2024-05-10T08:19:16.237Z

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Concordia-Rückblick mit Höhen und Tiefen

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Der Umbau des Sportcenters hat dem Ossenberger Verein mehr Geld gekostet als geplant. Eine Klage wird derzeit vorbereitet. Die Fußballer zittern weiter um den Fortbestand ihres Rasenplatzes.
Hinter Concordia Ossenberg liegt ein turbulentes Jahr. Es gab Höhen, wie die Eröffnung des umgebauten Sportzentrums, aber auch Tiefen – nämlich Finanzprobleme. Und auch die nächsten Jahre werden nicht ruhiger, wie die Hauptversammlung im Sportlertreff am Fußballplatz offenbarte.

Im Mittelpunkt stand das Sportstättenkonzept "Concordia 2014 bis 2020". Dieses wurde vom Vorsitzenden Burghard Kretschmer vorgestellt. Ziel sei es, das behindertengerechte Sportcenter an der Kapellenfeldstraße optimal zu nutzen und die Anlage an der Schlossstraße zu erhalten, um so das Sportangebot im Rheinberger Norden langfristig zu sichern. "Unter dem Aspekt der leeren Kassen schwebt natürlich auch über unserem Konzept das Damoklesschwert der Haushaltssicherung", sagte der Vorsitzende vor 40 Mitgliedern. Die Concordia musste sogar die finanzielle Reißleine ziehen. Im zurückliegenden Sommer wurden sieben Mitarbeiter der Geschäftsstelle entlassen. Da die Verträge mit den Übungsleitern weiterliefen, blieb das Angebot im Gesundheits- und Breitensport erhalten. Zudem wurde Anfang 2013 der Mitgliedsbeitrag auf 11,50 Euro für Erwachsene erhöht. "Wir haben dadurch rund 150 Mitglieder verloren", erläuterte Geschäftsführer Werner Lampatz und meinte weiter: "Zurzeit haben wir 1911 Mitglieder." Die Ursache für die Entlassungen und Beitragserhöhung ist auf das moderne Sportzentrum zurückzuführen, das Anfang 2013 fertiggestellt wurde. Vom Konzept her gilt es als vorbildlich in NRW, da es barrierefrei ist und mit verschiedenen Raumangeboten als optimal für den Breiten- und Gesundheitssport gilt. Allerdings fielen die Baukosten höher als geplant aus. Zudem haben die Verantwortlichen des Vereins Mängel bei der Planung und Bauausführung entdeckt. Die Klimatechnik sei nicht in Ordnung, so dass der Stromverbrauch mit 120 Kilowattstunden pro Tag viel zu hoch sei, was dem Verbrauch von zehn Einfamilienhäusern entspreche. "Wir wollen den Planer verklagen", sagte Lampatz. Am 4. April kommt ein Gutachter des Landgerichtes Kleve nach Ossenberg, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Zudem entstand direkt nach der Eröffnung ein Wasserschaden in den Umkleidekabinen. Ursache war ein Eckventil, das von einem ausführenden Unternehmen falsch eingebaut gewesen sein soll. "Der Schaden lag bei rund 50.000 Euro", meinte der Geschäftsführer.

Gern würde er zeitnah den Sanitär- und Duschbereich im Vereinsheim erneuern lassen. Doch nach Plänen der Verwaltung soll dort womöglich im Sommer 2018 der Spielbetrieb auslaufen. Deshalb sind die 97.000 Euro im städtischen Etat, die dafür vorgesehen sind, zurückgestellt. Der Concordia-Vorstand könnte sich zähneknirschend mit der Aufgabe des eigenen Platzes anfreunden, sofern die Kicker auf einer neuen, gemeinsamen Anlage Platz fänden. Doch von einem Neubau geht die Führungsspitze wegen des Haushaltsicherungskonzeptes derzeit nicht aus. Wenn die zentrale Anlage nicht kommen sollte, wollen die Ossenberger den Fußballplatz ab 2018 in Eigenregie aufrecht erhalten.

Aufrufe: 026.3.2014, 16:00 Uhr
Rheinische Post / Peter GottschlichAutor