2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der Holstein-Jubel kannte nach dem späten Ausgleichstor keine Grenzen. Foto: Stieh
Der Holstein-Jubel kannte nach dem späten Ausgleichstor keine Grenzen. Foto: Stieh

Breitkreuz sorgt für kollektiven Jubel

Holstein Kiel in letzter Minute 2:2 bei Arminia Bielefeld

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Die Serie der Kieler „Störche“ hält. Beim Spitzenreiter Arminia Bielefeld entführte Holstein Kiel in letzter Minute ein verdientes 2:2 und ist seit nunmehr 14 Spielen unbesiegt.

20 Sekunden waren noch auf der Uhr, als ein Kieler Jubelsturm losbrach. „Total geil, wie alle ausgerastet sind“, freute sich Patrick Breitkreuz. „Die ganze Bank war plötzlich auf dem Platz.“ Breitkreuz selbst war der Auslöser der kollektiven Freude.

„Ich habe den Ball gar nicht so getroffen, wie ich eigentlich wollte“, schilderte der Torschütze zum 2:2 den entscheidenden Treffer, als Holstein nach einem Einwurf schneller reagierte, Jaroslaw Lindner von links in die Mitte flankte und Breitkreuz aus sieben Metern traf. „Ich habe einfach spekuliert“, gestand der 23-Jährige, der sein sechstes Jokertor der Saison erzielte.

In den 89 Minuten zuvor hatten die 24 249 Zuschauer auf der Bielefelder Alm ein Top-Spiel gesehen, dass diese Bezeichnung zu Recht trug. „Es war ein wirklich gutes Fußballspiel von beiden Seiten“, fand Holsteins Trainer Karsten Neitzel.

Dass die Arminen dabei mit einer verdienten Führung in die Pause gingen, war aus Kieler Sicht unnötig. Tim Siedschlag hatte per Kopf nach knapp drei Minuten eine Kohlmann-Flanke zum 0:1 verwandelt. Bielefeld war mit Ausnahme eines Junglas-Kopfballs, den Kenneth Kronholm stark hielt (24.), nur nach Standards gefährlich – hatte davon aber eine Menge.

„Die müssen wir besser verteidigen, aber der Dick schlägt die auch einfach gut“, erklärte Kiels Kapitän Rafael Kazior. Nach einer Freistoßflanke von eben jenem Florian Dick bekam Holsteins Keeper Kronholm den Ball nicht weit genug weg, Torjäger Fabian Klos kam zum Schuss, den Kazior mit der Hand aufhielt. „Ich versuche noch, die Hand wegzuziehen“, sagte der Unglücksrabe, „aber den kann man pfeifen.“ David Ulm verwandelte den Elfmeter sicher zum 1:1 (10.).

Ärgerlicher noch das 2:1. „Das geht auf meine Kappe“, gestand Holsteins Hauke Wahl, der kurz zuvor eine klaffende Wunde an der Nasenwurzel (nach dem Spiel mit zwei Stichen genäht) erlitten hatte. Einen weiten Freistoß von Tom Schütz durfte Gegenspieler Klos ungehindert zu seinem 21. Saisontor einnicken (31.).

„Früher hätte mich das beschäftigt“, sagte der 21-jährige Wahl. „Aber inzwischen kann ich das abhaken.“ Und so machte der Verteidiger nach der Pause ein Bombenspiel, die rassigen Duelle mit Klos gingen jetzt durchweg an den Kieler.

Und auch der Rest des Teams steigerte sich. „Ich fand schon unsere erste Hälfte nicht so schlecht, wenn die Standards nicht gewesen wären“, sagte Kazior. Doch jetzt waren die Kieler auch torgefährlich. Manuel Schäffler traf nach einer Kazior-Flanke nur die Latte (49.). Auch Kazior (53.), Siedschlag (56.) und Lindner (75.) hatten noch Möglichkeiten.

Kronholm musste nur noch einen Ulm-Kopfball (72.) parieren. „Ich glaube nicht, dass das hier schon viele Mannschaften besser gemacht haben als wir in der zweiten Hälfte“, sagte Wahl. Holstein machte Druck, bewahrte dabei aber die Ruhe und verdiente sich so das Glück des Ausgleichs in letzter Minute – ein seltenes Gefühl für die Arminia, die 43 Zähler aus den letzten 15 Heimspielen geholt hatte.

Holsteins Serie von nunmehr 13 Auswärtsspielen ohne Niederlage ist mittlerweile Drittliga-Rekord. Dennoch könnten die Kieler am Sonntag von Platz zwei verdrängt werden, wenn der MSV Duisburg gegen Münster gewinnt.

In Duisburg steht in zwei Wochen das vielleicht vorentscheidende Spiel um den Direktaufstieg an. Neitzel warnte aber sogleich: „Wir dürfen das Heimspiel gegen Köln nicht vergessen. Das wird auch eine unangenehme Aufgabe.“

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Aufrufe: 02.5.2015, 18:22 Uhr
sh:z / Christian JessenAutor