Der Beschluss, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, war für den 25-Jährigen ein enorm schwerer, aber wohl die richtige Entscheidung: "Ich spiele seit klein auf Fußball und seitdem war ich fast jeden Tag auf dem Fußballplatz oder habe für meine Comebacks gearbeitet. Daher ist es schon schwer, das alles hinter sich zu lassen. Aber die Vernunft siegt und ich habe in nächster Zeit andere Prioritäten." Zu dieser gehört auch die berufliche Zukunft, wie Gradl ergänzt: "Aufgrund eines sechsmonatigen Praktikums wechsle ich den Wohnort." Trotz des viel zu frühen Endes seiner Karriere, blickt der ehemalige Mannschaftskapitän des FCE positiv auf seine aktive Zeit zurück: "Fußball war bzw. ist meine große Leidenschaft. Ich hatte stets sehr viel Spaß dabei. Wenn ich fit war, habe ich fast immer gespielt. Leider habe ich durch meine Verletzungen auch oft zuschauen müssen. Aber daraus habe ich auch viel mitgenommen. In Bamberg habe ich einiges erlebt, einen Aufstieg, einen Abstieg, da war fast alles dabei. Rückblickend war es eine schöne Zeit. Und die Unterstützung von den Verantwortlichen und vom Team haben mich immer motiviert, nach meinen Verletzungen zurückzukommen. Das war sehr schön in diesem Verein."
Für den FC Eintracht Bamberg ist der Abschied von Victor Gradl mit Emotionen verbunden. "Victor hat dem FCE stets die Treue gehalten, das rechnen wir ihm alle hoch an. Und er hat sich auch in der Jugendarbeit engagiert. Das zeigt, dass er sich voll und ganz mit dem Verein identifizierte. Daher wird Victor, wenn er es möchte, als erster Spieler in der gut fünfjährigen Geschichte des FC Eintracht im Sommer nächsten Jahres ein Abschiedsspiel erhalten", kündigt Vorsitzender Mathias Zeck an. Wie geht es mit Victor Gradl weiter, bleibt er dem runden Leder verbunden? "Momentan habe ich keine Ambitionen, dem Fußball erhalten zu bleiben. Und demnächst habe ich auch keine Zeit dafür. Aber man soll niemals nie sagen", betont der 25-Jährige augenzwinkernd.