2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Dank extremer Geschlossenheit weiter oben auf: Der SV Grün-Weiß Brieselang.  F: Bock
Dank extremer Geschlossenheit weiter oben auf: Der SV Grün-Weiß Brieselang. F: Bock

Brieselang dank Kantersieg an der Spitze

Auch Guben schwimmt weiter auf der Erfolgswelle / Falkensee bleibt das Sorgenkind

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Weiße Weste: Grün Weiss Brieselang ist Tabellenführer in der Brandenburgliga. Der Aufsteiger gewann am Sonnabend sein Heimspiel gegen Preußen Eberswalde deutlich mit 6:0. Die Treffer erzielten Patrick Richter (23., 43.), Filip Marciniak (52., 54. und 78.) sowie Charlie Graf (58., Elfmeter). Mit 16:1-Toren und der Maximalausbeute von 15 Punkten rangiert das Team von Trainer Patrick Schlüter nun mit zwei Punkten Vorsprung vor den Teams aus Guben und Waltersdorf an der Tabellenspitze.

Dagegen hält die Talfahrt beim havelländischen Ligakonkurrenten SV Falkensee-Finkenkrug an. Beim Aufsteiger Schwarz-Rot Neustadt/Dosse kassierte FF mit einer 0:3-Pleite die fünfte Saisonniederlage in Folge. Mit 1:13-Toren und null Punkten bleibt die Mannschaft von Trainer Frank Rohde Tabellenletzter.

VfB Hohenleipisch 1912 - FC Stahl Brandenburg 0:2 (0:0)

Es bleibt dabei: Gegen Brandenburg sind die Hohenleipischer ohne Fortune. Und wie zum Beweis dessen, klatschte nach knapp zwei Minuten ein klasse Schuss von Lehmann aus zwanzig Metern an die Latte. Dieser Start machte natürlich Hoffnung, allerdings sollte es - bis auf einen Kopfball von Schüler Sekunden vor Schluss - die einzige echte Torchance der Platzherren bleiben.
Zu viel Klein-Klein und jede Menge Ballverluste auf beiden Seiten ließen überhaupt kleinen Spielfluss zu. Mitte der ersten Hälfte pressten die Einheimischen früher und legten etwas an Tempo zu, mehr als ein Distanzschuss (25.) und ein Freistoß knapp daneben (27.) sprangen jedoch nicht heraus. Dass derzeit sehr vieles unglücklich gegen die VfB-Kicker läuft, zeigte sich nach gut einer halben Stunde, als Kevin Schüler im vollen Lauf von Esteves Lima im Strafraum gehalten wurde, ins Straucheln geriet und zu Fall kam. "Der Kontakt war da und ich musste pfeifen", meinte letzte Woche noch der Referee und gab Strafstoß gegen Hohenleipisch. Auch Schiri Gorczak hatte den Kontakt gesehen, meinte aber hinterher, dass dieser nicht für einen Elfer ausreichen würde. Fehlentscheidung, ganz klar.
Dass es auf der anderen Seite wenig später auch eine recht strittige Situation gab, machte es nicht besser. Kurz vor der Pause dann noch ein paar gute VfB-Aktionen jeweils über die rechte Seite: Werner überlupfte den Keeper und der Ball lag im Netz, aber die Abseitsfahne war oben. Dann blockte Außenverteidiger Batchou, der viel zu spät verwarnt wurde, eine flache Eingabe von Lehmann (41.) und schließlich endete ein Angriff mit einem Missverständnis zweier Hohenleipischer im FC-Strafraum (44.). Den anschließenden Gegenangriff stoppte Nitzschner im Zweikampf an der Mittellinie und sah dafür zum Entsetzen der Gastgeber die Ampelkarte, weil er eine Viertelstunde zuvor für ein taktisches Foul Gelb gesehen hatte. Eine extrem harte Entscheidung und es war schon erstaunlich, dass bei diesem Maßstab und insgesamt neun Verwarnungen für beide Teams keine weitere Ampelkarte dazu kam.

