Bruderduell: Lucas Röser trifft auf Martin Röser

Doppelpässe spielten die Rösers allenfalls als Kinder auf dem Bolzplatz in Ludwigshafen, im Verein kam es noch nie dazu. In der Jugend nicht, weil Martin knapp dreieinhalb Jahre älter ist als Lucas. Bei den Aktiven nicht, weil die beiden immer unterschiedliche Ziele ansteuerten. Dies aber keineswegs, um sich bewusst aus dem Weg zu gehen, denn das Verhältnis ist tipptopp. Lucas Röser hätte deshalb nichts dagegen gehabt, wenn ihm sein Bruder in den Fautenhau gefolgt wäre: „Er hätte mich sehr gut mit Flanken füttern können.“ Die Verhandlungen zwischen SG-Sportchef Joannis Koukoutrigas und Martin Röser mündeten aber nicht in einen Vertrag, den unterzeichnete der Mann für das rechte Mittelfeld nur ein paar Tage später in Halle.

Bilanz ist ausgeglichen

Somit kommt es übermorgen wieder zu einem Familienduell. Wie schon zu Zeiten, als Aspachs Neuer für Mainz II und Hoffenheim II stürmte und Halles Hoffnungsträger die rechte Außenbahn in Offenbach und Worms beackerte. „Ich glaube, die Bilanz ist ziemlich ausgeglichen“, kramt Lucas Röser in seinem Langzeitgedächtnis, „ich hatte das schon mal genauer auf dem Schirm.“ Was er auf alle Fälle weiß: „Am Samstag gibt’s für Martin nichts zu holen, aber sonst wünsche ich ihm alles Gute.“

Gut eingelebt

Das gilt umgekehrt wohl auch, und tatsächlich läuft es beim jüngeren Bruder im SG-Trikot sehr ordentlich. Der 22-Jährige, der in Mainz und Hoffenheim den Sprung in den Erstligakader wegen einiger Verletzungen und der harten Konkurrenz nie ganz packte, hat sich in jeder Hinsicht gut eingelebt und gehörte in allen vier Drittligapartien zur Startformation. Ihn freut es, dass Trainer Oliver Zapel „mir dieses Vertrauen schenkt, aber ich muss weiter Tag für Tag Gas geben. Ich weiß, dass ich noch mehr kann und nicht am Limit bin“. Mit dem 1:0 gegen Münster sein erstes Tor für Aspach erzielt zu haben, tat ihm natürlich gut. Eine konkrete Zahl, wie viele Treffer es bis zum Saisonende sein sollen, ist ihm trotzdem nicht zu entlocken. „Mir eine Marke zu setzen, habe ich in der A-Jugend mal gemacht“, erzählt Lucas Röser, „kaum hatte ich diese Marke dann erreicht, habe ich mich verletzt.“ Seitdem lässt er es lieber bleiben und ist gut damit gefahren.

„Hauptsache, ich spiele“

Zweitrangig ist für den 1,84 Meter großen Stürmer, ob ihn SG-Trainer Zapel als alleinige Spitze oder als Teil eines Zweier- oder Dreierangriffs ins Rennen schickt. „Hauptsache, ich spiele“, entgegnet der bis 2018 an Aspach gebundene und bei Fair-Sport ein Praktikum absolvierende Sportmanagementstudent schmunzelnd. Nicht zuletzt, weil der Drittligist eine Plattform bietet, um das Augenmerk von höherklassigen Vereinen auf sich zu ziehen, wechselte Lucas Röser zu dem selbst ernannten Dorfklub: „Man bekommt mit, wie andere Spieler den Verein als Sprungbrett nutzen. Jeder Fußballer will nach oben.“ Das bedeutet aber nicht zwingend, dass der Angreifer schnell wieder weg ist, zumal die Vorsaison zeigte, dass auch die SG im Vorderfeld mitmischen kann, wenn ein Rädchen ins andere greift. So weit gehen die Blicke aber nicht, „unser Ziel ist der Klassenverbleib, den wollen wir so schnell wie möglich erreichen“. Auch das Prinzip des Klubs, in der Öffentlichkeit nicht zu laut auf die Pauke zu hauen, hat Lucas Röser längst verinnerlicht. Er will mit Leistung überzeugen, auch wenn er damit seinem Bruder ein Schnippchen schlagen muss.

Lucas Röser

Position: Angriff Geburtsdatum: 28.12.1993 (22) Nationalität: Größe: - Gewicht: - Profilaufrufe: 1.620 SG Sonnenhof Großaspach
3. Liga
Spieler

Spielerstationen

Gesamt-Statistik 121 28 1 3/5 11 0 0 41 43 7278 0 16/17 SG Sonnenhof Großaspach 3. Liga 4 1 0 -/- 0 0 0 - 4 284 0 15/16 TSG 1899 Hoffenheim II Regionalliga SW 25 6 1 -/- 3 0 0 6 11 1671 0 14/15 TSG 1899 Hoffenheim II Regionalliga SW 31 8 0 2/4 2 0 0 5 10 2305 0 13/14 TSG 1899 Hoffenheim II Regionalliga SW 14 5 0 -/- 1 0 0 4 6 898 0 13/14 FSV Mainz 05 II Regionalliga SW 15 0 0 -/- 3 0 0 12 2 430 0 12/13 FSV Mainz 05 II Regionalliga SW 32 8 0 1/1 2 0 0 14 10 1690 0