel Klee für die SV Drochtersen/Assel. Foto Berlin
Seit 2010 spielt Meikel Klee für die SV Drochtersen/Assel. Foto Berlin

D/A: Der Malocher drängt in den Kader

Der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel spielt am Sonntag um 14 Uhr beim Tabellenvorletzten BV Cloppenburg.

Verteidiger Meikel Klee stand bei der Niederlage im Hinspiel erstmals in der Startelf. Am Sonntag soll es die Revanche geben.

Meikel Klee (27) sah es kommen. Während des Trainingslagers in Dänemark im Zuge der Vorbereitung auf die Saison sagte er, dass er solch einen Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft noch nie erlebt habe. Von dem halben Dutzend Neuzugängen besaßen die meisten längst Regionalliga-Erfahrung. Klee war neben einigen anderen Spielern, die den Aufstieg perfekt gemacht hatten, einer derjenigen, denen der Platz auf der Reservebank näher war, als der Platz in der ersten Elf. Heute gehört Klee zu denen, die sich durchgesetzt haben, denen Trainer Enrico Maaßen blind vertraut. „Im Training muss man sich viel mehr reinhauen, als in der Oberligasaison“, sagt Klee. Im vergangenen Jahr habe sich die Mannschaft ob der geringeren Größe des Kaders doch häufig von selbst aufgestellt.

Die Vorbereitung lief für Meikel Klee optimal. In Dänemark und bei Testspielen empfahl sich der 27-Jährige. Maaßen wechselte ihn zum Saisonauftakt in Wolfsburg ein, als es hinten rechts in der Abwehr brenzlig wurde. Klee spielte gegen Cloppenburg danach von Anfang an. Eine Verletzung warf den Außenspieler einige Tage später aus der Bahn. Vier Wochen lang pausierte er. Wenig später kamen noch mal zehn Tage wegen einer Krankheit dazu. „Ich war vom Pech verfolgt“, sagt Klee. Erst in den vergangenen Wochen ist Klee wieder auf der Überholspur. Wenn er fit ist, kommt Trainer Maaßen kaum an ihm vorbei. In zehn Ligaspielen wirkte Klee bislang mit, er stand im Schnitt 39 Minuten lang pro Begegnung auf dem Rasen. Der letzte Torerfolg liegt nun bereits fünf Jahre zurück. Damals noch bei Güldenstern Stade traf Klee im Jahr 2010. Für Drochtersen war er in einem Pflichtspiel noch nie erfolgreich. „Aber ich schnuppere ein wenig am Torerfolg“, sagt Klee. Zuletzt gegen Wolfsburg durfte er auf der rechten Seite ein wenig offensiver spielen.

Klees Stärken sind seine Aggressivität in den Zweikämpfen. Dass die Schiedsrichter ihm in der laufenden Saison bislang nur einmal Gelb zeigten, hat vor allem damit zu tun, dass Klee bei aller Aggressivität viel disziplinierter geworden ist als in der Vorsaison. Mit fünf Gelben Karten führte er diese Statistik in der vergangenen Saison mannschaftsintern an. „Der Trainer schätzt wohl an mir, dass ich immer Vollgas gebe, trotz der Doppelbelastung durch die Arbeit“, sagt der 27-Jährige. Klee ist Maurer bei einer kleinen Firma in Bremervörde. In Harsefeld bauen er und seine Kollegen gerade ein Zweifamilienhaus. Knapp neun Stunden auf dem Bau folgen zwei harte Stunden beim Training. Manchmal müsse er sich nach der Plackerei überwinden, am Abend gegen den Ball zu treten. „Manchmal freue ich mich auf die Couch“, sagt Klee.

Der Malocher spart sich den Gang ins Fitnessstudio. Das jahrelange Steineschleppen stählte seinen Oberkörper. Mit einigen Schritten Anlauf wirft Klee den Ball beim Einwurf 20 bis 25 Meter weit. Gerade in Tornähe ist diese Art von Standard fast genauso gefährlich wie eine Ecke oder ein Freistoß aus dem Halbfeld. „Vielleicht könnten wir daraus noch viel mehr machen“, sagt Klee.

Meikel Klee ist offenbar Realist. Wenn er so um die 30 ist, werde sein Körper etwas dagegen haben, dass er fast täglich Höchstleistung bringen muss. „Nach zehn Jahren Arbeit und Fußball wird er sagen, genug geschunden, jetzt bin ich dran“, meint Klee. Solange will Klee auf diesem Niveau Fußball spielen.

D/A im Internet

Ein Filmbeitrag mit einem Interview mit Meikel Klee bereits jetzt und das Ergebnis des Spiels gegen Cloppenburg und eine aktuelle Meldung kurz nach Spielschluss gibt es unter www.tageblatt.de

Cloppenburg holt Bury

Das Hinspiel: Beim ersten Aufeinandertreffen verlor D/A im eigenen Stadion mit 0:1 gegen den BV Cloppenburg. Arnold Suew erzielte in der 35. Minute das Tor des Spiels. Die Kehdinger sinnen auf Revanche.
Das Personal: D/A-Stürmer Jasper Gooßen ist rotgesperrt. Kapitän Sören Behrmann konnte wegen Oberschenkelproblemen nur Lauftraining absolvieren. Sven-Sören Zöpfgen soll nach seiner Verletzungspause Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammeln.
Der Trainer: Der Tabellenvorletzte BV Cloppenburg hat mit Steffen Bury einen neuen Trainer. Der heute 39-Jährige hat im Jahr 2012 seine aktive Karriere beendet. Bis dahin kam er für verschiedene Clubs in der Ober- und der Regionalliga auf 251 Einsätze und schoss als Stürmer 76 Tore.
Die Achtungserfolge: Gegen die Liga-Favoriten aus Wolfsburg und Flensburg haben die Cloppenburger zuletzt gute Leistungen abgeliefert. Die beiden Gegentore beim 0:2 gegen Wolfsburg resultierten aus Standardsituationen. Von Flensburg trennte sich der BVC 0:0. D/A-Trainer Enrico Maaßen setzt auf druckvolles Spiel. „Wir wollen sie früh zu Fehlern zwingen.“ (db)

Aufrufe: 026.11.2015, 17:49 Uhr
Tageblatt / Daniel BerlinAutor