2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Olaf Krüger und die Bruchmühler bejubeln das 1:0. Foto: Bock
Olaf Krüger und die Bruchmühler bejubeln das 1:0. Foto: Bock

Bruchmühle entführt zwei Zähler aus Prenzlau

MIT VIDEOS + GALERIE: Ersatzgeschwächte SG erkämpft ein 1:1-Unentschieden gegen den Spitzenreiter Blau-Weiß Energie

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Die Verfolger rücken dem SC Blau-Weiß Energie Prenzlau immer mehr auf die Pelle: Am Samstag spielte der Spitzenreiter der Landesklasse Nord erneut nur Unentschieden gegen die SG Bruchmühle und verlor zwei weitere Zähler im Aufstiegskampf.

Dabei sah es nach bereits 60 Sekunden so gut aus für die Prenzlauer: Gleich bei der ersten Aktion in Tornähe bekamen die Gastgeber einen Elfmeter zugesprochen. Michael Kraft trat an - und schoss den Strafstoß über die Querlatte.

In der Folge entwickelte sich dennoch der erwartete Spielverlauf. Die Gäste aus Bruchmühle, bei denen Trainer Jörg Ulbrich gleich 13 Spieler ersetzen musste, standen tief in der eigenen Hälfte und ließen die Blau-Weißen kommen. Diese versuchten ihr Glück zumeist über die Aussenbahnen zu erzwingen. Doch die Hereingaben von der Grundlinie gerieten zumeist zu ungenau und unplatziert.

Gefährlich wurden die Prenzlauer nur bei Standards. In der 24. Minute musste SG-Kapitän Tobias Kühnel einen Kraft-Schuss nach einer Ecke von der Linie kratzen. Sechs Minuten später zwang Arkadiusz Mysona den guten Bruchmühler Schlussmann Silvia Treu mit einem 25-Meter-Freistoß zu einer Glanzparade.

Nach der Pause versuchten die Gäste, den Ball weiter vom eigenen Tor wegzuhalten. Das gelingen ihnen dank der masierten Verteidigung auch ganz gut. Die Blau-Weißen fanden kein Mittel, die Bruchmühler Abwehrreihe ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Dazu setzte die SG jetzt auch öfter die gefürchteten offensiven Nadelstiche. Einen davon nutze in der 69. Minute Olaf Krüger. Die Bruchmühler fingen im Mittelfeld schnell den Abschlag ab und Mario Lammeck schickte Krüger perfekt in die Schnittstelle der Abwehr. Im ersten Anlauf scheiterte er zwar erst frei durch an SC-Keeper Marcin Markiewicz. Der Abpraller sprang aber wieder vor die Füße von Krüger und im zweiten Anlauf ließ er sich die Chance nicht nehmen zum Führungstreffer.

In der 72. Minute hätte Krüger sogar noch erhöhen können, er fand aber seinen Meister in Markiewicz im Eins-gegen-eins. Dadurch war die Partie für die Hausherren noch nicht verloren und in den Schlussminuten warfen sie alles nach vorne. Ein goldenes Händchen bewies dabei SC-Trainer Heiko Stäck mit der Einwechslung von Pawel Wojttalak. Nur drei Minuten nach der Hereinnahme köpfte er in der 84. Minute den nach dem Spielverlauf verdienten Ausgleich.

Doch damit war das Spiel noch nicht zu Ende: In der 94. Minute hätte Jens Lehmpfuhl zum Held des Tages aus Bruchmühler Sicht werden können. Bei einem weiten Befreiungsschlag setzte er sich gegen Wellington Schäfer durch und zog ungehindert auf das Prenzlauer Tor zu. Doch vor dem Kasten verließen ihn offenbar die Nerven und er schoss frei vor Markiewicz über die Querlatte. Damit blieb es beim 1:1-Unentschieden.

Für SC-Trainer Stäck war das Ergebnis gleichbedeutend mit zwei verlorenen Punkten: "Wir haben es nicht geschafft, unsere Chancen vor allem in der ersten Halbzeit zu nutzen. Wenn du aufsteigen willst, musst du auch mal eine oder zwei davon reinmachen. Jeder Gegner steht in der Rückrunde gegen uns tief hinten drin und ist auf das schnelle Umkehrspiel aus. Da sind wir noch zu ungeduldig." Vor allem mit der zweiten Hälfte war der Prenzlauer Coach nicht zufrieden. "Wir kommen aus der Pause raus, als wenn wir garnicht mehr wollten. Uns fehlen natürlich auch vier Spieler mit Kreuzbandrissen und von der Bank kommen nicht so die Verstärkungen. Deswegen müssen wir so ein Spiel auch in der ersten Hälfte entscheiden. Dazu müssen wir auch in den letzten zehn Minuten anders Fußball spielen mit langen hohen Bällen. Da sind wir zu verspielt", so Stäck.

Ähnlich sah es auch sein Gegenüber Jörg Ulbrich: "Wenn sie den Elfer reinmachen, möchte ich nicht wissen, wie es heute ausgegangen wäre. Aber das ist vielleicht im Moment auch das Problem von Prenzlau. Aus meiner Sicht fehlt ihnen die hundertprozentige Geilheit auf den Sieg. Wenn mir vorher einer gesagt hätte, dass wir hier einen Punkt mitnehmen, hätte ich es nicht geglaubt. Es ist bewunderswert, wie das Team trotz der vielen Ausfälle noch Paroli bietet. Darauf können sie stolz sein. In der ersten Halbzeit war es sicher kein schönes Spiel für die Zuschauer, weil wir natürlich nur tief gestanden haben. Jeder hat aber gearbeitet und gekämpft. Und es hat mich gefreut, dass wir auch Chancen herausgespielt und nicht nur gemauert haben. Jetzt sind wir die einzigen, die gegen den Spitzenreiter in dieser Saison nicht verloren haben. Für uns war es ein schöner Sonnabend."

Vier Zähler beträgt jetzt noch der Vorsprung des Spitzenreiters Prenzlau auf den Verfolger aus Birkenwerder. Nach der Winterpause konnten die Blau-Weißen bislang nur drei der sieben Partie gewinnen.

Aufrufe: 09.4.2016, 19:37 Uhr
Sven BockAutor