2024-05-02T16:12:49.858Z

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Steht nicht für Wunder, steht für Arbeit: Osman Cankaya. Foto: Zink
Steht nicht für Wunder, steht für Arbeit: Osman Cankaya. Foto: Zink

Club-Damen: Cankaya und Steinbrenner bleiben vorerst

Bis zur Winterpause setzt der 1. FC Nürnberg nach dem Rücktritt von Norbert Frey auf die interne Lösung

Nicht auf Tempo, sondern auf Ver­nunft haben die Verantwortlichen des 1. FC Nürnberg Frauen- und Mädchen­fußball bei der Lösung der Trainerfra­ge für das Regionalliga-Team gesetzt. Das eigentlich nur kurzfristig als Inte­rimslösung vorgesehene Duo Osman Cankaya und Lukas Steinbrenner hat außer für die U17-Juniorinnen in der Bundesliga bis zur Winterpause zusätzlich die Verantwortung für die Frauen-Mannschaft übernommen.

Entscheidend für die interne Lö­sung nach dem mit inzwischen zehn Punkten aus fünf Spielen unter der neuen Führung korrigierten Fehl­start, der Norbert Frey überraschend zur Auflösung seines Vertrages nach zwei Spieltagen bewegte, war, so Vor­sitzender Andreas Exner, „dass eine komplette Verzahnung der ersten Mannschaft mit den U17-Juniorinnen erfolgen soll“. Um dafür eine tragfähi­ge Basis zu schaffen und vor allem län­gerfristig den geeigneten Trainer zu finden, der dieses Konzept mitträgt, war ein weiterer personeller Schnell­schuss im laufenden Spielbetrieb kein Thema. „Wir wollen nichts übers Knie brechen“, sagt Exner und sieht der Entwicklung zuversichtlich entgegen, gibt es doch Anzeichen für eine zufrie­denstellende Lösung.

„Uns war klar, dass es einige Zeit kostet, wenn Lukas und ich sportlich, vor allem jedoch strukturell die Wei­chen anders stellen sollen“, macht Cankaya seine Identifizierung mit den neuen Plänen deutlich, obwohl die Zustimmung zum Doppeljob „einiges an Überwindung gekostet“ hat und de­finitiv mit Beginn der Winterpause en­det. Nach fünf und vor noch vier Spie­len bis dahin – das nächste davon gegen Hessen Wetzlar II am Valzner­weiher (So., 14 Uhr) – ist punktemäßig die Bilanz ordentlich. „Wunder sollte aber keiner erwarten“, gibt sich Can­kaya trotz positiver Ansätze zurück­haltend, „denn noch fehlen im Frauen­bereich Grundlagen, ist es schwierig, jahrelange Automatismen zu ändern.“

Um das taktische Konzept der Ju­niorinnen schneller umzusetzen, das eins zu eins von den Frauen übernom­men werden soll, leisten einige der Bundesliga-Talente Hilfestellung, nahmen bisher schon und nehmen auch weiterhin den einen oder ande­ren Platz im Regionalliga-Team ein, „weil sie unsere taktischen Vorgaben kennen und umsetzen können.“ Wich­tig, damit den Spielerinnen „auch klei­ne Schritte in die neue Richtung er­sichtlich werden“. Noch wichtiger allerdings die Suche nach dem richti­gen Trainer, muss er diese Entwick­lung doch nahtlos fortsetzen.

Bewährt sich das Konzept für die „Erste“, kann auch das Interimsduo künftig von seinen aktuellen „Doppel­schichten“ – am Samstag steht bei der U17 mit dem Verfolgerduell gegen den 1. FFC Frankfurt (14 Uhr, Bertolt Brecht Schule) auch ein Heimspiel an – profitieren. Denn nicht nur Cankaya hält es für eine wichtige Basis, „für die Talente, die wir ausbilden“. Sechs Juniorinnen-Nationalspielerinnen hat der Club in den vergangenen Jah­ren an andere Vereine verloren, zumin­dest für die eine oder andere wäre dann auch der Frauen-Club eine sport­liche Perspektive für den nächsten Karriere-Schritt.

Aufrufe: 027.10.2016, 09:44 Uhr
Wieland Peter (NN)Autor