Fraglos der Knackpunkt der Begegnung und den Gastgebern standen schwere 45 Minuten in Unterzahl bevor. Mit Wiederbeginn gehörten dem FC Stahl – am Rande bemerkt, mit nicht weniger als sechs Ausländern in der Startformation – sogleich mehr Spielanteile. Ein Freistoß ging knapp am langen Pfosten vorbei (48.) und Savicevik schoss zentral eine schöne Hereingabe über das Tor (54.). Der VfB berappelte sich, vieles blieb aber Stückwerk und mit Einzelaktionen erreichte man freilich nichts.

Ansonsten eine Stärke der VfB-Elf, funktionierte sie diesmal als Mannschaft kaum und wenn dann der eine oder andere auch noch einen schlechten Tag erwischt, spielt das dem Gegner voll in die Karten. Umso ärgerlicher aus Sicht der Einheimischen, weil der FC Stahl, mit einer insgesamt blassen Leistung zu den Punkten kam. Bis in die Nachspielzeit versuchten die Hohenleipischer noch einmal alles, rückten weiter auf, doch nachdem Drangosch gegen den gerade eingewechselten da Silva einen Konter noch parieren konnte (88.), traf dieser mit einem weiteren schnellen Gegenangriff zum Endstand (90.+1).
Es war ein gebrauchter Tag für die Hohenleipischer und im ersten Moment überwog natürlich die Enttäuschung bei ihnen. Im Mittelkreis zusammengekommen ging nach der ersten Analyse allerdings der Blick schnell wieder nach vorn. "Jetzt muss jeder eine Schippe drauflegen", gab Trainer Henrik Pohlenz auch gleich Anspruch und Richtung für kommende Aufgaben vor.



BSV Guben Nord - Werderaner FC Viktoria 4:1 (2:1)

