2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Braunschweigs Aaron Samawatie (Mitte) kurvt sich durch die BVC-Reihen (rechts Jonas Wangler und Nick Köster). Die couragierten Gäste belohnten sich trotz Unterzahl mit einem 1:0-Sieg. Cloppenburg enttäuschte restlos. Björn Lichtfuß
Braunschweigs Aaron Samawatie (Mitte) kurvt sich durch die BVC-Reihen (rechts Jonas Wangler und Nick Köster). Die couragierten Gäste belohnten sich trotz Unterzahl mit einem 1:0-Sieg. Cloppenburg enttäuschte restlos. Björn Lichtfuß

BVC-Spieler Fall für Psychologen-Couch

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Wo wird die Reise des Fußball-Regionalligisten BV Cloppenburg in der Spielzeit 2014/2015 hinführen? Auf die Antwort dieser Frage zu wetten ...
würde ein erhebliches Risiko bedeuten. Denn dass der BVC nur eine Woche nach dem 4:1-Husarenritt zu Hause gegen Lüneburg am Sonntag an selber Stelle mit 0:1 gegen das bereits auf Abschiedstour befindliche Schlusslicht FT Braunschweig den Kürzeren ziehen würde, damit hätte wohl niemand unter den 374 Zuschauern ernsthaft gerechnet (siehe Bericht auf Seite 13).

Befragt nach dem Spielausgang hatte sich unmittelbar vor dem Anstoß ein wagemutiger und stets optimistischer Zuschauer aus der Peripherie Cloppenburgs noch zu einem 8:1-Tipp hinreißen lassen. Immerhin lag der Ahnungslose mit dem einen Treffer für die Braunschweiger richtig. Fast noch kurioser als die BVC-Heimschlappe, die sich in der Endabrechnung noch bitter rächen könnte, ist die Tatsache, dass es in der Tabelle noch um einen Rang vom 15. auf den 14. Platz nach oben ging.

Der Grund war Goslars 0:5-Heimklatsche gegen Meppen, die den Cloppenburgern ein besseres Torverhältnis gegenüber den Harzern bescherte. Doch natürlich trügt die Tabellenoptik. Fakt ist, der BVC hat die Riesenchance vertan, sich im Keller mehr Luft zu verschaffen. Alles ist enger zusammengerückt, und ein Überwintern auf einem Abstiegsplatz scheint keinesfalls mehr ausgeschlossen.

Ein ungelöstes Rätsel bleibt die Launenhaftigkeit der Cloppenburger Spieler. Heute "hui", morgen "pfui" ist das Saisonmotto beim Team von der Friesoyther Straße. Trotz eindringlicher Warnungen durch die Trainer Jörg-Uwe Klütz und Mario Neumann vor dem Gegner fehlte die Körpersprache. Immer wieder zu weit wegstehend vom Gegner wurde eine katastrophale Zweikampfquote produziert. Kaum einmal wurde ein zweiter Ball gewonnen. Die Außenbahnen konnten nicht geschlossen werden. Kombinationen über mehrere Stationen waren an einer Hand abzuzählen. Und ergab sich einmal die Chance zum Abschluss, fehlte die nötige Kaltschnäuzigkeit. Fast logisch, dass zu keinem Zeitpunkt zu erkennen war, dass die Braunschweiger 33 Minuten in Unterzahl spielten. Es scheint, als bräuchten die Cloppenburger psychologischen Beistand, um künftig die Wechselbäder der Gefühle zumindest eindämmen zu können.

Zusätzlich getrübt wurde die ohnehin schon mächtig miese Stimmung durch zwei Faktoren. Gerrit Thomes brach sich vermutlich wie schon im Hinspiel erneut den linken Unterarm. Zudem sah der beste BVC-Torschütze Andreas Gerdes-Wurpts die fünfte gelbe Karte und ist damit im Spiel bei Eintracht Braunschweig II gesperrt. "Die Zeiten werden nicht besser", konstatierte ein grübelnder Klütz.

Aufrufe: 024.11.2014, 13:45 Uhr
Bodo TarowAutor