Cherfi erwartet vom VfR im Spitzenspiel eine Reaktion

Wollen die Krefelder etwas Zählbares mitnehmen und die Tabellenführung verteidigen, müssen sie sich gegenüber den vergangenen Begegnungen zweifellos steigern. Schon beim knappen 1:0-Sieg gegen SW Essen deutete sich an, dass die VfR-Kicker nicht Woche für Woche am Limit spielen können. Beim 0:1 in Ratingen hatten die Grün-Weißen über die gesamte Spielzeit gesehen vor allem kämpferisch nichts Gleichwertiges entgegen zu setzen. Und die erste Hälfte bei der 2:3-Niederlage gegen Hilden war nicht nur aus der Sicht des Trainers eine Katastrophe.

Josef Cherfi war derart bedient, dass bei der kurzen, aber lautstarken Kabinenpredigt in der Halbzeit die Kabinenwände wackelten. Die Wogen sind allerdings geglättet. "Wir haben am Dienstag Tacheles geredet", sagt Cherfi, "die Mannschaft ist jetzt gefordert, auf die letzten Spiele eine entsprechende Reaktion zu zeigen". Den Spitzenplatz lässt Cherfi dabei bewusst außen vor: "Die Mannschaft soll sich keinen Druck aufbauen, was die Tabellenführung angeht. Wir sind mehr als im Soll. Sie soll befreit aufspielen". Vom Gegner erwartet er dagegen Einiges: "Bocholt hat eine eingespielte, technisch ganz starke Truppe. Ein Verein mit ganz anderen Zielsetzungen als wir sie haben. Bocholt ist eindeutig Favorit". Die zuhause noch ungeschlagenen Gastgeber (fünf Siege, ein Unentschieden) kamen in jüngster Vergangenheit aber auch nicht ungeschoren davon. Die Elf Trainer Manuel Jara unterlag am 8. Spieltag in Kapellen (0:2) und am 10. Spieltag in Baumberg (0:1). Zuletzt gab es ein 1:1-Unentschieden bei der U23 des MSV Duisburg.

Der VfR reist mit ein paar personellen Problemen an. Torhüter Halil Özcelik fehlt aufgrund der Roten Karte. Daher rückt Björn Blättermann zwischen die Pfosten. Als Ersatz-Keeper fährt der A-Jugendliche Philip Gräfkes hinterher. Ebenfalls nicht spielberechtigt ist Kevin Sonneveld, der gegen Hilden die fünfte Gelbe Karte sah. Stefan Linser fällt weiterhin verletzungsbedingt aus, was auch auf Haktan Cakir zutreffen könnte. Das gestrige Abschlusstraining sollte weiteren Aufschluss geben. Nach neuerlichen Knieproblemen ist Bonko Smoljanovic ebenso ein Wackelkandidat.