2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Hier bejubel der SY Eyüp Sultan den goldenen Treffer von Marco Konrad (links). F: Zink
Hier bejubel der SY Eyüp Sultan den goldenen Treffer von Marco Konrad (links). F: Zink

Cankaya: "Hier zu gewinnen, ist nicht einfach"

Eyüp Sultan bezwingt den ASV Fürth mit 1:0 +++ Satzinger: "Nichts von dem gezeigt, was uns auf Platz eins geführt hat"

Im Spitzenspiel der Kreisliga Nürnberg-Frankenhöhe 2 konnte der SV Eyüp Sultan seine Siegesserie ausbauen. Beim Tabellenführer ASV Fürth gewann die Elf von Trainer und Geburtstagskind Ugur Cankaya mit 1:0 (1:0). Und das, obwohl sie eine gute Stunde in Unterzahl agieren musste.

ASV Fürth - SV Eyüp Sultan 0:1

Recht viel unterschied­licher hätten die Gefühlslagen nicht sein können. Die Akteure des SV Eyüp Sultan lagen sich nach dem ver­dienten 1:0-Sieg im Kreisliga-Spitzen­spiel beim ASV Fürth jubelnd in den Armen und feierten nicht nur ihren vierten „Dreier“ in Serie, sondern lie­ßen auch ihren Trainer hochleben. Ugur Cankaya wurde am Sonntag 35 und bekam von seiner Truppe auf diesem Weg natürlich ein schönes Geschenk überreicht. „Ein Extra-Kompliment an meine Mannschaft. Der ASV ist nicht umsonst Tabellenführer, und hier zu gewinnen, ist nicht einfach.“

Allerdings musste man schon wissen, dass die Heimelf als Liga-Primus ins Rennen ging. Angemerkt hatte man ihr es zumindest nicht. „Wenn ich als Fremder hier auf der Tribüne sitze und mich auf ein Spit­zenspiel in der Kreisliga freue, gehe ich jetzt tieftraurig nach Hause“, sag­te ein enttäuschter ASV-Trainer Wil­helm Satzinger nach 90 Minuten, die viel zu lange ohne echten Spielfluss auskommen mussten. Was vornehmlich zwei Ursachen hatte. Auf der einen Seite eben jene Gastgeber, die, von den Anfangsminu­ten abgesehen, nie wirk­lich ins Spiel fanden. Als „leblos“ bezeichne­te Satzinger den Auf­tritt seiner Mannschaft. Selten geriet das vom Ex-ASVler Gökhan Cakmak gehütete Eyüp-Tor ernsthaft in Bedrängnis. Zudem hatten die Gäste Glück, dass die Pfeife des Unparteiischen Johan­nes Wellmann – der wegen vieler Fouls und Nickligkeiten keinen leich­ten Stand hatte – bei zwei grenzwerti­gen Situationen im Nürnberger Straf­raum stumm blieb. „Aus meiner Sicht kann man da schon pfeifen“, beurteil­te Satzinger die vermeintlichen Foul­spiele an Roman Mersch (12.) und Alexander Pfarherr (20.). Auf der anderen Seite war Eyüp Sul­tan nach dem Führungstreffer von Marco Konrad, der nach einer Ecke von Hakan Özyürek und umringt von interessiert zuschauenden Fürthern einköpfen konnte (13.), früh gehemmt. Mehmet Karanfil sah wegen einer Tät­lichkeit die Rote Karte (38.), und so musste Eyüp lange mit einem Mann weniger auskommen. Aber das gelang den Nürnbergern ausgezeichnet.

Kurz nach der Pause hätten Konrad und Burak Babur sogar erhöhen können, der ASV klärte jeweils in höchster Not. „Die Rote Karte war wohl berech­tigt, aber so, wie wir die zweite Halb­zeit in Unterzahl bestritten haben, denke ich, dass der Sieg verdient war“, bilanzierte Cankaya. Von verdient oder unverdient woll­te sein Kollege Satzinger nicht spre­chen, er nahm lieber seine Schützlin­ge ins Gebet. „Ich habe kein Problem mit einer Niederlage, gegen den Tabellendritten kann man ja auch mal verlie­ren. Aber wir haben nichts von dem gezeigt, was uns auf Platz eins geführt hat, das ist mir unerklärlich. So ge­winnst du nicht mal gegen den Letzten.“ Generell den Stab wollte der 61-Jähri­ge aber freilich nicht über seine Mann­schaft brechen, dazu spielt diese bis­lang eine viel zu gute Runde. „Die Bezirksliga war nie unser Ziel, aber jetzt stehen wir da oben und wollen rausholen, was geht.“ Bei der Frage nach der Zielsetzung muss Eyüp-Trainer Cankaya schmun­zeln. „Eigentlich wollten wir vor der Saison einen einstelligen Tabellen­platz, aber es läuft momentan bei uns. Und ich weiß, was meine Mannschaft kann, da ist alles möglich.“

Schiedsrichter: Johannes Wellmann - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Marco Konrad (13.)
Platzverweise: Rot gegen Mehmet Karanfil (38./SV Eyüp Sultan)

Aufrufe: 09.11.2015, 11:33 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor