Meister! Die SG Ellscheid hat es geschafft

In der 78. Minute eingewechselt, erwischte Schult bei seiner ersten Ballberührung die Pille nach einem Eckball von links mit dem Kopf. Auf dem vom ständigen Regen aufgeweichten Boden entwickelte die runde Lederkugel daraufhin eine seltsame Mischung aus Dynamik und Massenträgheit. „Das Ding ist mir so blöde gegen das Bein gesprungen, ich konnte überhaupt nicht mehr reagieren“, schilderte Zerfs Keeper Heiko Witt die entscheidende Szene. Von Witts linkem Fuß sprang, rutschte, kullerte der Ball schließlich über die Linie – 1:2. Der Treffer, der für die Gäste aus der Vulkaneifel am drittletzten Spieltag der Liga den Titel und den Aufstieg in die Rheinlandliga bedeutete. Obwohl diese schon nach sechs Minuten durch einen aus dem Gewühl heraus erzielten Treffer von Florian Kramp in Rückstand gerieten, ließen sie sich nicht verrückt machen und behielten ihre Linie bei. Nach einer schönen Hereingabe von Jan Fritz sorgte der aufgerückte Marco Michels schon kurz darauf (11.) für den Ausgleich. Als nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Martin Klas der Regen dichter und heftiger wurde, setzte sich Ellscheid in der gegnerischen Hälfte fest. Doch die Defensive des Aufsteigers stand sicher. Was dennoch durchkam, wurde eine Beute des Zweimeter-Schlussmanns Heiko Witt. Wie der Zerberus der Platzherren einen platzierten Hammer von Benedikt Kaufmann kurz vor dessen Auswechslung in der 65. Minute noch um den Pfosten drehte, das grenzte an Hexerei.

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Waage neigt sich Richtung der Gäste

Als die Truppe des Trainerduos Lorenz/Mohsmann sich aus der Umklammerung lösen konnte, selbst zu Chancen kam (Lorenz, Engelhardt), neigte sich die Waage noch einmal auf die Seite der Eifeler. Zunächst knallte Torjäger Marco Michels das Leder an den Pfosten. Dann aber kam Hans Schult und mit ihm das Tor zum Glück. Zerf, mit nur noch zwei Aktiven neben der Startelf auf dem Spielberichtsbogen, kämpfte leidenschaftlich, warf alles nach vorn. Vor rund 300 Zuschauern zitterte und mühte sich Ellscheid zum Sieg und zur Meisterschaft. Selbst als sich Funkturm Witt mit in die Aktionen vor dem gegnerischen Tor einschaltete, passierte nichts mehr. Der kurz zuvor eingewechselte Manuel Back, ebenfalls mit Gardemaß ausgestattet, sorgte für die notwendige Lufthoheit und eine Etage tiefer warfen sich die Roten mit Bravour in alles, was das Reich ihres Keepers Daniel Neisius hätte ernsthaft in Gefahr bringen können. So lange, bis er endlich Wirkung zeigte. Der Schult-Effekt.

Ellscheider Jubelszenen:

Meistermacher Niklas Wagner:

SG Hochwald / Zerf: Heiko Witt - Timo Mertiniz, René Mohsmann, Florian Kramp, Kay Engelhardt (60. Jens Baumeister), Florian Lorenz, Sebastian Dengler, Benedikt Haas, Johannes Carl, Dominik Fisch, Matthias Burg (52. Kevin Keck)
SG Ellscheid / Gillenfeld/Strohn/ Steiningen / Udler: Daniel Neisius, Christoph Gräfen, Julien Augarde, Benedikt Kaufmann, (65. Kai Gayer), Jan Fritz (78. Hans Schult), Thomas Schweisel, Marco Michels, Alexander Klas, (82. Manuel Back), Marcel Reimann, Marcus Boos, Marcus Schmitz
Tore:
1:0 (6.) Kramp, 1:1 (11.) Augarde, 1:2 (78.) Schult
Schiedsrichter: Martin Klas
Zuschauer: 300