2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Am Einsatz von Chris Wolf (Nr. 14) lag es nicht, dass die SpVgg Bayreuth sich mit 1:3 geschlagen geben musste. F: Kolb
Am Einsatz von Chris Wolf (Nr. 14) lag es nicht, dass die SpVgg Bayreuth sich mit 1:3 geschlagen geben musste. F: Kolb

Brutal aus dem Winterschlaf geholt

Altstädter Siegesserie endet mit einer 1:3-Niederlage gegen die Bundesliga-Reserve des FC Augsburg

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Die Siegesserie der SpVgg Oberfranken Bayreuth ist gerissen. Die beste Rückrundenmannschaft der Regionalliga musste sich zum Saison-Neustart der Bundesliga-Reserve des FC Augsburg nicht einmal unverdient mit 1:3 (1:2) geschlagen geben. Es waren am Ende ein paar Fehler zu viel, die sich die Altstädter erlaubten und die von den cleveren Schwaben eiskalt ausgenutzt wurden.


„Das war für uns heute ein denkbar schlechter Spielverlauf“
, resümierte ein enttäuschter SpVgg-Trainer Christoph Starke und sprach damit die erste halbe Stunde an, in der die Augsburger bereits die Weichen für ihren fünften Auswärtssieg stellten. Denn in dieser Phase wurden die Altstädter geradezu brutal aus dem Winterschlaf wach gerüttelt. Nach sieben Minuten hatte die Bundesliga-Reserve erstmals die ungewohnten Unkonzentriertheiten der Bayreuther Abwehr aufgedeckt: SpVgg-Torwart Andreas Sponsel war gezwungen, seinen Kasten zu verlassen und brachte Tim Rieder zu Fall. Der Unparteiische zögerte keine Sekunde und entschied auf Strafstoß. Doch Sponsel meisterte den von Johannes Müller getretenen Elfmeter, gegen den Nachschuss des gedankenschneller als zwei Bayreuther Verteidiger agierenden Maik Uhde war er allerdings machtlos.
Der Schock saß tief bei den Altstädtern, die nach wie vor ihrem Ruf als beste Rückrundenmannschaft nicht gerecht wurden. Ein Blackout im Mittelfeld ging dem 0:2 voraus, und Merveille Biankadi sagte artig „Danke“. Der 19-jährige Kongolese kam plötzlich an den Ball, steuerte alleine auf Sponsel zu und jagte das Leder in die Maschen. Doch nicht genug der Fehlleistungen: Mario Zitzmann konnte sich sechs Minuten später 40 Meter vor dem SpVgg-Gehäuse nur mit einem Trikotzupfer gegen den durchgebrochenen Müller helfen, den Schiedsrichter Hartl als Notbremse auslegte und den Roten Karton zeigte – die Altstädter waren nur noch zu zehnt. Dabei war diese Karte so überflüssig wie ein Kropf: Torwart Sponsel stand nämlich in Liberomanier parat, um zu klären.
„Nach der Roten Karte war es auf dem tiefen Boden schwer für uns“, sagte Starke. Dennoch steckte seine Mannschaft nicht auf und besann sich der Qualitäten, die ihr im alten Jahr fünf Siege am Stück eingebracht hatten. Dominik Stolz, der ein ums andere Mal die Initiative ergriff und zu den auffälligsten Akteuren zählte, sorgte kurz vor der Pause noch einmal für Hoffnung. Einen an ihm verwirkten Freistoß streichelte er aus 17 Metern in Klassemanier über die Augsburger Mauer zum Anschlusstreffer (39.), nur wenig später verzog Marius Strangl aus 16 Metern ganz knapp. „Und dann haben wir trotz Unterzahl sogar das Spiel gemacht“, erinnerte sich der Altstädter Co-Trainer Marc Reinhardt an Abschnitt zwei. Gegen Augsburger, die nicht mehr als notwendig taten und geduldig auf ihre Chance lauerten. Die sie dann – bedingt durch einen erneuten Bayreuther Ballverlust im Zentrum – auch bekamen. Der auffällige Biankadi spielte geschickt den Südkoreaner Jin Su Kim frei, der sich nicht lange bitten ließ und zum 1:3 (62.) einschoss. Zwar hatte Stolz in der 76. Minute noch die gute Gelegenheit, auf 2:3 zu verkürzen, doch zielte der neben dem Würzburger Christopher Bieber nun erfolgreichste Torschütze der Liga (15) knapp vorbei.

SpVgg Oberfranken Bayreuth – FC Augsburg II 1:3 (1:2)

SpVgg Oberfranken Bayreuth: Sponsel – Eckert (46. Hannemann), Zitzmann, Ascherl, Horter – Gareis – Strangl, Stolz, Böhnlein, Wolf – Ulbricht (85. Gallo).

FC Augsburg II: Reichlmayr – Tugbay, Rieder, Reinthaler, Wenninger – Kim, Uhde, Stanese, Scherzer (77. Habersetzer) – Müller (89. Kling), Biankadi (86. Candir).

SR: Hartl (Aicha v.W.); Zuschauer: 657; Ecken: 1:4.

Tore: 0:1 Uhde (9.), 0:2 Biankadi (21.), 1:2 Stolz (39.), 1:3 Kim (62.).

Gelbe Karten: Böhnlein, Kolb – Uhde, Kim;
Rote Karte: Zitzmann (Bayreuth/34./Notbremse).

Aufrufe: 08.3.2015, 20:03 Uhr
Herbert Steininger / NKAutor