2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die ganze Dynamik des Neustädter Spiels gegen Rieslasingen-Arlen kommt in dieser Szene von Allrounder Tobias Gutscher zum Ausdruck. | Foto: Patrick Seeger
Die ganze Dynamik des Neustädter Spiels gegen Rieslasingen-Arlen kommt in dieser Szene von Allrounder Tobias Gutscher zum Ausdruck. | Foto: Patrick Seeger

Bestnoten in Pflicht und Kür für den FC Neustadt

In Waldkirch ist der FC Neustadt eine Klasse besser als der Gegner und bekämpft auch das Topteam FC Rielasingen-Arlen mit Erfolg

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Klaus Gallmann hatte vor den zwei Spielen am langen Wochenende von Pflicht und Kür gesprochen. Pflicht sei ein Sieg in Waldkirch, weil das Team ein Konkurrent im Verbandsliga-Abstiegskampf ist. Die Kür sollte zwei Tage später gegen das Spitzenteam des FC Rielasingen-Arlen folgen, „alles, was da dazukommt, ist Bonus“, hatte der Neustädter Trainer vor den Duellen gesagt. Seine Spieler verdienten sich in Pflicht und Kür Bestnoten, das ist eine Überraschung: In Waldkirch siegten die Blauen 4:1 und gegen Rielasingen-Arlen mit 2:0. Erstmals stand die Null.
„Die Mannschaft hat aus ihren Fehlern gelernt und ist in sagenhafter Weise zurückgekommen“, sagt Klaus Gallmann freudestrahlend. Nach acht Niederlagen die Kraft zu haben und anschließend vier Spiele zu gewinnen – das muss eine Mannschaft erst einmal fertigbringen. Der FC Neustadt hat es geschafft.

Niederlagen rauben Kraft, Einstellung, Selbstbewusstsein. Niederlagen können Spieler und ganze Teams brechen. Wenn die Trainer dennoch stets Hoffnung predigen, ist das ein Reflex, den man versteht: Trainer müssen Hoffnung predigen, komme was wolle. In Fall der Neustädter waren es keine Worthülsen, wenn Benjamin und Klaus Gallmann stets wiederholten, sie vertrauten der Mannschaft und glaubten auch an sie. Das zeigt sich nun.

In Waldkirch und gegen Rielasingen präsentierte sich das Neustädter Verbandsligateam wie schon gegen Linx (2:1) als kompakt agierende und aggressiv verteidigende Einheit – kein Vergleich mehr zu einigen Spielen während der Acht-Niederlagen-Serie. Der Lernprozess hat erstaunlich an Tempo gewonnen, gegen die fußballerisch starken Rielasinger war das eine reife Leistung der Blauen. Benjamin Pfahler, der Trainer des FC Waldkirch, hatte nach der 1:4-Niederlage gesagt: „Irgendwo habe ich gelesen, dass der FC Neustadt die fußballerischen Niveauunterschiede in dieser Liga mit mehr Einsatz und Laufarbeit ausgleichen müsse. Ich habe heute keinen Niveauunterschied gesehen.“ Ganz ehrlich: Da war ein Niveauunterschied erkennbar, aber anders als gedacht: Der FC Neustadt war im Elztal eine Klasse besser als der Gegner, obwohl in Stefan Ketterer (verletzt) und Tobias Falkowski (Urlaub) zwei Stammkräfte der vergangenen Spiele fehlten.

Im Heimspiel am Feiertag pausierte Florian Heitzmann, der als Sechser für die Balance im Neustädter Spiel enorm wichtig ist. Glänzen, wie die vorne im Sturm oder die Viererkette, kann man auf der Sechserposition selten, da ist Maloche gefragt, harte Fußballarbeit, die der Heizer zuverlässig verrichtet. Im Match gegen Rielasingen rückte Allrounder Tobias Gutscher als zweiter Sechser an die Seite von Robin Maier, ein Wechsel, der keinen Einfluss auf die Harmonie des Kollektivs hatte. Das aggressive Pressing funktionierte dennoch und raubte den Gästen den Nerv. „Wenn du in Führung liegst, dann verhandelst du mit deinem Körper noch einmal neu, wenn es hart wird“, sagt Klaus Gallmann. Die Neustädter lagen in Führung und verteidigten sie bis zum letzten Tropfen. Trainer Benjamin Gallmann warnt nun: „Genauso wenig, wie wir nach acht Niederlagen in eine Depression gefallen sind, sollten wir nun aufpassen, dass wir die Bodenhaftung behalten und nicht abheben.“
Aufrufe: 04.10.2016, 20:20 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor