2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Die erfahrenen Spieler des SSV Jahn sollen im Heimspiel gegen Bielefeld vorneweg gehen. <b>F: Staudinger</b>
Die erfahrenen Spieler des SSV Jahn sollen im Heimspiel gegen Bielefeld vorneweg gehen. <b>F: Staudinger</b>

Brand bastelt noch an der Aufstellung

Vor seinem Trainer-Debüt beim Jahn grübelt Brand noch über der Startelf +++ Gegen Bielefeld sind jedoch die Erfahrenen wichtig

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Nach drei Tagen intensiver Arbeit mit dem für die Profis des SSV Jahn bislang so unberechenbaren Ball hat der neue Cheftrainer, Christian Brand, zwei Dinge bei seiner von ihm eben erst übernommenen Mannschaft festgestellt, die wenigstens ein bisschen Hoffnung auf bessere Zeiten nähren: Zum einen seien „die Jungs sehr engagiert“, zum anderen seien sie „sehr lernwillig“. Er habe jedenfalls einen sehr guten Eindruck von den Spielern gewonnen, so der 42-Jährige.

Das ist ja schon mal nicht schlecht, und in diesen extrem dürren Zeiten kann man für den Regensburger Fußball-Drittligisten nur hoffen, dass er derlei Tugenden auch an diesem Samstag um 14 Uhr beim Heimspiel gegen Arminia Bielefeld einsetzen wird. Fest steht: Die Rot-Weißen stehen bei Brands Debüt auf dem Trainerstuhl des Jahn vor einem ungemein schweren Spiel. Mit der Arminia kommt der Drittplatzierte vor der 18. Saisonrunde zum Tabellenletzten.

Den Fans ein Lebenszeichen geben

Bei dieser Sachlage und bei einer Differenz von 16 Punkten über den Favoritenstatus zu philosophieren ist eigentlich müßig. Oder doch nicht? „Die Konstellation ist zwar klar“, meint der neue Jahn-Chefcoach, „doch hat Fußball auch mit Psychologie zu tun. Wenn sich die Vorzeichen ändern, ist das immer auch eine Chance. Wir wollen den Leuten zeigen, dass wir am Leben sind und die negativen Eindrücke ein Stück weit revidieren“, kündigt der ehemalige Bundesligaprofi an.

Für sein Team steht natürlich viel auf dem Spiel. Bei fünf Zählern Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz „müssen Punkte her“, weiß der Trainer und fordert mit Nachdruck, „wir müssen was Zählbares einfahren“. Mit einem Erfolgserlebnis laufe es dann auch künftig besser, ist sich Brand sicher. Erst einmal aber geht er mit einer schweren Hypothek an den Start. Zwölf Punkte und 17:34 Tore in 17 Spielen machen einen Schnitt von einem erzielten Tor, zwei Gegentreffern und 0,71 Punkte pro Partie aus. Diese Horrorbilanz steht im Abschlusszeugnis von Brands Vorgänger Alexander Schmidt und zeigt auf, dass die Problemzonen der Jahn-Mannschaft hinten und vorne sind.

Torwartfrage ist noch offen

Der neue Jahn-Trainer setzt vor allem auf Stabilität. Und da baut er auf eine funktionierende Defensive und hier besonders auf Lukas Sinkiewicz. „Er ist auf diesem Niveau eine große Hilfestellung und der Leuchtturm“, sagt Brand über die Rolle des Ex-Nationalspielers, der nach seinem in Chemnitz erlittenen Nasenbeinbruch mit einer Gesichtsmaske auflaufen wird. Ob indes der 29-Jährige in der Innenverteidigung oder auf der Doppelsechs neben Oliver Hein spielen wird und für Sinkiewicz dann Gino Windmüller in die Viererkette einrückt, ist offen.

Ebenso unbeantwortet ist die Torwartfrage. Stephan Loboué oder Dominik Bergdorf? Darüber habe er sich noch nicht Gedanken gemacht, sagte der Fußballlehrer vor dem Abschlusstraining auf der Pressekonferenz. Für ihn steht fest, dass gerade die erfahrenen Spieler im Jahn-Team – neben Sinkiewicz sind das nun einmal Markus Palionis, Gregory Lorenz, Kapitän Oliver Hein und Uwe Hesse – besondere und verantwortungsvolle Funktionen haben. Was die jungen Spieler aber ganz sicher nicht frei von eigener Verantwortung macht.

Derweil ist Brand das „Wir“, die mannschaftliche Geschlossenheit sehr wichtig. An welchen Stellschrauben er dreht und ob es eine oder mehrere Überraschungen in der Aufstellung gibt, darüber sagt er nicht viel. Kaum eine Überraschung wäre indes, wenn diesmal Angreifer Daniel Steininger in der Startelf steht und Zlatko Muhovic auf der Zehn spielt. Bei den Gästen ist Brand überzeugt, dass sie trotz einiger gesperrter Spieler „eine Mannschaft aufbieten werden, die zeigen soll, dass sie zu Recht oben in der Tabelle steht“. Das fordert die Jahn-Tugenden heraus.

Aufrufe: 021.11.2014, 20:21 Uhr
Heinz ReichenwallnerAutor