Bringt Rapolder den erhofften Schub?

Denn Rapolder und Rehm verbindet eine lange Freundschaft. Einst holte Rapolder den damals 18 Jahre alten Rehm vom VfR Heilbronn zum Waldhof, beide blieben über die Jahre stets in Kontakt. Nun ersetzt der einstige Ziehvater den Zögling – bis Saisonende. Die Verantwortlichen der SGS um Sportdirektor Joannis Koukoutrigas entschieden sich für eine nicht alltägliche Interimslösung. Der Plan: Rapolder steht bis Juni 2015 an der Linie und in der Verantwortung, Rehm macht derweil seinen Fußballlehrer-Schein in Köln und kehrt dann zur neuen Saison als Cheftrainer zurück – unabhängig davon, in welcher Liga Sonnenhof dann spielt. Für Rapolder kein Problem. „Ich fühle mich der SG Sonnenhof Großaspach schon seit sehr vielen Jahren eng verbunden. Deswegen, und da Rüdiger ein ehemaliger Spieler von mir ist, habe ich mich dazu entschieden, die Aufgabe als Cheftrainer bis zum Saisonende zu übernehmen. Für mich ist dieses Engagement eine absolute Herzensangelegenheit“, ließ er zu seinem Amtsantritt an diesem Dienstag verlauten.

Sechs-Punkte-Spiel gegen Mainz II

Ein klares Ziel hat der neue Coach auch im Visier: „Wir wollen ins gesicherte Mittelfeld und nicht bis zum Ende zittern“. Doch der Weg dahin dürfte steinig werden. Die SGS langte auf dem Transfermarkt noch einmal hin, holte in den letzten Wochen die vertragslosen Spieler Sebastian Schiek (24, Abwehr), Nico Granatowski (23, Mittelfeld) und Cidimar (30, Sturm) dazu, um die Qualität im Kader zu erhöhen. Ein positiver Effekt stellte sich dadurch aber noch nicht ein. Ein weiteres Problem ist der Angriff. Weder Tobias Rühle noch Sahr Senesie konnten bisher an die Leistungen an der Vorsaison anknüpfen, Sonnenhof erzielt insgesamt einfach zu wenig Tore. Nichtsdestotrotz soll morgen im Kellerduell gegen den FSV Mainz 05 II der Umschwung gelingen. Rapolder sieht sich gut vorbereitet: „Natürlich habe ich die Mainzer bei meinen Beobachtungen schon gesehen und weiß, dass sie unangenehm zu spielen sind. In erster Linie geht es aber darum, dass meine Spieler die Köpfe frei bekommen. Die letzte Aggressivität, der Glaube an den Sieg. Diese Tugenden müssen wir auf den Platz bringen, um die drei Punkte hier zu behalten.“ Welche Elf der neue Coach ins Rennen schicken wird, wollte er natürlich nicht verraten. Sicher ist jedoch, dass Robin Binder, Christopher Gäng und Sahr Senesie ausfallen, auch Pascal Sohm steht nach seiner Prellung an der Wirbelsäule aus dem Osnabrück-Spiel mehr als nur auf der Kippe. Dafür kann Rapolder auf die zuletzt gesperrten Michele Rizzi und Nico Jüllich zurückgreifen. Es wird spannend zu sehen sein, ob der neue Trainer der Mannschaft einen Schub geben kann, um das Sechs-Punkte-Spiel gegen den direkten Abstiegs-Konkurrenten für sich zu entscheiden. FuPa ist vor Ort und wird einen Liveticker vom Spiel anbieten.