2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Obwohl Christian Braun wohl in Kürze die A-Lizenz besitzt, wird er seinen Trainerjob beim FC Memmingen aufgeben.   F.: Walter Brugger
Obwohl Christian Braun wohl in Kürze die A-Lizenz besitzt, wird er seinen Trainerjob beim FC Memmingen aufgeben. F.: Walter Brugger

Brauns Abschied überrascht

Memminger Regionalliga-Trainer hört aus beruflichen Gründen auf +++ Ob Reinhardt auch mit dem künftigen Coach Anderl arbeitet, ist noch offen

In der kommenden Saison steht ein neuer Trainer auf der Kommandobrücke des Regionalligisten FC Memmingen. Nachdem Christian Braun im Sommer aus beruflichen Gründen aufhören wird, übernimmt Stefan Anderl, der momentan den Landesliga-Tabellenführer FC Gundelfingen im vierten Jahr in Folge betreut. Dies hat der Verein zum offiziellen Trainingsauftakt der Mannschaft am Wochenende bekannt gegeben.

Die Mitteilung von Braun, kein drittes Jahr in Memmingen dranzuhängen, kam für die FCM-Verantwortlichen vor zwei Wochen einigermaßen überraschend, zumal er Anfang Februar an der Sportschule Hennef voraussichtlich erfolgreich den Lehrgang zur in der Regionalliga erforderlichen Trainer-A-Lizenz abschließen wird. Über den Jahreswechsel war der Entschluss des 38-jährigen gereift: „Ich habe es mir gründlich überlegt, weil mir die Arbeit beim FC Memmingen viel Freude macht. Aber künftig geht es nicht mehr, punkt fünf aus dem Betrieb zu gehen, um rechtzeitig am Abend auf dem Trainingsplatz zu stehen“. Braun ist Geschäftsführer beim Berufsbildungswerk Ravensburg, im Frühjahr kommt noch eine weitere Gesellschaft dazu und dann ist er für knapp 500 Mitarbeiter verantwortlich.

„Wir hatten die Hoffnung, dass Christian weitermacht, aber akzeptieren, dass der Beruf vorgeht“, musste sich der sportliche Leiter Bernd Kunze unversehens auf Trainersuche begeben. Dabei war das Anforderungsprofil klar formuliert: A-Schein-Inhaber, ein Mann der zum FC Memmingen und zum vorhandenen Trainerstab passt sowie vor allem bereit ist mit jungen Leuten zu arbeiten und sie zu fördern. Ein hauptamtlicher Übungsleiter kam nicht in Frage, nicht nur aus finanziellen Gründen. „Es galt wieder jemanden zu finden, der bereit ist den Aufwand trotz Beruf nebenbei zu betreiben. So wie die Spieler auch“, will der FCM-Vorsitzende Armin Buchmann am bisherigen Gefüge festhalten und so gab es mit Stefan Anderl eine schnelle Einigung und „die Wunschlösung“.

Eine Veränderung wird es aber geben: Nach den Doppelspitzen der vergangenen Jahre kehrt der Allgäuer Vorzeigeklub zur klassischen Struktur mit einem Cheftrainer zurück. Der bewährte Stab mit U21-Coach Andreas Köstner, Torwart-Trainer Anton Andor und Konditionstrainer Harald Rehklau macht weiter. Thomas Reinhardt, der bisher davon ausging, dass es im Tandem mit Braun weitergeht, wird seine Entscheidung in den kommenden Tagen bekanntgeben. Er hatte mit Anderl bereits ein „gutes und langes Gespräch am Telefon“, macht sich derzeit aber auch Überlegungen über seine eigene berufliche Zukunft.

Stefan Anderl war bislang dem FC Gundelfingen sehr eng verbunden. Der 50-jährige spielte viele Jahre für seinen Heimatverein, den er auch insgesamt über 12 Jahre trainierte. Als Spieler war er auch für den SV Lohhof und TSV Aindling in der Bayernliga aktiv. Weitere Trainerstationen waren Aindling (2011/12, Bayernlliga) und der SSV Ulm (2002/03, Oberliga). Anderl arbeitet als Berufsschullehrer in Lauingen und sieht „Memmingen als große Herausforderung“ und will hier auch seine „Ideen von Fußball“ weitergeben. Ein „Trainertyp“ ist er allemal und bestimmt kein Leisetreter am Spielfeldrand, auch wenn er nach eigener Aussage in den vergangenen Jahren „deutlich besonnener geworden ist“. So wie der FCM die erfolgreiche Arbeit von Anderl über einige Zeit beobachtete, hat der neue Trainer in der Vergangenen auch immer wieder Spiele seines künftigen Vereins gesehen. Zunächst will er sich aber gebührend aus Gundelfingen verabschieden und peilt den Bayernliga-Aufstieg an. In Memmingen will auch Braun „bis zum letzten Tag alles geben“. Das heißt: Nach Platz sieben in seiner Premierensaison soll auch heuer möglichst früh die Klasse für ein weiteres Jahr gesichert werden. Zudem kann als Viertelfinalist auch im BFV-Pokal noch etwas erreicht werden.

Aufrufe: 024.1.2016, 20:08 Uhr
Andreas SchalesAutor