Die Breesener zeigten bei ihrem 4:1-Heimsieg über den Werderaner FC, dass ihr toller Saisonstart kein Zufall, sondern das Resultat eines deutlichen Qualitätssprungs ist. Die Havelstädter fanden gegen die Gubener Angriffswucht trotz Führung und spielerischer Sicherheit keine Mittel.
Vor dem Anpfiff wurde der langjährige Kapitän der Breesener, Florian Kunzke, nach 227 Einsätzen in der Ersten verabschiedet, weil ihn seine berufliche Laufbahn nach NRW verschlägt. Bei seinem vorerst letzten Einsatz an der Baumschule gehörte er zu den Besten und konnte sich am Ende mit seinen Mitstreitern freuen.
Der BSV begann wie gewohnt engagiert, erhielt aber bereits in der dritten Minute einen gehörigen Dämpfer, als Werders Kapitän Habler nach einer Kopfballabwehr an der Strafraumgrenze in Ballbesitz kam und mit seinem Schuss sowohl die Abwehr als auch BSV-Torwart Piotr Loboda Spalier für die Gästeführung stehen ließ. Nur kurzeitig zeigten sich die Platzherren davon beeindruckt. Eine weitere brenzlige Situation konnte gerade noch bereinigt werden (7.).
Die Ullrich-Schützlinge krempelten die Ärmel hoch und starteten gute Angriffsaktionen. Kein Ball wurde kampflos verloren gegeben. Dank des starken Zweikampfverhaltens und Pressings der Gubener konnten die Havelstädter mit ihrer spielerischen Versiertheit wenig anfangen und bekamen den Schneid abgekauft. Als Sascha Prüfer im Strafraum mit einem Verteidiger kollidierte, blieb der Elfmeterpfiff des sehr souverän leitenden Schiedsrichters noch aus. Als dann aber Florian Kunzke von Fricke nur per Foul gestoppt werden konnte, zögerte der Referee keine Sekunde. Arek Waszkowiak ließ dem FC-Keeper mit seinem platzierten Schuss in die Mitte keine Chance. Dann wurde Marvin Wegner an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Enrico Schwittlich zog den Freistoß um die Mauer, doch der Torwart tauchte in die richtige Ecke (23.).
Der BSV drückte. Waszkowiak spritzte in ein Fehlabspiel der Viktorianer, lief der Abwehr davon und schloss, zuvor den Torwart umkurvend, zum 2:1 ab. Weitere Gubener Chancen, unter anderem musste Werders Suchacek vor der Linie klären (35.), und eine Querablage des durchgelaufenen Wegner, blieben ungenutzt.
Elanvoll kamen die Hausherren aus der Kabine und Sascha Prüfer traf nach Freistoß Wegners. Doch der Wimpel des Linienrichters signalisierte Abseits. Auf der anderen Seite drängten die Havelstädter auf den Ausgleich und die Breesener hatten Mühe, nicht die Ordnung zu verlieren. Die Ballverluste häuften sich und zum Teil übermotiviertes Einsteigen brachte einige Akteure ins Visier des bei der aufkommenden Einsatzhärte klare Linie zeigenden Schiris. Vier unnötige Gelbe Karten belasten das Fair-Play-Konto des BSV.
Doch diese kritische Phase wurde schadlos überstanden und nach Freistoß Wegners brachte Franz-Aaron Ullrich, sich am höchsten reckend, seine Jungs per Kopfball unter die Latte auf die Siegerstraße. Kaum fünf Minuten im Spiel hämmerte Steven Stoll, von Wegner mustergültig frei gespielt, das Leder zum 4:1 in die Maschen.
Während Spielertrainer Ullrich sich über den starken Auftritt seiner Jungs freute und vor allem auch - neben den bekannten kämpferischen Tugenden - die Fortschritte im spielerisch-taktischen Bereich lobte, äußerte sich Werders Trainer André Kather enttäuscht und mit einer gegenüber den anderen Augenzeugen völlig kontroversen Meinung: "Was Guben hier abgeliefert hat, hat mit Fußball nichts zu tun. Die Niederlage haben wir uns durch schwaches Zweikampfverhalten und individuelle Fehler selbst zuzuschreiben. Zudem hat sich meine Mannschaft zu sehr von der robusten Spielweise des BSV beeindrucken lassen."

VfB Krieschow - MSV Neuruppin 1:2 (1:1)

Die Gäste übernahmen danach das Zepter und VfB-Keeper Schwittek musste einen 14-Meter-Schuss parieren (23.). Fast im Gegenzug wurde Dörry in Szene gesetzt, ließ drei Gegenspieler aussteigen und flankte in die Mitte zu Mißbach, der den Ball aus 25 Metern ins Dreieck beförderte. Eine Unaufmerksamkeit begünstigte den schnellen Ausgleich des MSV. Auf einen Drehschuss, nach Einwurf in den Strafraum, reagierte Schwittek stark, doch ein Neuruppiner setzte nach, schlug den Ball zurück und die Kugel trudelte noch abgefälscht ins VfB-Tor. Die Ostprignitzer blieben tonangebend, gingen jedoch mit ihren Chancen fahrlässig um oder Schwittek klärte.
Einem Diagonalpass über die VfB-Abwehr folgte, kurz nach der Pause, ein zum Rückstand führender 16-Meter-Drehschuss. Der VfB Krieschow setzte nun alles auf eine Karte und kam zu einigen guten Chancen, welche aber genauso vergeben wurden wie die der stets gefährlich agierenden Gäste. Ein aus Sicht des VfB klares Handspiel im Strafraum (89.) blieb ungeahndet.
Dessen ungeachtet waren sich beide Seiten nach dem Abpfiff darüber einig, dass der Sieg des MSV in Ordnung geht.

