Berlin war keine Reise wert

Ein Pünktchen bei Hertha II zu ergattern, das hätte den Schönbergern so richtig gut in den Kram gepasst. Wer aber einen Punkt bei einer U23-Mannschaft eines Bundesligisten ergattern möchte, der braucht eine wesentlich bessere erste Halbzeit, als sie die Schönberger hatten. Die Gastgeber machten das Spiel, hatten schon in den Anfangsminuten gute Chancen. Bei der 1:0-Führung bekam die Hertha nach 24 Minuten aber Hilfe vom Schönberger Tom Schulz, der einen Pass des Berliners Owusu unglücklich über die eigene Linie drückte. Nur sechs Minuten später gab es den zweiten Nackenschlag für die Mecklenburger. Nach einer feinen Ecke von Rademacher stieg Eisele am höchsten und köpfte das Leder ins linke Eck. 2:0 für die Gastgeber, die den etwas mehr als 300 Zuschauern - unter ihnen auch die Hertha-Profis Haraguchi und Kohls - auf einem Nebenplatz des Olympiastadions bis zu diesem Zeitpunkt ansehnlichen Fußball geboten hatten. Schönberg hatte bis dahin nicht viel zu bestellen, doch Bastian Henning hätte kurz vor der Pause aber fast noch den Anschlusstreffer erzielt, doch Herthas Keeper Schaffran parierte gekonnt.

Direkt nach Wiederanpfiff war es erneut Henning, der das 1:2 auf dem Fuß hatte, doch letztlich wurde der Ball noch auf der Linie von einem Herthaner abgewehrt. Die Grün-Weißen machten jetzt mehr Druck, Zählbares sprang dabei aber nicht heraus. Anders die Berliner. Owusu erhöhte zehn Minuten vor dem Ende der Partie auf 3:0.Auch wenn diese Niederlage schmerzte: Die Konkurrenz um den Klassenerhalt ließ bereits am Mittwoch ebenfalls Federn. So verloren der BFC Viktoria, der FSV Bautzen und auch der ZFC Meuselwitz allesamt. Schon übermorgen geht es für den FC Schönberg weiter. Zum Abschluss der englischen Woche geht es dabei erneut gegen einen Berliner Verein. Und mit dem Athletik Klub 07 kommt Sonntag, Anpfiff 13.30 Uhr, ein ganz schwerer Brocken aus der Hauptstadt in die Provinz angerollt. Der BAK ist das Team der Rückrunde. 28 Punkte gab es für das Team bisher in der zweiten Saisonhälfte. Keines hat mehr Zähler geholt. Und der Lohn dafür: Der BAK sitzt dem Tabellenführer FSV Zwickau im Nacken, hat drei Punkte und eine Partie weniger auf dem Konto. Das Prunkstück der Fußballer aus Moabit ist die Abwehr, die bis dato nur 17 Gegentreffer zuließ. Maßgeblichen Anteil am Erfolg des Teams hat auch der Ex-Hansa-Spieler Zafer Yelen. Der offensive Mittelfeldspieler wechselte erst im Oktober vergangenen Jahres zu den Berlinern, die das Meisterschaftsrennen wieder spannend gemacht haben.

FC Schönberg: Hahnel, Halke, Schulz, Scherff, Matern, Rausch, Gebissa, R. Müller, Gladrow, Okada (68. Haufe), Henning (68. Steinwarth)

Tore: 1:0 Schulz (24./Eigentor); 2:0 Eisele (30.), Zuschauer: 309