2024-05-10T08:19:16.237Z

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Thomas Graml, Bezirksspielleiter des Bayerischen Fußball-Verbandes, hat den Landesligavereinen eine letzte Frist gesetzt.  Foto: Würthele
Thomas Graml, Bezirksspielleiter des Bayerischen Fußball-Verbandes, hat den Landesligavereinen eine letzte Frist gesetzt. Foto: Würthele

BFV droht Landesliga-Klubs Strafen an

Bei Forderungen zur Gestaltung der Internetauftritte der Vereine wird der Ton rauer +++ Sogar Punktabzüge stehen im Raum

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Eine E-Mail von Bezirksspielleiter Thomas Graml hat in den vergangenen Tagen für Aufsehen bei den ostbayerischen Landesliga-Klubs gesorgt. Der Funktionär des Bayerischen-Fußball-Verbandes bemängelt in dieser, dass sich nicht alle Vereine an die Vorgaben des Verbands bei der Gestaltung ihrer Internetauftritte halten. Dauert dieser Verstoß gegen die Zulassungsvereinbarung zur Landesliga an, könne es Punktabzüge oder Geldstrafen für die Vereine geben.

Im vergangenen Jahr führte der BFV ein Zulassungsverfahren für die Landesliga ein. Dieses sorgte für Diskussionen. Der Verband setzte das Verfahren auch als Instrument in einer Auseinandersetzung mit mehreren Verlagen, unter anderem der Mittelbayerischen Zeitung, ein. Diese produzierten bis dahin Video-Spielberichte von den Partien der Landesliga und stellten diese kostenlos auf ihren Internetseiten zur Verfügung. Dem BFV war dies ein Dorn im Auge, nicht zuletzt, weil er Videoberichte selbst produziert. Der Verband verbot den Klubs, Filmteams, die nicht mit dem BFV kooperieren, zu den Spielen zu lassen und fixierte dies in den Zulassungsbedingungen. Dies brachte dem Verband die Kritik ein, in die Pressefreiheit einzugreifen. Derzeit läuft eine gerichtliche Auseinandersetzung zu der Angelegenheit.

BFV will, dass seine Angebote genutzt werden

Im Zulassungsverfahren sind außerdem Forderungen des Verbands zu den Internetauftritten der Vereine enthalten. Der BFV will, dass die Klubs dort etwa bei Tabelle oder Spielerkadern auf die Angebote des BFV verweisen. Gegenüber der MZ/FuPa sagt BFV-Funktionär Graml, dass die Vereine hier bislang zu einem Großteil wenig aktiv geworden seien. Im vergangenen September hätten erst drei Klubs die Forderungen umgesetzt. Er habe dies bereits damals angemahnt. Weil bis zum neuen Jahr wieder nahezu nichts passiert sei, habe er jetzt die E-Mail versandt. In dieser setzt Graml einen letzten Termin zur Umsetzung fest: bis zur Wintertagung am 6. Februar. Werde dem nicht Folge geleistet, könnte es ein Verfahren wegen Verstoßes gegen die Zulassungsvereinbarungen mit entsprechenden Strafen geben.

Die MZ/FuPa sprach mit mehreren Vereinsvertretern über das Schreiben von Graml. Der Aufforderung, ihre Homepages umzugestalten, wollen diese nun Folge leisten, über den vom BFV angeschlagenen Ton sind einige jedoch überrascht. Hans Meichel vom SV Fortuna Regensburg sagt: ,,Ich glaube nicht, dass es soweit kommen wird, es sind aber schon komische Aussagen vom BFV, wenn sie immer gleich Bestrafungen in den Raum stellen." Tobias Rösl, Sportlicher Leiter der DJK Ammerthal, meint: ,,Wir setzen diese Vorgabe jetzt eins zu eins um. Nach wie vor bin ich aber der Meinung, dass das jeder Verein für sich selbst entscheiden können sollte."

Ein letzter mündlicher Appell?

Vor einem Jahr hatte Graml bei einer Bezirksliga-Tagung noch einen anderen Ton angeschlagen. Damals bemängelte er die mangelnde Kooperation der Klubs beim Befüllen der Liveticker-Angebote des BFV, stellte aber keine Strafen in Aussicht sondern Belohnungen. Vereine, die sich besonders gut engagieren, würde der Verband etwa bei Spielansetzungen gerne entgegenkommen. Gegenüber der MZ/FuPa schränkt er nun auch die Fristsetzung bei den Internetauftritten wieder etwas ab. Selbst wenn es nicht alle Vereine bis zur Wintertagung schaffen, werde es nicht automatisch Strafen geben, sagt Graml. Er würde dann vielmehr auf der Versammlung noch einmal einen eindringlichen mündlichen Appell an die Vereine richten.

Aufrufe: 026.1.2016, 15:16 Uhr
Jürgen ScharfAutor