2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Lübben feiert den Meistertitel in der Landesliga Süd

MIT VIDEOS + GALERIE: Spreewälder steigen nach 2:1-Erfolg bei Angstgegner Blankenfelde-Mahlow in die Brandenburgliga auf

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Der SV Grün-Weiß Lübben hat das Herzschlagfinale in der Landesliga Süd für sich entschieden: Durch den 2:1-Erfolg beim Angstgegner Blankenfelde-Mahlow sicherten sich die Spreewälder den Meistertitel, den Aufstieg in die Brandenburgliga und die Torjägerkanone für Romano Lindner.

Vor dem Anpfiff sah es eigentlich nicht nach einem erfolgreichen Nachmittag für die Lübbener aus: Neben dem mit der 10. Gelben Karte gesperrten Markus Müller und dem an der Schulter verletzten Stammkeeper Patrick Michaelis drohte mit Abwehrchef René Trehkopf eine weitere wichtige Stütze auszufallen. Früh saß er noch mit einer Verletzung an der Hand in der Notaufnahme - aber mit dickem Verband lief er doch auf. Dafür fiel kurzerhand noch Trainer Oliver Keutel aus. Allerdings aus einem freudigen Grund: Er wurde kurz vor Anpfiff Vater und hatte am Samstag gleich doppelten Grund zum feiern.

Einzig der Blankenfelder Marius Bieda schien zwischenzeitlich den Party-Crasher spielen zu wollen. Die Gäste begannen gegen den Angstgegner druckvoller und hatten früh die ersten klaren Chancen zur Führung. In der 10. Minute jagte erst Trehkopf einen Freistoß aus fast 30 Metern an die Querlatte. Nur 180 Sekunden endete auch ein sehenswerter 20-Meter-Schlenzer von Romano Lindner auf dem Aluminium-Querbalken.

Die Preußen bekamen mit fortlaufender Dauer die Partie besser in den Griff und die Spielanteile waren ausgeglichen. Die BSC-Führung in der 35. Minute fiel dennoch etwas überraschend: Ein eigentlich geklärter Ball landete bei Marius Bieda. Der fackelte aus 16 Meter halbrechter Position nicht lange und nahm die Kugel in der Drehung volley aus der Luft. Die Flugkurve war perfekt und der Sonntagsschuss schlug unhaltbar im linken oberen Eck ein. Durch den 1:0-Treffer von Wacker Ströbitz im Verfolgerduell gegen den FSV Glückauf Brieske/Senftenberg hatte Lübben zur Pause die Tabellenführung aus der Hand gegeben.

Doch nach der Halbzeitunterbrechung zeigten die Spreewälder, dass sie unbedingt in die Brandenburgliga aufsteigen wollten: Mit einem Doppelschlag kurz nach Wiederanpfiff machten die Grün-Weißen die Meisterschaft perfekt. In der 50. Minute wurde erst Benjamin Peschk an der Blankenfelder Strafraumgrenze gefoult. Schiedsrichter Patrick Franke hatte beste Sicht auf die Aktion und zeigte sofort auf den Strafstoßpunkt. René Trehkopf lief an und verwandelte sicher.

Ein Mal in Schwung, legte Lübbens Toptorjäger Romano Lindner gleich in der nächsten Aktion nach. Peschk scheiterte erst aus 18 Metern an Preußen-Keeper Florian Mansbart, der vor der Partie aus beruflichen Gründen ebenso verabschiedet wurde wie Matthias Schröder. Der Abpraller landete allerdings genau vor den Füßen von Lindner, der sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließ und zum 2:1-Siegtreffer einschob.

Mit der Führung im Rücken hätten die Gäste die Partie schon wesentlich früher entscheiden können. Einige klare Chancen wurde ausgelassen. In wirkliche Gefahr geriet von Blankenfelder Seite der Grün-Weiß-Erfolg aber auch nicht mehr, so dass Kapitän Michael Leschnik nach dem Schlusspfiff den Meisterpokal aus den Händen von Staffelleiter Hagen Studier in Empfang nehmen konnte.

Darüber freute sich auch Lübbens Sportlicher Leiter Mike Friedrich, der Oliver Keutel an der Seitenlinie vertrat: "Es war das erwartet harte Stück Arbeit. Blankenfelde ist eine der spielstärksten Mannschaften in der Liga. Der Gegentreffer war natürlich ein glückliches Tor, den trifft er nicht jeden Tag so. Wir hatten ein bißchen Pech auf unserer Seite. Wir haben in der Pause gesagt, dass wir auf jeden Fall gewinnen und uns dann nicht auf andere konzentrieren müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir es uns dann verdient, das war eine ganz andere Leistung."

Bis zum 19. Spieltag sah Lübben zwischenzeitlich schon wie der sichere Aufsteiger aus. Eine kleine Schwächephase Anfang April durchkreuzte aber die Pläne der Spreewälder: "Wir sind sehr zufrieden. Die Mannschaft hat sich belohnt für eine schwierige Saison. Wir hätten es aber auch nicht mehr gedacht, dass wir es noch schaffen. Das war wirklich ein irrer Aufstiegskampf. Wir haben ein paar ältere Spieler dabei, die konstant sind. Aber bei den Jungen, die dazugekommen sind, fehlt ein bißchen die Konstanz. Heute haben wir aber gesagt, dass wir die Klasse in der Mannschaft haben und so haben wir es dann auch geschaukelt. Ich hatte mir eigentlich gar keine Sorgen gemacht, aber der Coach war die ganze Woche schon extrem aufgeregt", so Friedrich.

Personell sieht der Sportliche Leiter das Team gut aufgestellt für das Abenteuer Brandenburgliga. Bis auf einen Spieler haben demnach alle schon signalisiert, dass sie mit dem Verein eine Liga höher gehen möchten. Friedrich: "Wir wollen jetzt richtig Gas geben. Personal zu finden wird natürlich schwieriger, weil es mittlerweile um große Summen geht. Da haben wir ganz klar gesagt, dass wir das nicht mitmachen wollen. Wir wollen uns trotzdem noch gezielt verstärken, Gespräche gab es bereits. Mit dem Aufstieg wird man vielleicht für den Einen oder Anderen wieder interessanter. Wir brauchen auf jeden Fall Verstärkungen, denn es wird ein Abenteuer. Aber wir trauen es uns zu und wollen weiterhin junge Leute heranführen."

Aufrufe: 017.6.2017, 19:39 Uhr
Sven BockAutor