2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Patrick Schwesinger soll auch in Schweinfurt auf dem Flügel wirbeln. Foto: Weller
Patrick Schwesinger soll auch in Schweinfurt auf dem Flügel wirbeln. Foto: Weller

Coach versucht es mit Einzelgesprächen

Die Aufgabe am Freitag beim FC Schweinfurt 05 ist für das Schlusslicht vom SV Seligenporten keine leichte +++ Braun sorgt für Lichtblick

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Wenn der SV Seligenporten an diesem Freitag (19 Uhr) zum Ausklang der Vorrunde beim FC Schweinfurt 05 antritt, dann bekommt er es mit einem Kontrahenten zu tun, der in dieser Woche für beträchtliche Schlagzeilen sorgte.

So wurde am Dienstag bekannt, dass der Bayerische Fußballverband ein Verfahren gegen Abwehrspieler Joseph Mensah eingeleitet hat. Bei Mensah ergab eine nach dem Match beim TSV Buchbach abgegebene Dopingprobe einen positiven Befund auf Amphetamine, so dass der Schweinfurter bis zum Abschluss des Verfahrens gesperrt wurde.

Auch der Verein reagierte und suspendierte den bisher zehnmal zum Einsatz gekommenen Neuzugang vom FC Würzburger Kickers mit sofortiger Wirkung. Zudem erklärte der sportliche Leiter Rüdiger Mauder bereits am vorherigen Sonntag seinen Rücktritt. Einen Zusammenhang mit dem Dopingfall soll es aber laut Pressesprecher Schäflein nicht geben.

SVS Trainer Florian Schlicker, der mit FCS-Coach Gerd Klaus in Freundschaft verbunden ist, weiß um dessen Ohnmacht: ,,Ein Trainer hat darauf nullkommanull Einfluss, die Spieler haben alle die Anti-Doping-Richtlinien erhalten und unterschrieben."

Beim SVS ist man sogar etwas weiter gegangen, um das Bewusstsein der Spieler für ihre Alleinverantwortlichkeit zu schärfen. ,,Unser Doktor hat mit uns eine kleine Schulung durchgeführt und Unterlagen verteilt, in denen steht, was eingenommen werden darf und was nicht", erklärt Schlicker.

Sportlich stehen die Schweinfurter mit Platz acht allerdings relativ solide dar. Dies umso mehr, als die ,,Schnüdel" in der vergangenen Saison den Klassenerhalt erst in der Relegation sicherstellten. Auch die Fans honorieren diese Entwicklung und strömen mit einer durchschnittlichen Besucherzahl von fast 2100 scharenweise ins altehrwürdige Willy-Sachs-Stadion. Dass diese dann auch stimmgewaltige Kulisse ihrem Team zuweilen Offensiv-Flügel verleiht, mussten die SpVgg Bayreuth, bei ihrer 3:5-Niederlage und der SV Schalding-Heining, welcher sogar mit 0:5 hinweggefegt wurde, bitter spüren - nicht die besten Voraussetzungen also für die wahrlich alles andere als euphorischen Klosterer. ,,Für uns ist es momentan vom Kopf her nicht einfach. Wir führen mit den Spielern viele Einzelgespräche und versuchen, ihr Selbstvertrauen wieder aufzubauen", lässt Schlicker in sein derzeit sehr von psychologischen Faktoren geprägtes Tätigkeitsfeld beim Tabellenletzten blicken.

Allen Problemen zum Trotz gibt es bei den Klosterern mit Alexander Braun auch einen echten Lichtblick. Der 22-Jährige, im Sommer von der DJK Ammerthal ins Kloster gewechselte Deininger, hat seine durch den Ausfall von Florian Jakl (Bandscheibenvorfall) gekommene Chance in der Innenverteidigung genutzt und sich ins Team gebissen. ,,Dafür, dass er das erste Mal auf diesem Niveau spielt, bin ich sehr zufrieden. Natürlich macht er noch Fehler, doch dies darf er auch", beurteilt Schlicker - und schickt hinterher: ,,Der Junge macht echt Spaß."

Somit wäre es keine große Überraschung, wenn ,,Brauni" nun zum achten Male in den letzten neun Partien in der Startelf auftauchen würde. Zumal der Trainer in Schweinfurt einen ,,kompakten und geschlossen auftretenden Gegner" erwartet und deshalb eine defensive Grundordnung bevorzugt: ,,Wir wollen aus einer gesicherten Abwehr heraus agieren, dabei aber auch nicht das Fußballspielen vergessen und punkten."

Aufrufe: 023.10.2014, 14:00 Uhr
Von Udo Weller, MZ Autor