2024-05-08T14:46:11.570Z

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Cem Hür (am Ball) geht bald wieder auf Torejagd. F: Zink
Cem Hür (am Ball) geht bald wieder auf Torejagd. F: Zink

Cem Hür: "Aufgehört? Ich fange gerade erst an!"

Die SG 83 Nürnberg-Fürth muss sich noch ein bisschen gedulden, bis ihr Goalgetter wieder auf dem Platz steht

Für die SG 83 Nürnberg-Fürth lief der Saisonstart nach Maß. Die Truppe von Leo Swierczynski belegt nach acht Spieltagen einen starken dritten Platz. Dabei ist ein Spieler bislang noch nicht auf dem Platz gestanden, der in den vergangenen Jahren der Goalgetter des Fusionsclubs war. Das Multitalent Cem Hür, seines Zeichens Familienvater, DJ, Automobilkaufmann, Fotograf und eben Torjäger in Personalunion, baut gerade sein frisch erworbenes Haus um und wird spätestens im September wieder zur Verfügung stehen. Wer weiß, was dann für die SG noch möglich sein wird.

Viel Zeit hat Cem Hür aktuell wirklich nicht. Vor eineinhalb Monaten ging es los mit der Renovierung seines neuen Hauses in Feucht. Spätestens zum neuen Schuljahr will der 36-Jährige mit seiner Frau und den beiden Kindern eingezogen sein, denn sein Sohn kommt dann in Feucht in die zweite Klasse. Dann will er auch wieder zurück auf den Platz und für die nötigen Tore sorgen, um die SG 83 Nürnberg-Fürth in der oberen Tabellenregion zu halten.

Eigentlich hat Hür seine Karriere ja schon vor drei Jahren beendet, dann aber schnell gemerkt, dass ihm der Fußball doch sehr fehlte. „Im vergangenen Winter ist mir quasi die Decke auf den Kopf gefallen und ich wollte wieder ein bisschen mittrainieren.“ Der Zeitpunkt war gut. Die SG 83 stand hinten in der Tabelle und Coach Leo Swierczynski, dem Hür sehr gute Arbeit bescheinigt, brauchte jemanden mit den Torjägerqualitäten eines Cem Hür. Der bezahlte das Vertrauen zurück und traf in der Rückrunde noch sechsfach, obwohl er nicht alle Spiele absolvieren konnte.

Kein Christoph Weber in Sicht

Vor allem auch seine Führungsqualitäten waren in der jungen Truppe gefragt. „Es kamen viele sehr gute Spieler aus der Jugend nach oben. Ich will niemandem den Platz wegnehmen.“ Spielerisch bringt die Mannschaft sehr viel mit, „aber wir haben eben keinen Christoph Weber dabei“. Den Schwaiger Ex-Profi nennt Hür in diesem Zusammenhang als das Paradebeispiel eines torgefährlichen Mittelfeldspielers. „In den letzten Jahren war keiner dabei, der zehn Kisten macht. Das bin immer noch ich. Das habe ich auch immer angekündigt.“

Da spricht das Selbstbewusstsein eines Stürmers, der niemandem mehr etwas beweisen muss und der vor dem Tor die Ruhe selbst ist. Gegen Ende der vergangenen Saison stoppte Hür ein Haarriss im Knöchel, der mittlerweile aber ausgestanden ist. „Ich war jetzt schon zweimal im Training und hatte keine Probleme. Zwei, drei Wochen werde ich aber noch brauchen. Dann müsste es wieder klappen“, hat Hür sein Comeback schon vor Augen.

Fotograf und DJ im Familienunternehmen

Aber auch neben dem Platz wird es dem 36-Jährigen kaum langweilig. Seit 15 Jahren arbeitet er als Automobilkaufmann und wenn es seine Zeit als zweifacher Familienvater zulässt, dann ist er als Fotograf aktiv. Hierfür hat der gelernte Mediengestalter eine eigene Facebook-Seite ins Leben gerufen, wo er seine Werke online stellt. „Damals ist auch die Liebe zur Fotografie entstanden.“

Noch besser bekannt ist er aber als DJ in der Pilsbar Millionär, quasi das Wohnzimmer der hiesigen Amateurfußballszene. Inhaber der Bar ist sein Cousin Serkan Yagsatan und auch Schwester Serap ist dort beschäftigt. „Ein Familienunternehmen eben“, sagt der Tausendsassa, der bald wieder auf Torejagd gehen will.

Aufrufe: 023.8.2016, 11:31 Uhr
Matthias JanouschAutor