BVB stinksauer über Schiedsrichtergespann

Vor 300 Zuschauern hatten sie nach einem in der zweiten Hälfte Duell auf Augenhöhe äußerst unglücklich mit 2:4 (1:0) den Kürzeren gezogen und haderten hinterher vor allem mit zwei "krassen Fehlentscheidungen" (BVB-Trainer Sebastian Schütte) des Schiedsrichtergespanns.

"Ich bin super stolz auf meine Mannschaft, die sich in der zweiten Halbzeit noch einmal gesteigert und ein super Spiel gemacht hat", bilanzierte Schütte. "Umso ärgerlicher, dass die Unparteiischen so in ein Spiel eingreifen und zu den entscheidenden Protagonisten werden."

Was war geschehen? In der ersten Hälfte waren die favorisierten Delmenhorster spielbestimmend, trafen aber durch Dominik Entelmann (Latte) und Liridon Stublla (Pfosten) nur Aluminium. Doch auch die Bockhorner besaßen gute Einschussmöglichkeiten, etwa durch Oliver Rauh oder Niklas Fasshauer. Kurz vor der Pause erzielte Rauh dann sogar die 1:0-Führung für die Gäste (41.).

"Nach Wiederbeginn war das ein Fight auf Augenhöhe", sagte Schütte. Dann folgte der erste große Aufreger: Entelmann hatte sich nach einem Zweikampf mit Tom Gerdes kurz vor der Grundlinie auf den Ball fallen lassen (56.). "Doch als der erhoffte Pfiff ausblieb, legte er sich den Ball im Aufstehen mit der Hand vor, schüttelte so Gerdes ab und traf aus spitzem Winkel zum 1:1", berichtete Schütte. "Skandalös, dass keiner aus dem Schiedsrichtergespann das gesehen hat."

Als der Schiedsrichter nach Protesten von Gerdes zum Torschützen ging, um diesen zu fragen, ob er den Ball zuvor mit der Hand gespielt habe, verneinte dieser. Schütte: "Enttäuschend, dass er nicht Sportsmann genug war, um die Wahrheit zuzugeben."

Doch es kam noch bitterer für den BVB: So setzte Karli einen Fernschuss in Wembley-Manier an die Unterkante der Latte. "Von dort aus sprang der Ball einen halben Meter vor der Torlinie auf den Rasen das haben alle umstehenden Fotografen hinterher bestätigt", ärgerte sich Schütte. Doch zur Verblüffung der Spieler entschied der Schiedsrichter auf 2:1, weil der Assistent mit Verzögerung die Fahne gehoben hatte (86.).

Die Trotzreaktion der Bockhorner folgte prompt: Auf Zuspiel von Patrick Degen glich Wilke Runkel zum 2:2 aus (87.). Aber aus dem erhofften Punktgewinn der BVBer wurde nichts: Zunächst zirkelte Karli einen Freistoß unhaltbar zum 3:2 in den Winkel (90.+1), dann stellte Entelmann nach einem Konter gegen die Friesen, die hinten komplett aufgemacht hatten, den Endstand her (90.+4).