Besteht Cagrispor im Heßdorfer Hexenkessel?

SpVgg Heßdorf - Cagrispor Nürnberg (So 15:00)

"Heßdorf ist ein unangenehmer Gegner, vor allem auswärts. Aber jedes Spiel beginnt bei Null. Wir kennen die Stärken und Schwächen der SpVgg und haben keine Angst vor ihnen", sagt Cagri-Coach Yasin Sümer, der aber auch zugibt: "Das Umfeld scheut mich aber schon ein wenig. Manchmal lässt sich auch der Schiedsrichter beeinflussen, wenn 200 Mann schreien. Wir müssen einfach alles drumherum liegenlassen!"

Über die Bedeutung der Partie herrscht natürlich auch im Cagri-Lager Klarheit: "Es geht um was, sonst ist man unten dabei. Wir brauchen noch ein paar Punkte, um die Klasse zu halten und wollen uns Luft verschaffen!" Fünf Punkte holte man in den vier Spielen seit der Winterpause, präsentierte sich gegen Zirndorf, Lauf und den ATSV in ordentlicher Verfassung, doch weil auch die Konkurrenz zuletzt fleißig punktete, ist der Abstiegskampf weiter Thema für Cagrispor. Coach Sümer aber ist optimistisch: "Wir haben unser Level zwar noch nicht erreicht, sind aber auf einem guten Weg. Momentan haben wir ein wenig Schwierigkeiten, unser Können aufs Feld zu bringen. Außerdem gab es manchmal personelle Probleme durch Hochzeiten - davon gab es einige - Sperren, persönliche Belange und Verletzungen."

Für das immens wichtige Duell am Sonntag macht Sümer seiner Elf Mut: "Wir haben Qualität und werden uns in Heßdorf nicht hinten reinstellen." Auch personell sieht es diesmal rosiger aus: "Ein bis zwei Spieler haben Trainingsrückstand, alle anderen sind voll dabei. Nur Ferhat Ören hat eine Knieverletzung und wird länger ausfallen."

Gegner SpVgg Heßdorf hat von allen sechs Kontrahenten derzeit die schlechteste Ausgangsposition: Punktgleich mit dem FC Stein - jedoch ein Spiel mehr auf dem Buckel. Es lohnt aber der Blick auf die jüngste Heimbilanz: Die vier letzten Spiele auf eigenem Platz gewann die SpVgg. Coach Rudi Litz hatte bei seiner Amtsübernahme im Winter angekündigt, wieder an den Maßstab seines ersten Heßdorfer Engagements Anfang der 90er anknüpfen zu wollen: "Damals galt: In Heßdorf kann man kaum Punkte holen."

Auf diese Heimstärke baut Litz auch jetzt wieder: "Wir waren eine Macht zuhause, da wurde gefightet und gekämpft. Der Zusammenhalt und der Teamgeist waren absolut da - das soll wieder greifen." Mit seiner generellen Punktausbeute in der Rückrunde ist Litz eigentlich zufrieden: "Sieben Punkte aus fünf Spielen, die sind im Abstiegskampf eigentlich zu wenig - aber die Niederlage gegen den Tabellenführer SpVgg Erlangen klammer ich mal aus - dann ist unsere Ausbeute eigentlich nicht schlecht." Jetzt habe man wieder zwei Heimspiele vor der Brust - eine Woche nach Cagrispor kommt der SK Lauf zu den Seebachgründern: "Zuhause müssen wir einfach punkten", gibt Litz die Marschroute vor.

Den Gegner vom Sonntag kennt Litz: "Ich habe sie vor ein paar Wochen gegen den ATSV Erlangen gesehen. Es ist eine spielstarke Mannschaft, die in der Offensive ein Paar wirklich Gute drin hat. Die müssen wir aus dem Spiel nehmen. Andererseits haben sie in der Rückwärtsbewegung auch ihre Probleme", analysiert er.

Schiedsrichter: Frank Seitz