Chamer erwarten eine Rekordkulisse

Die Kreisstädter wollen sich mit einem Sieg in der Spitzengruppe der Liga festsetzen, die Badstädter dagegen den Absturz ins Niemandsland der Tabelle verhindern. Eine interessante Konstellation also. Die Spiele der beiden Clubs haben es seit jeher in sich. Ein Jahr Pause hatte dieses Derby zuletzt, als die Badstädter in der Bayernliga waren. Im Meisterjahr der Rotblauen gab es an der Further Straße ein hartumkämpftes 3:3, unentschieden, die Heimpartie am Roten Steg war dann beim 4:1 Sieg für die Badstädter eher eine klare Sache.

Dieses Mal muss sich wohl der gastgebende ASV Cham den Schuh des Favoriten anziehen. Nach einem kleinen Wackler zu Beginn der Saison scheinen die Kreisstädter dort anzuknüpfen, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört haben. Die Mißlinger-Elf kommt nämlich allmählich in Tritt, mit zuletzt drei Siegen in Folge haben Ederer & Co. Tuchfüllung zur Tabellenspitze aufgenommen und sich hinter Etzenricht und Ammerthal auf Position drei in Lauerstellung gebracht.

Entsprechend gut dürfte deshalb derzeit die Stimmung an der Further Straße sein, ganz besonders nach dem Last-Minute Sieg gegen die hoch gehandelte Fortuna aus Regensburg am vergangenen Wochenende. Mit einer wahren Energieleistung drehten die Kreisstädter dabei in der zweiten Halbzeit einen Rückstand und gewannen in der Schlussminute der Partie durch den Treffer des Ex-Kötztingers Simon Kopp mit 2:1. Dieser Sieg wird den Gastgebern für das Derby wohl zusätzlich Rückenwind geben. Dennoch hält Hausherrencoach Uwe Mißlinger bewusst den Ball flach. Er sieht seine junge Elf keinesfalls in der Favoritenrolle. ,,Bad Kötzting hat nach wie vor eine gestandene Mannschaft. Ich bin gespannt, wie sich meine Jungs verkaufen. Eine Derbymannschaft waren wir unter meiner Leitung eigentlich noch nie. Genau für so einen Tag trainiert man die ganze Woche. Ich wünsche mir, dass es ein spannendes Spiel wird",so der Coach des ASV.

Das Derby gegen die Badstädter ist für den ein oder anderen Chamer Spieler das Spiel des Jahres und hat einen noch größeren Stellenwert als das Landkreisduell gegen die SpVgg Lam. Dementsprechend motiviert wollen sich die ASV-Jungs vor der zu erwartenden Rekordkulisse präsentieren.

Einige Personalsorgen hat Mißlinger allerdings. Simon Schreiner und Franz-Xaver Brandl werden definitiv ausfallen. Christian Ederer, Tobias Berger und Lorenz Kowalski schlagen sich mit Blessuren herum und mussten nach dem Donnerstagstraining gleich zum Physio. Mario Mühlbauer ist aus dem Urlaub zurück, Daniel Christoph und Michael Wich sind wieder fit. So hätte Mißlinger noch drei Leute in der Hinterhand, wenn Not am Mann ist. Durchwachsen und vielleicht auch ein Stück weit so erwartet ist der bisherige Saisonverlauf bei der Gallmaier-Elf. Kapitän Florian Frisch & Co. treten auf der Stelle, zu billig wurden bislang wichtige Punkte verschenkt.

Damit liegen die Badstädter mit zwölf Zählern im Tabellenmittelfeld und müssen im Moment eher nach hinten als nach vorne in der Tabelle schauen. Zuletzt gab es im Heimspiel gegen Waldkirchen die erste Heimniederlage. Eine ganz besonders bittere, denn der Groll im Lager der Rotblauen auf viele merkwürdige Entscheidungen des Unparteiischen hat sich noch immer nicht gelegt. Freilich sah Peter Gallmaier auch Mängel im Spiel seiner Schützlinge. Gerade im Offensivbereich fehlt es zu oft an Durchschlagskraft, immer wieder wird in aussichtsreicher Position nicht der Abschluss gesucht. ,,Chancen haben wir ja in jedem Spiel. Uns fehlt es aber zu oft eindeutig an der letzten Konsequenz", ärgert sich der Bad Kötztinger Coach. Gallmaier weiß, was seine Jungs an der Further Straße in etwa erwartet. ,,Wir treffen auf eine junge und giftige Mannschaft, die klar im Aufwind ist. Da sind wir gefordert und müssen dagegen halten. Ohnehin ist es ein Derby, also wieder ein besonderes Spiel für alle Beteiligten".

Patrick Lex hat eine Blessur am Oberschenkel, könnte also ausfallen. Nicht dabei ist Johannes Aschenbrenner aus privaten Gründen. Ob Michael Ruzicka nach seinem Einsatz in der Reserve mitmachen kann, wird man sehen.