2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Oliver Ioannou (links) und D/A zahlten im Hinspiel Lehrgeld.
Oliver Ioannou (links) und D/A zahlten im Hinspiel Lehrgeld.

D/A: Am Freitag kommt der HSV

Hinspiel ging mit 1:2 an die Hamburger - D/A seitdem komplett verändert

Der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel empfängt am Freitagabend um 19.30 Uhr die Bundesligareserve des Hamburger SV zum Punktspiel im Kehdinger Stadion. Seit dem 1:2 im Hinspiel zeigt D/A ein ganz anderes Gesicht.

Zwei geplante Spiele fielen bereits der Witterung zum Opfer. Jetzt soll es mit dem ersten Spiel nach der Winterpause endlich klappen. Alles ist bereitet. D/A erwartet weit mehr als 1000 Zuschauer.Das Ergebnis des Hinspiels war freilich nicht nach dem Geschmack des Drochterser Trainers Enrico Maaßen. Das 1:2 am 30. August 2015 fiel in eine Zeit, als der Aufsteiger von den Gegnern für seine erfrischende Spielweise noch hochgelobt wurde, aber dennoch Lehrgeld zahlte.

Das Hinspiel hatte allerdings heilende Wirkung. D/A spielt jetzt souveräner, kompakter und geduldiger. Direkt nach der Pleite in Hamburg begann die beeindruckende Erfolgsgeschichte, die nur zwischenzeitlich von der desolaten Leistung in der ersten Halbzeit gegen den VfB Lübeck (1:4) unterbrochen wurde."Wir haben schnell gelernt aus dem Spiel in Hamburg", sagt einer der Drochterser Leistungsträger, Oliver Ioannou. Florian Nagel erzielte im Hinspiel nach einer Stunde den 1:1-Ausgleich. "Danach wollten wir zu viel. Wir wollten den Dreier mitnehmen und standen am Ende mit leeren Händen da", sagt der Führungsspieler.

D/A sei reifer geworden. Das Tabellenbild macht das deutlich. Drochtersen ist Fünfter. Der HSV steckt im Abstiegskampf. Die beiden Neuzugänge Nikola Serra und Kevin Krottke böten viele neue Optionen und neue spielerische Varianten. "Wir sind variabler geworden", sagt Ioannou.

In Sachen Technik und Passgeschwindigkeit seien die HSV-Spieler Drochtersen überlegen, meint Enrico Maaßen. Sein Team habe aber gerade vor eigenem Publikum nachhaltig bewiesen, dass es mit viel Herz und Struktur spiele. "Wir haben eine gute Form und viel Selbstvertrauen", sagt der Trainer. Den HSV vor der Brust und das Krombacher Pokal-Halbfinale am Ostersonnabend beim VfB Oldenburg bereits im Sinn: D/A rührt derzeit kräftig die Werbetrommel, um die 1000 Eintrittskarten für das Marschwegstadion in Oldenburg unter den eigenen Fans abzusetzen. Zehn Busse sollen aus Drochtersen nach Oldenburg fahren. D/A verkauft die Partie als Spiel des Jahres. Ein Sieg bedeutet die Qualifikation für den DFB-Pokal in der kommenden Saison.

"Karten für die Familienangehörigen sind schon so gut wie besorgt", sagt Oliver Ioannou. Das Spiel sei in den Hinterköpfen, aber derzeit noch kein Thema im alltäglichen Training. "Wir freuen uns auf jeden Zuschauer, der uns in Oldenburg unterstützt", sagt Ioannou. Die Chancen, dass D/A sich selbst bei einer Halbfinal-Niederlage für den DFB-Pokal qualifiziert, sind am vergangenen Wochenende gestiegen. Der zweite Halbfinalist, VfL Osnabrück, hat mit einem Sieg gegen den 1. FC Magdeburg Tabellenplatz drei in der 3. Liga erobert. Als Vierter wäre Osnabrück für den DFB-Pokal gesetzt. Wenn der VfL im zweiten Halbfinale den Oberligisten Egestorf-Langreder schlägt und mindestens Vierter in der 3. Liga wird, spielen die Verlierer der Halbfinals einen weiteren DFB-Pokal-Teilnehmer unter sich aus.

Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Spiel gegen den HSV II am Freitag. Das unbeständige Wetter könnte den beiden Mannschaften einen Strich durch die Rechnung machen.

Aufrufe: 025.2.2016, 19:52 Uhr
Tageblatt / Daniel BerlinAutor