Forchheim: Mit neuem Mut in die Mission Klassenerhalt

Die Verantwortlichen setzten mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung von Trainer Michael Hutzler, der seine Zusage unabhängig von der Ligazugehörigkeit erteilte, gleich zu Beginn der bewusst kompakte geplanten Vorbereitung ein Signal.

Anders als in den vergangenen Jahren hatten die Spieler vorab Hausaufgaben für die Grundlagenausdauer privat zu erledigen - zudem verzichteten die Forchheimer in den ersten Wochen auf auflockernde Einheiten wie Spinning oder Handball, um so viel wie möglich an spielerischen Defiziten arbeiten zu können. Die Vorgaben, Lösungen auf engstem Raum zu finden, sah Hutzler in Ansätzen schon in den Testspielen gegen hochkarätige Gegner umgesetzt, ehe jüngst gegen Memmelsdorf, Quelle Fürth und Weisendorf die Feinabstimmung anstand. Deutliche Leistungsschwankungen zwischen den Halbzeiten verstärkten den Eindruck, dass sich nach dem anfänglich großen Konkurrenzkampf im leicht veränderten 20-köpfigen Kader eine Stammformation herausgebildet hat.

Bei der Suche nach der Balance zwischen kompakter Verteidigung und einer durchschlagskräftigen Offensive sieht der 46-Jährige sein Kollektiv aktuell einen Schritt weiter als in der Vorrunde. Im 4-4-2-System will Hutzler "hinten gut stehen", aber nach vorne wieder mutiger agieren lassen. Der Schlüssel steckt für ihn in einem "variablen Spielaufbau", in den verstärkt die Innenverteidigung und Kapitän Maximilian Bauernschmitt im defensiven Zentrum eingebunden werden sollen. Vor Torwart Tugay Akbakla bilden in der Viererkette Hayri Özdemir und Sandro Gumbrecht die mittlere Achse. Sven Becker ist gesperrt. Auf den beiden Außenverteidigerpositionen stehen Hendrik Hassa, Genc Bajrami, Firat Güngör und Tobias Eisgrub zur Wahl. Im Mittelfeld sind Bauernschmitt und Tobias Dietrich sowie in der Sturmspitze Senad Bajric und Adem Selmani derzeit gesetzt. Neuzugang Timo Strohmer hat auf der linken Außenbahn die Nase vorn, beim Pendant auf rechts fällt die Entscheidung nicht leicht. Toptorjäger Thomas Roas hat Trainingsrückstand. Güngör, Eisgrub und Tim Basener könnten die Planstelle besetzen. Jahn-Trainer Hutzler will sich bei den offenen Personalien nicht in die Karten schauen lassen.

"Uns erwartet eine bessere Mannschaft"

Der kommende Gegner, das Tabellenschlusslicht aus Unterfranken, hat in der Winterpause am Transfermarkt mächtig zugeschlagen. "Ihre Möglichkeiten haben mich überrascht, nachdem noch vor kurzem von finanziellen Problemen die Rede war", erklärt Forchheims Coach Michael Hutzler. Aufgestockt wurde die schwächste Offensive der Liga (18 Tore) unter anderem mit dem früheren Bayreuther Manuel Hiemer und dem 32-jährigen Brasilianer Ricardo Borba, der bis 2014 beim Stadtrivalen Würzburger Kickers in der Regionalliga unter Vertrag stand. "Uns erwartet mit Sicherheit eine bessere Mannschaft als in der Vorrunde", so Hutzler.

Dabei ist die Erinnerung ans zurückliegende Aufeinandertreffen mit dem Würzburger FV (0:4) bereits negativ behaftet. "Da haben wir einen rabenschwarzen Tag erwischt. Seitdem sind wir aber auch gereift", bekräftigt der Forchheimer Übungsleiter. "Ich bin überzeugt, dass wir das Spiel positiv gestalten und etwas Zählbares mitnehmen. Dass auf Kunstrasen gespielt wird, sehe ich für keine Mannschaft als Vor- oder Nachteil. Einen Favoriten gibt es nicht."

"Ich bin deutlich optimistischer gestimmt als zu Beginn der Vorbereitung", erklärt Michael Hutzler. Diese Einschätzung des Jahn-Trainers hat nicht nur mit den sportlichen Fortschritten zu tun, sondern auch mit dem internen Klima. "Alle sind heiß und haben ein gemeinsames Ziel. Die Erfahrenen gehen voran und dirigieren, wie es sein muss", berichtet Hutzler. Zum alles entscheidenden Endspiel will Hutzler die Partie in Würzburg trotz des richtungsweisenden Charakters nicht ausrufen. "Wir brauchen uns nicht noch mehr Druck zu machen. Es kommen danach noch zwölf Spiele und notfalls die Relegation. Das einzige, was zählt, ist am Ende der Klassenerhalt."

>> Die Winterzugänge der SpVgg Jahn Forchheim im Kurzcheck

SC Eltersdorf - TSV Großbardorf (Sa 14:00)

Gleich mit dem Primus bekommt es der SC Eltersdorf bei seinem ersten Punktspielauftritt nach der Winterpause zu tun: Die "Gallier" aus Großbardorf kommen. Im Hinspiel konnten sich die Eltersdorfer beim 3:3 einen Zähler erkämpfen, drehten die Partie dabei in den letzten zehn Minuten. Die drei Treffer für die Quecken erzielten dabei allerdings Kevin Woleman und Bastian Herzner (2x), die im Winter bekanntlich einen Tapetenwechsel durchführten.

Eltersdorf-Coach Baumgart zumindest äußert sich im Kurzinterview wiefolgt über den kommenden Gegner: "Keiner weiß, wie gut die Form nach der Winterpause ist. Es ist schön, gleich gegen ein großes Kaliber zu spielen. Mit mir hat Eltersdorf zudem noch nie ein Spiel gegen Großbardorf verloren, deshalb passt mir dieser Gegner wunderbar zum Auftakt. So ist es besser, als wenn wir gegen einen vermeintlich Kleineren spielen würden, der nach Eltersdorf kommt und sich nur hinten reinstellt".