2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Im September 2014 waren Trainer Thomas Hentschel (links) und Vereinspräsident Ingo Frings noch ein Herz und eine Seele. Eineinhalb Jahre später wurde der Coach beurlaubt. Foto: Torsten Zettl
Im September 2014 waren Trainer Thomas Hentschel (links) und Vereinspräsident Ingo Frings noch ein Herz und eine Seele. Eineinhalb Jahre später wurde der Coach beurlaubt. Foto: Torsten Zettl

Budissa-Abstieg ist kein Thema

Präsident Ingo Frings stellt sich nach der Hentschel-Beurlaubung zum ausführlichen Gespräch.

Es war die spektakulärste Verpflichtung im Sommer 2013. Budissa holte Thomas Hentschel, der bereits bis 2007 Sportchef bei der FSV war, wieder nach Bautzen. Über Jahre hinweg hatten die Spreestädter vergeblich versucht, Budissa in die 4. Liga zu führen. Hentschel gelang das nach seiner Rückkehr auf Anhieb. Jetzt musste er aber wieder seinen Hut nehmen. Präsident Ingo Frings stellte sich noch vor dem Gastspiel in Schönberg, in dem Bautzen am Sonnabend 2:2 spielte, den Fragen.

Herr Frings, kürzlich gab Vizepräsident Gernot Kliesch der SZ ein Interview. Dabei deutete nichts auf eine Beurlaubung von Thomas Hentschel hin. Warum jetzt diese überraschende Trennung?

In Anbetracht der anhaltenden sportlichen Talfahrt sah das Präsidium das langfristige Ziel Regionalligafußball in Bautzen in Gefahr. Wir danken Herrn Hentschel für die geleistete Arbeit und den langersehnten Aufstieg in die Regionalliga. Ich wünsche ihm für die Zukunft beruflich sowie privat alles Gute.

Wie hat er reagiert und wie lange läuft sein Vertrag noch?

Herr Hentschel hat auf die ausgesprochene Beurlaubung besonnen reagiert. Sein laufender Vertrag datiert noch bis zum 30. Juni 2016.

Thomas Hentschel fehlte schon beim Heimspiel gegen Jena. War er wirklich krank?

Es gibt seitens des Präsidiums an der Loyalität von Thomas Hentschel nicht den geringsten Zweifel. Insoweit geht das Präsidium selbstverständlich davon aus, dass Herr Hentschel entsprechend seiner Mitteilung zum Heimspiel gegen Carl Zeiss Jena krank gewesen ist.

Gab es Signale, dass möglicherweise das Verhältnis zwischen Spielern und Trainer gestört war?

Es ist nicht auszuschließen, dass das von Ihnen angesprochene Verhältnis zwischen Spielern und Trainer Thomas Hentschel belastet war.

Der bisherige Co-Trainer Reimund Linkert hat als Interimscoach übernommen. Eine Lösung bis Saisonende oder läuft schon die Suche nach einem Hentschel-Nachfolger?

Reimund Linkert genießt das uneingeschränkte Vertrauen des Präsidiums. Wir sind überzeugt davon, dass er die Mannschaft wieder auf die Erfolgsspur zurückbringt und mithin den Klassenerhalt sichert. Im Hinblick auf den über das Saisonende hinausgehenden Zeitraum wird das Präsidium mit der gebotenen Ruhe und entsprechendem Augenmaß die weiteren Schritte wohl überlegen.

Was erwarten Sie von der Mannschaft?

Ich habe gegenüber den Spielern unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass sie gerade jetzt nach der Beurlaubung von Thomas Hentschel besonders in der Pflicht stehen, um die sportliche Talfahrt zu beenden. Zugleich haben wir ihnen verdeutlicht, dass wir nicht die geringsten Zweifel daran haben, dass bei dem Potenzial, das in der Mannschaft steckt, ein Abstieg kein Thema sein wird, sofern sie ihr tatsächliches Leistungsvermögen abruft. Ich gehe davon aus, dass unsere Mannschaft jetzt noch näher zusammenrücken wird und dass das zukünftig auch auf dem Platz sichtbar sein wird.

Welche Folgen hätte ein Abstieg für Budissa Bautzen?

Zuvor habe ich Ihnen bereits dargelegt, dass ich ohne Wenn und Aber davon ausgehe, dass der Abstieg für Budissa kein Thema sein wird. Infolge dessen werde ich mich hier auch nicht mit den Folgen eines etwaigen Abstieges auseinandersetzen.

Gespräch: Jürgen Schwarz

Aufrufe: 016.3.2016, 11:10 Uhr
SZ / Jürgen SchwarzAutor