2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kornburgs Meisterkicker, stehend (v. l.): Trainer und Abteilungsleiter Kokott, Buttafoco, zweiter Abteilungslei­ter Milano, Paolino, Torwarttrainer Milano, Harnos, Kraus, Lehnemann, Kraus, Schwendinger, Jovic, Skuza, Bozic, Nowak, Co-Trainer Kara­demir, Betreuer Woiwode; kniend (v.l.): Schmidmeier, Ruziski, Gordzielik, Schmidt, Kowal, Pasko mit Sohn, Schwendinger, Müller, Dutt.
Kornburgs Meisterkicker, stehend (v. l.): Trainer und Abteilungsleiter Kokott, Buttafoco, zweiter Abteilungslei­ter Milano, Paolino, Torwarttrainer Milano, Harnos, Kraus, Lehnemann, Kraus, Schwendinger, Jovic, Skuza, Bozic, Nowak, Co-Trainer Kara­demir, Betreuer Woiwode; kniend (v.l.): Schmidmeier, Ruziski, Gordzielik, Schmidt, Kowal, Pasko mit Sohn, Schwendinger, Müller, Dutt.

Mit Offensivfußball zum Meistertitel

Die Meister 2014/15: Das erfolgreichste Jahr des TSV Kornburg in der Vereinsgeschichte

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„Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften“, lautet eine hinlänglich bekannte Weisheit in der Fußballersprache. Von wegen, könnte man nun im Fall des TSV Kornburg einwenden. Die errun­gene Meisterschaft in der Bezirks­liga 1 haben die Nürnberger Vor­städter vor allem ihrer treffsicheren Abteilung Attacke zu verdanken.

Denn mit 46 Gegentoren in 32 Spie­len lagen die Kornburger in dieser Statistik im Mittelfeld, jedoch ver­fuhr der TSV zumeist nach dem Motto: „ein Tor mehr schießen als der Gegner“ – manchmal auch deren zwei oder drei. Auf satte 87 Treffer kam der Verein aus dem Altkreis Jura in dieser Spielzeit, mit Szymon Pasko (25 Tore) und Michal Nowak (19) führen gleich zwei Korn­burger die Torschützenliste der Bezirksliga 1 an und hatten maßgeb­lichen Anteil am erstmaligen Auf­stieg in die Landesliga in der Vereins­geschichte.

Seit dem Aufstieg im Jahr 1996 war der TSV 19 Jahre am Stück auf Bezirksebene (Bezirksliga, Bezirks­oberliga) unterwegs. Nach der Spiel­klassenreform des Bayerischen Fuß­ball- Verbands und der Abschaffung der Bezirksoberliga im Jahr 2012 klopften die Kornburger schon ein­mal ans Tor zur Landesliga, damals versperrte allerdings der ASV Zirn­dorf dem Verein aus dem Nürnber­ger Süden den Sprung auf Landes­ebene. Und gegen eben jenen ASV Zirndorf hatten die Kornbur­ger am vorletzten Spieltag der Sai­son 2014/15 den ersten Matchball zur Meisterschaft.

Die Truppe um die beiden Spiel­führer Oliver Skuza und Jackson Ruziski verwandelte diesen mit einem 5:1-Erfolg dann souverän. Dass sich den Kornburgern diese Chance überhaupt noch bieten würde, damit konnte man im Winter noch nicht wirklich rechnen.

Denn der TSV hatte einen relativ stürmischen Herbst zu überstehen. Ende November wurde der erst vor der Saison verpflichtete Trainer Alex Contala entlassen, der Chef übernahm die Mission selbst. Bereits zu früheren Bezirksligazeiten hatte Achim Kokott an der Kellermann­straße das Sagen, zum Zeitpunkt der Trennung von Contala war er Abtei­lungsleiter. Diese Funktion behielt er inne, leitete fortan aber zusam­men mit Emin Karademir und Adrian Milano auch noch die Geschicke auf dem Platz.

Die internen Geschehnisse waren aber nur ein Grund, warum man den Kornburgern die Meisterschaft nicht unbedingt zutrauen musste. Der Hauptgrund hieß SpVgg Erlangen. Die „Spieli“ lag scheinbar komfor­tabel in Front, knickte aber auch durch einige Ausfälle in der zweiten Saisonhälfte ein. Mitte März kam es dann zum direkten Aufeinandertref­fen, das der TSV mit 2:0 für sich ent­schied. „Es sind noch einige Spiele, schauen wir mal, was passiert“, meinte Kokott nach diesem Spitzen­spiel. Und es sollte noch einiges passieren.

Seine Mannschaft holte in der Folge Zug um Zug auf, gewann von elf Spielen im Jahr 2015 insgesamt neun und zog noch an den Erlangern vorbei. „Die ganze Mannschaft hat sich diesen Aufstieg verdient“, sagte Kokott nach dem entscheidenden Sieg über Zirndorf. Nun gilt es, sich in der neuen Liga zu etablieren, gab Kokott umgehend die Zielsetzung aus. Den Weg dahin wird er wieder als Abteilungsleiter begleiten.

Frühzeitig einigte er sich mit Herbert Heidenreich – passender­weise ein Verfechter des Offensivfuß­balls – auf eine Zusammenarbeit. Der Ex-Profi trainierte zuletzt den TV 21 Büchenbach, brachte von dort einige Spieler und gleich den Trai­ner für die zweite Mannschaft mit. Christian Krach wird den TSV Korn­burg II allerdings nicht in der Kreis­liga übernehmen. Das Kreissport­gericht Neumarkt-Jura zog der Korn­burger Reserve wegen des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Ak­teurs im Nachhinein sechs Punkte ab, der Abstieg erfolgte am Grünen Tisch – die SpVgg Roth bleibt statt­dessen in der Kreisliga.

Sicherlich ein dicker Wermutstrop­fen in einer Saison, die durch die Meisterschaft in der Bezirksliga 1 und den damit verbundenen erst­maligen Aufstieg in die Landesliga eigentlich die erfolgreichste in der Kornburger Vereinsgeschichte war.

Aufrufe: 029.6.2015, 09:53 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor