Chancen zum Ausgleich vergeben

In den ersten Minuten kamen die Bayreuther überhaupt nicht klar mit der druckvollen Spielweise der Gastgeber, die sich anfangs ein deutliches Übergewicht im Mittelfeld erarbeiteten und immer wieder die im ersten Durchgang indisponierte Bayreuther Hintermannschaft überspielten. Schon in der ersten Minute kam Branko Nikolic vor dem Bayreuther Tor zum Abschluss, sein Schuss ging allerdings knapp am linken Pfosten vorbei. Drei Minuten später war SpVgg-Torwart Andreas Sponsel bei einem Flachschuss von Matthias Jocham zur Stelle, und wiederum nur fünf Minuten darauf klärte Mario Zitzmann im letzten Moment vor Michael Geldhauser. Nach dem anschließenden Eckball parierte Sponsel gegen Andreas Mayer. In der 17. Minute tauchten dann die Altstädter erstmals gefährlich vor den Kasten der Gastgeber auf, doch Marius Strangl verzog nach Ballgewinn knapp. In der Folge kamen die Gelb-Schwarzen besser in die Begegnung. Kristian Böhnlein verpasste die Führung nur knapp, als sein Freistoß aus 25 Metern haarscharf am FCM-Gehäuse vorbeistrich (28.). Und just, als die Altstädter das Spiel zu kontrollieren schienen, schlugen die Gastgeber zu: Nach Eckball von Mayer stieg Fabian Rupp hoch und köpfte zur Führung ein (30.). Und nachdem Rupp vier Minuten später mit einem Drehschuss noch gescheitert war, erhöhte Michael Geldhauser in der 36. Minute sogar auf 2:0: Nach einem Zitzmann-Fehlpass im Spielaufbau kam der Ball zu Jocham, der ihn in die Mitte spielte – Geldhauser musste nur noch den Fuß hinhalten. „Wir sind nicht ins Spiel gekommen und waren völlig verdient im Rückstand“, ärgerte sich Jörg Pötzinger, der Dieter Kurth als Coach auf der Bank vertrat. Kurz vor der Pause gelang den Altstädtern dann aber doch der Anschluss, jedoch unter kräftiger Mithilfe der Gastgeber: Michele Rinchiuso brachte den Ball auf Tobias Ulbricht, dessen Schuss faustete Torwart Martin Gruber in Richtung Verteidiger Nikolic – und von dem sprang der Ball ins Tor. „Da hatten wir dann etwas Glück.“ Und dieses Tor aus dem Nichts schien den Altstädtern Aufwind für den zweiten Durchgang gegeben zu haben. Auch durch die Hereinnahmen von Stefan Kolb und Philipp Hannemann für die schwachen Hiemer und Zitzmann gewann das Spiel der Gäste hinten an Stabilität und vorne an Gefahr. In den ersten zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff hatten die Altstädter gleich drei gute Chancen: Doch Strangl drosch den Ball nach Vorarbeit von Ulbricht und Kolb aus 15 Metern über das Tor (48.), und Ulbricht scheiterte erst an Gruber (53.) und schlenzte dann knapp über den Kasten (56.). Durch die Einwechslung von Jonas Meichelböck (57.) stand die Memminger Viererkette zwar wieder etwas sicherer, dennoch blieben die Altstädter im zweiten Durchgang gegen die sichtlich nervösen Gastgeber spielbestimmend. „Man hat gemerkt, dass bei unseren Spielern die Angst kam, das Ergebnis wieder aus der Hand zu geben“, sagte FCM-Trainer Christian Braun nach der Partie. Und fast wäre es auch so gekommen: Kolb hatte in der 77. Minute viel Platz und nahm aus 20 Metern Maß, doch sein Versuch klatschte an die Latte. Zehn Minuten später vergab Strangl auch die fünfte große Möglichkeit, als er nach einer Flanke von Simon Ruß den Ball direkt über den Kasten jagte. „Die Chancenverwertung war heute leider wieder unser Manko“, ärgerte sich Pötzinger über die vielen vergebenen Gelegenheiten. „Eigentlich hätten wir heute mindestens einen Punkt verdient.“ So aber nahmen die Memminger, die im zweiten Durchgang zweimal durch Geldhauser die Entscheidung verpasst hatten (72./88.), die drei Zähler mit. Die Altstädter haben nun zwei Tage Zeit, „um sich zu sammeln“, wie Pötzinger sagt. Am Montag beginnt dann die Vorbereitung auf das Spiel gegen den FC Bayern München II, das am kommenden Freitag (14 Uhr) im Hans-Walter-Wild-Stadion stattfindet.