2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Foto: Bauer
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Brennt der SVE ein Feuerwerk ab?

Der SV Eilendorf erwartet morgen Alemannia Aachen II zum Derby in der Fußball-Mittelrheinliga

Die Derbys sind das Salz in der Spieltags-Suppe. Vor allem, wenn ein Aufsteiger an der Position als Nummer 1 in der Region kratzen möchte. Im Hinspiel der Fußball-Mittelrheinliga schlug der SV Eilendorf Alemannia Aachen II mit 2:1.

Aktuell hat die Tivoli-Elf als Tabellensechster (39:32 Tore/36 Punkte) aber die Nase vor dem -achten (33:41/32), der morgen, 15 Uhr, Gastgeber ist. Mit den Trainern Achim Rodtheut (SVE) und Sven Schaffrath (Alemannia II) sprach Helga Raue.

Wie sind Ihre Erinnerungen an das Hinspiel im Oktober?

Rodtheut: Das war ein Heimspiel auf dem Tivoli, 90 Prozent der Zuschauer waren auf unserer Seite. Wir haben eine der besten Leistungen aus den letzten drei Jahren abgerufen und verdient gewonnen. Ich habe schöne Erinnerungen.
Schaffrath: Daran habe ich nicht viele schöne Gedanken. Das war eins unserer schlechtesten Saisonspiele, ohne jeglichen Zugriff auf den Gegner, ohne Zug nach vorne. Wir hatten keine Spielkontrolle, unser Umschaltspiel und das Spiel in die Tiefe waren schlecht. Das sind Dinge, die wir eigentlich beherrschen, aber an diesem Tag nicht gezeigt haben. Wir haben das erste Derby zu Recht verloren.

Ist das Derby denn auch für die Trainer und Spieler etwas Besonderes?

Rodtheut: Die letzten beiden Spiele gegen Windeck und in Hürth waren sehr emotionale Erlebnisse, da hatten wir viele Emotionen aufzuarbeiten. Das Derby kommt jetzt noch als Highlightspiel obendrauf. Ich denke, die Vorfreude ist groß.
Schaffrath: Ich mag Derbys, ich mag es nur nicht, wenn man etwas zu Großes daraus macht. Es herrscht eine andere Stimmung, gerade bei meinen Jungs, die aus Aachen kommen. Sie kennen Achim und seine Spieler teilweise persönlich. Und mit Andy Simons spielt einer unserer Jugendtrainer beim SVE. Ein Derby darf was anderes sein, und es darf sich auch anders anfühlen. Aber auch dafür gibt es nur drei Punkte, daher darf es auf dem Platz keinen Unterschied geben.

Sagen Sie auch den Satz von der offenen Rechnung?

Schaffrath: Hin und wieder nehme ich so etwas in den Mund, aber eher, als ich an die Hinspielniederlage in Erftstadt dachte. Jetzt werde ich sagen, wir wollen die drei Punkte mit zum Tivoli nehmen.

Erinnern Sie Ihre Jungs in der Ansprache an den Hinspielsieg?

Rodtheut: Ich brauche sie nicht heiß zu machen. Wir haben momentan einen größeren Erfahrungswert, was solch Highlightspiele angeht als die Alemannen. Ich hoffe aber, dass sie für uns immer etwas Besonderes bleiben und die paar Prozent mehr rauslocken, die wir benötigen, um gegen so einen Gegner Chancen zu haben.

Wie schätzen Sie den Gegner nach 22 Spieltagen ein?

Rodtheut: Alemannia II ist die große Wundertüte in dieser Klasse. Die Mannschaft ist superfit, zählt fußballerisch mit zu den Besten der Klasse, zu den vier, fünf Top-Teams. Aber es hängt auch viel davon ab, wer und wie viele Spieler „von oben“ dazukommen. Jeder in unserer Liga weiß, dass Alemannia II ein großes Fragezeichen ist.  
Schaffrath: Eilendorf ist ein verschworener Haufen, den man nie abschreiben darf auf dem Platz. Es reichen Kleinigkeiten, um den Gegner ins Spiel zu bringen. Wir müssen alles vermeiden, was ihnen noch mehr Aufschwung gibt.

Und was wird morgen anders als im Hinspiel-Derby sein?

Rodtheut: (lacht) Ich hoffe, dass nichts anders als im Hinspiel wird. Aber es würde mich wundern, zu erleben, dass mein Team zwei Mal so eine perfekte Leistung zeigt und der Gegner nicht an sein mögliches Niveau kommt. Die Rahmenbedingungen werden gleich sein – und das Ergebnis gerne auch.
Schaffrath: Wir haben im Hinspiel gesehen, was nicht funktioniert. Ich denke, dass wir seitdem einiges dazugelernt und uns stabilisiert haben. Aber es wird – wie so viele in dieser Liga – eine Partie auf Augenhöhe. Ich denke, gegen uns ist jeder Gegner besonders engagiert. Ich erwarte, dass Eilendorf wieder versuchen wird, ein Feuerwerk abzubrennen vor eigenem Publikum. Aber wir dürfen durchaus mit breiter Brust dort auflaufen – wie Eilendorf.

Wie sieht es personell aus?

Rodtheut: Ich habe einige angeschlagene Spieler, aber ich denke, beim Derby werden alle an Bord sein.
Schaffrath: Neben Pascal Wehner (Meniskus-Operation) fällt auch Tugay Sahin (Muskelbündelriss) wohl für den Rest der Saison aus. Erfreulich: Mein Co-Trainer Daniel Hofmann hat nach fast einjähriger Verletzungspause in dieser Woche erstmals wieder mittrainiert.

Hertha Walheim muss die Zweikämpfe annehmen

Neben dem 4:3 des SVE in Hürth gelang wohl Walheim die Überraschung des vergangenen Spieltags: Die abstiegsbedrohte Hertha schlug Freialdenhoven 3:1. „Der Sieg hat uns gutgetan, war aber für mich keine Sensation, da wir auch davor gut gearbeitet haben“, sagt Interimscoach Dirk Benoit und fügt hinzu: „Er war ein Lebenszeichen, wir haben gezeigt, dass wir es können. Aber der Sieg ist nur etwas wert, wenn wir morgen nachlegen.“

Beim Tabellenletzten Erftstadt-Lechenich steht für den Tabellen-13. ein „Sechs-Punkte-Spiel“ an. „Vom Blick auf die Tabelle darf man sich nicht täuschen lassen. Erftstadt ist sehr zweikampf- und physisch stark, gibt immer 100 Prozent und ist bei Standards gefährlich. Wenn wir die Zweikämpfe annehmen, haben wir gute Chancen“, so Benoit, der auf Imad Laadim (Beruf) und David Schrack (verletzt) verzichten muss.

Übrigens: Bergheim 2000 hat finanzielle Sorgen. Nächste Woche soll entschieden werden, ob die Saison zu Ende gespielt wird. Die Partie beim Bonner SC ist abgesagt.

Aufrufe: 018.4.2015, 09:18 Uhr
rau I AZ/ANAutor