Überhitzte Aggregate heruntergefahren

Auslöser für die Emotionen war offenbar das späte 3:1 des VfB Homberg, das Sergen Sezen in der Nachspielzeit nach einem Lauf auf das leere Amerner Tor erzielte. "Da haben einige wohl Abseits reklamiert, aber das war ein regulärer Treffer", zuckte Janßen mit den Schultern. Nach zwei hochkochenden Minuten fuhren alle Kontrahenten die überhitzten Aggregate wieder herunter.

Vorbildlich: Hombergs Eric Holz und Amerns Rene Jansen gaben sich zwei Meter neben dem Getümmel mit den Worten "das muss doch alles nicht sein" die Hand. VfB-Kapitän Thomas Schlieter fand den Nebenkriegsschauplatz "unnötig" und erklärte cool: "So ein Tumult interessiert mich nicht. Das ist nicht mein Niveau. Wir sind froh, dass wir unseren Lauf fortgesetzt haben."

Die Homberger sind seit nunmehr sieben Spielen ungeschlagen, haben davon sechs Partien gewonnen und 22:2 Treffer herausgeschossen. Aus diesem Holz sind eigentlich Titelanwärter geschnitzt, aber Coach Janßen weiß nur allzu gut, dass die Spielzeit nach wie vor kein Selbstläufer ist. "Es geht jede Woche von vorne los, wir müssen uns immer zu 100 Prozent konzentrieren, dazu laufen, rennen und kämpfen."

Der erneut starke Eric Holz traf zum 1:0 (35.), Marcel Kalski legte das 2:0 nach (53.). Als Amern durch Maximilian Gotzens Abstauber auf 2:1 herankam (68.), wurde es knifflig. VfB-Keeper Philipp Gutkowski hielt sein Team mit einer starken Parade auf der Siegerstraße (81.). Zum Schluss schmiss Amern alle Fesseln über Bord, beorderte selbst Torwart Dennis Metten an die Mittellinie, was Homberg zum 3:1 nutzte.