2024-05-22T11:15:19.621Z

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In dieser Szene wurde der Kremmener Christopher Groll von zwei Joachimsthalern in die Zange genommen und unsanft zu Fall gebracht.  ©Stephanie Fedders
In dieser Szene wurde der Kremmener Christopher Groll von zwei Joachimsthalern in die Zange genommen und unsanft zu Fall gebracht. ©Stephanie Fedders

Entscheidung in Minute 91

Kremmen schießt Joachimsthal mit einem Last-Minute-Treffer aus dem Pokal

"Es war mehr Kampf und Krampf als ein gutes Spiel", so das Fazit des Joachimsthaler Trainers Mario Hellmich, nachdem seine Landesklasse-Mannschaft im Viertelfinale des Fußball-Kreispokals gegen die eine Klasse tiefer spielenden Kremmener ausgeschieden waren. Der FC hatte sich nach Verlängerung mit 1:0 durchgesetzt und zog damit ins Halbfinale des Kreispokals ein. Dort ist nun keine Barnimer Mannschaft mehr vertreten.

Für den goldenen Moment aus Sicht des gastgebenden FCK sorgte Benjamin Hübner (91.). Einige der 87 Zuschauer waren gerade noch dabei, sich mit einem Kaffee oder Glühwein für die anstehende Verlängerung auszurüsten, da drehte der Kremmener Torjäger bereits jubelnd ab. Er hatte wenig Mühe, den Ball ins leere Tor einzuschieben - zum Leidwesen der konsternierten Joachimsthaler. Die Gäste-Defensive hatte zuvor den quirligen Kremmener Steffen Wnuczek kurz vor dem eigenen Sechzehner nur mit unfairen Mitteln stoppen können und dann abgeschaltet. Allerdings ließ Schiedsrichter Felix Elbrecht in dieser Situation den Vorteil laufen und über Umwege gelangte der Ball zu Hübner - 1:0.

"Das war bitter", ärgerte sich Schorfheides Kapitän Christian Lorenz. Dennoch wollte er seiner Mannschaft ob Viertelfinal-Niederlage keinen Vorwurf machen. "Die Einstellung hat bei uns gestimmt." Und auch für den Kontrahenten aus Oberhavel fand er lobende Worte: "Auch wenn Kremmen eine Klasse unter uns spielt, war das nicht zu sehen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe und ein offener Schlagabtausch."

Dass Kremmen in diesem Duell ohne einen Gegentreffer auskam, daran hatte vor allem Keeper Marko Reiter entscheidenden Anteil und zeigte etliche starke Paraden. Sonst als Feldspieler für den Kreisoberligisten am Ball, rückte er für die nicht zur Verfügung stehenden etatmäßigen Keeper Christian Mimietz und Leith Schaban zwischen die Pfosten. Zwar sei der Positionswechsel in der Mannschaft eine Umstellung für ihn gewesen. Doch habe er sich vor und auch während der Partie wenig Gedanken gemacht, sagte Reiter. "Ich habe schon immer etwas Sprungkraft gehabt, und in Kremmen wissen sie, dass ich in der Halle auch ab und zu im Tor stehe und einige Male sogar bester Keeper geworden bin." Auch, dass ihm kurz vor dem Ende des Spiels doch noch ein Ball durch die Hände rutschte und fast den Weg ins Kremmener Tor gefunden hätte, nahm Reiter gelassen. "Ich wollte es noch einmal spannend machen", scherzte er.

"Wir lassen uns dadurch nicht unterkriegen", erklärt Joachimsthals Trainer Mario Hellmich nach dem Spiel. "Für uns ist die Meisterschaft entscheidend - da wollen wir raus aus dem Tabellen-Keller." Zum Glück sind Joachimsthals Langzeit-Verletzte Ali Kolait, Benjamin Borowski und Sven Musolf wieder an Bord. "Aber die müssen nach einem halben Jahr Pause natürlich erstmal wieder ins Spiel finden." Das sollte ihnen möglichst schnell gelingen, denn am Sonnabend wartet mit dem Tabellendritten, dem Angermünder FC, gleich ein richtig harter Brocken zum Rückrunden-Start.

Aufrufe: 016.2.2015, 08:13 Uhr
MOZ.de / Britta Gallrein und Steffen KretschmerAutor