Brake gastiert beim Spitzenreiter

Da diese eigentlich eingeplanten drei Punkte am Ende der Saison schmerzlich vermisst werden könnten, muss der SVB auch mal auswärts Punkte sammeln. Die nächste Aufgabe führt die Schützlinge von Trainer Gerold Steindor zum Tabellenführer SV Bad Rothenfelde (Anpfiff: Sonntag 15 Uhr, Stadion Am Sportpark).

Dass der SV Brake auch auswärts bestehen kann, hat er in der vergangenen Saison oft genug bewiesen. In Rothenfelde hielt der SVB oftmals gut mit und punktete dort auch schon. Allerdings waren es in Rothenfelde zumeist torarme Begegnungen.

Trainer Steindor wird auf alle Fälle auf Christopher Nickel (Rotsperre) und Sebastian Brehmer (Ampelkarte gegen Wilhelmshaven) verzichten müssen. Außerdem fällt Rechtsverteidiger Sascha Schwarze verletzt aus. Arthur Hoffmann kehrt zurück. Er hat seine Gelbsperre abgesessen.

Der Braker Coach bemängelte zuletzt gegen Wilhelmshaven die zahlreichen Fehlpässe seiner Elf im Spielaufbau. Zu oft wurde zudem der Pass in die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr durch das Zentrum gesucht. Das Flügelspiel hätte forciert werden müssen.

Steindors äußert außerdem Kritik an der Einstellung. "Leidenschaft, Laufbereitschaft und Zweikampfstärke haben gegen Wilhelmshaven gefehlt", sagt er. "Das sind Grundeigenschaften, die man in ein Spiel einbringen muss." Beim 0:1 gegen Melle habe die Mannschaft dagegen gezeigt, wie man im Abstiegskampf spielen muss.

Gegen die Jadestädter stand erstmals Dustin Vortmann in der Startelf. Er spielte durch. Nachdem Sebastian Brehmer des Feldes verwiesen worden war, rückte er aus dem Mittelfeld auf die linke Abwehrseite und zeigte einige gute Ansätze. Allerdings ist es schwer für einen jungen Akteur, sich in einem Spiel, in dem es nicht läuft, positiv zu präsentieren.

In Rothenfelde ist Brake klarer Außenseiter, zumal der Club auswärts in dieser Saison bisher noch nicht punkten konnte. Diese Bilanz solle seine Mannschaft nicht hemmen, fordert Steindor. Sie solle sie vielmehr als Motivation nutzen, "endlich mal auswärts etwas mitzunehmen".

SVR-Trainer Günter Baerhausen will sich von Brakes Auswärtsbilanz nicht blenden lassen: "Gerne würden wir unsere Serie ausbauen. Wir werden Brake mit kühlem Kopf entgegentreten."

Mit dem 0:0 am vergangenen Wochenende bei Aufsteiger Hansa Friesoythe blieben die Kurstädter zum achten Mal in Folge ungeschlagen. Mike Eger hätte den SVR in der Schlussphase noch fast zum Sieg geschossen. "Bei uns läuft es im Moment sehr gut", ist Baerhausen auch zuversichtlich, gegen Brake bestehen zu können.

Als Favorit auf die Meisterschaft sieht sich das Team aus dem Teutoburger Wald nicht. "Mit dem Aufstieg hat sich bei uns noch keiner befasst", sagt Baerhausen. Er nennt den TuS Bersenbrück als Titelkandidaten, der auch noch einige Nachholspiele hat.

Besonders erfreut ist Baerhausen darüber, dass auch ein zwischenzeitlicher Rückstand seine Mannschaft nicht aus der Bahn wirft: "Gegen Leer und Dinklage lagen wir jeweils mit 0:1 zurück und haben doch noch gewonnen. Das spricht für die innerliche Festigkeit meiner Truppe." Das Testspiel gegen den Drittligisten VfL Osnabrück verlor der SVR nur mit 0:1. Bulani Malungu ist mit neun Treffern erfolgreichster Torschütze der Baerhausen-Elf. Das Hinspiel gewann Brake mit 3:1. "Da haben wir Fußball wie die letzten Menschen gespielt. Wir haben etwas gutzumachen", stellt Bad Rothenfeldes Trainer klar.