Eisenhüttenstädter FC Stahl - RSV Waltersdorf 2:2 (2:1)

In einem temporeichen und abwechslungsvollen Spiel haben sich der Eisenhüttenstädter FC Stahl und der bisherige Spitzenreiter RSV Waltersdorf 09 2:2 (2:1) getrennt. Die Gastgeber knüpften zunächst nahtlos an die beiden zuletzt siegreich gestalteten Heimauftritte gegen die Randberliner an.

In der 18. Minute die verdiente Führung für Stahl, als nach einer von Mariusz Wolbaum gespielten Ecke von der rechten Seite Kevin Wypart in Bedrängnis den Ball über die eigene Linie drückte und damit den Abschluss für die bereitstehenden Carsten Hilgers und Rico Walter "übernahm". Die dieses Mal nahezu in Bestformation angetretenen Gastgeber erhöhten nach gut einer halben Stunde auf 2:0, als nach Kopfballverlängerung von Hermann Tsafack der auf den weiten Ball spekulierende Danny Grünberg volley per Heber traf. EFC-Trainer Harry Rath: "Von seiner Krankheit unterhalb der Woche war in etlichen Situationen nichts zu spüren. Grünberg hat wieder einmal seinen Torriecher bestätigt und gezeigt, wie wichtig er für uns ist."

Bis zur 30 Minute hatte der EFC seinen Gegner im Griff, auch der torgefährliche Gordan Griebsch kam nicht ins Spiel. Zudem bot der für den beruflich verhinderten Kamil Duchnowski eingesetzte 19-jährige Jan Dewald eine souveräne Vorstellung. "Dewald hat in diesem Spiel nachgewiesen, dass er eine Riesensprung gemacht hat", lobt Rath.

Doch kurz vor der Halbzeitpause kamen die Gäste ins Spiel zurück. Nach einem abgewehrten 20-Meter-Freistoß des EFC, der an der EFC-Mauer abprallte, konterte Waltersdorf. Tino Krotzeck verwertete die Flanke von Gordan Griebsch zum Anschluss-Treffer.

Nach der Pause kam der RSV mit seinen beiden Einwechslern besser ins Spiel. Dabei blieben die Gastgeber nicht ungefährlich. So wurde der 18-jährige Hermann Tsafack im Strafraum gefoult, der Körperkontakt war weithin zu hören. Doch der Elfmeter-Pfiff blieb aus. "Wenn wir mit 3:1 in Führung gegangen wären, dann hätten wir mehr Ruhe ins Spiel bekommen", bedauert Rath. So aber blieben die Gäste im Spiel und glichen in der 71. Minute aus. Doch aus Sicht der Gastgeber fiel das 2:2 recht unglücklich. EFC-Stürmer Danny Grünberg wurde in der Waltersdorfer Hälfte gefoult und blieb verletzt liegen. Das Spiel lief jedoch weiter. Waltersdorf konnte nahezu ungehindert seinen Angriff ausspielen und Clemens überraschte den 19-jährigen EFC-Schlussmann Jan Dewald mit einem Schuss aus 20 Metern. "Da hätte Waltersdorf auch den Ball ins Aus spielen können. Einen Fair-Play-Preis hat Waltersdorf heute nicht verdient", sagt Rath.

Danach blieb das Spiel ausgeglichen. Für beide Mannschaften war der Siegtreffer möglich. So besaß Tony Raddatz nach einem weiten Einwurf eine Einschusschance und wurde Mariusz Wolbaum zweimal im Strafraum bedrängt, doch der Pole verzichtete auf einen spektakulären Faller. EFC-Trainer Harry Rath: "Für die Zuschauer war es ein interessantes Spiel. Schade, dass es trotz der 2:0-Führung nicht für einen Sieg gereicht hat. Hätte mir jemand vor dem Spiel ein Unentschieden angeboten, ich hätte angenommen. So aber war mehr für uns drin, zumal die Mannschaft heute relativ gut besetzt war."

Aufrufe: 021.9.2015, 11:00 Uhr
Rachner/Scheumeister/Thiemig/BernardAutor