2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar

Chaos in Weinheim

Trainer, Spielleiter und drei Abteilungsleiter treten innerhalb weniger Tage zurück

Die FuPa-Grätsche haut dort dazwischen, wo es nötig ist. Dabei agiert sie fair und will auf Dinge hinweisen, die Deutschlands Fußball-Volk beschäftigt und auf den regionalen Sportplätzen Gegenstand emotionaler Diskussionen sind.

Am 23. April hat FuPa das erste Mal über Probleme bei der TSG 62/09 Weinheim berichtet. Der zu diesem Zeitpunkt noch verantwortliche Trainer Reiner Hollich berichtete darüber, dass die Planungen für die neue Saison auf Eis liegen würden. Deutlich knapper war die Stellungnahme von Spielleiter Rolf Lieberknecht, der zu diesem Zeitpunkt wohl schon gedanklich mit seinem Rücktritt gespielt hat. Montags drauf folgte der Rücktritt der drei Abteilungsleiter Diego Rubio-Sanchez, Rudolph Abt und Klaus Flößer, sowie dem besagtem Rolf Lieberknecht. Sportliche Leitung und Vereinsführung hatten unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die Aktivenmannschaften geführt werden sollen. Der Hauptverein hat sich dazu entschieden, die Jugendfußballabteilung zukünftig eigenständig aufzustellen und sie somit aus dem Aktivenbereich auszugliedern. Dies war für die sportliche Leitung nicht hinnehmbar.

"So etwas noch nie erlebt"

Zu diesem Zeitpunkt war Reiner Hollich noch als Trainer im Amt, sein Rücktritt folgte jedoch am darauffolgenden Tag. Der erfahrene Fußballtrainer hatte mit den Planungen für die neue Saison nichts zu tun, da der Hauptvorstand dafür den A-Jugendtrainer beauftragt hat. Für Hollich war dieser Affront nicht hinzunehmen. Sein daraufhin getätigter Rücktritt war konsequent. Da stellt sich einem die Frage, was der Hauptvorstand der TSG für die Zukunft geplant hat. "Der geschäftsführende Vorstand der TSG Weinheim hat klare sportliche Zukunftsvorstellungen für die Fußballabteilung der TSG und wird diese auch konsequent verfolgen", so der Wortlaut der Weinheimer Pressemitteilung, in der auch mittgeteilt wurde, dass der A-Jugendtrainer Dirk Jörns ab sofort die 1. Mannschaft betreuen wird.

Da steckt doch mehr dahinter

Dass die komplette sportliche Führung vom einen auf den anderen Tag den Verein verlässt, kann doch nicht nur an einer sportlichen Neuausrichtung liegen. Zumal die Einbindung junger Spieler aus der Region unter Lieberknecht und Co. sicher nicht verboten war. Wie die aktuelle Einbindung der A-Jugendspieler in die Herren-Verbandsliga-Elf geschehen soll, ist zudem höchst fraglich, da die A-Jugend lediglich in der Landesliga spielt und dort aktuell den 5. Platz belegt. Möchte man hier wirklich was aufbauen, dann sollte dies über mehrere Jahre konstant geschehen und nicht ruckartig über Nacht. Am Ende bleibt ein ganz fader Beigeschmack und der Eindruck, dass persönliche Interessen wichtiger genommen werden als die des Vereins.
Aufrufe: 07.5.2014, 12:18 Uhr
bzAutor