2024-05-08T11:10:30.900Z

Ligabericht
Der FV Ravensburg (links Thomas Zimmermann, hinten Robert Henning) kassierte gegen Spielberg die dritte Niederlage in Folge in der Oberliga. Derek Schuh
Der FV Ravensburg (links Thomas Zimmermann, hinten Robert Henning) kassierte gegen Spielberg die dritte Niederlage in Folge in der Oberliga. Derek Schuh
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Berg hat Rückenwind im Abstiegskampf

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Berg / sz - Abstiegskampf pur lautet das Motto beim TSV Berg in den kommenden Wochen, noch sieben Spieltage stehen in der Fußball-Verbandsliga an, bis am 3. Juni feststeht, wer in die Landesliga absteigen muss. Mit einem 4:0-Sieg gegen Schlusslicht Olympia Laup-heim hat sich die Mannschaft von Tim Rainbow am Samstag zumindest weiter im Rennen gehalten. Da Wangen in Sindelfingen 2:2 spielte, zog man sogar am FCW vorbei und eroberte immerhin den Relegationsplatz. "Man sieht, dass die Körpersprache anders wird", sagte Spielertrainer Rainbow nach dem 4:0-Sieg. Seine Mannschaft holte zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen, jedoch durchweg gegen schwächere Gegner. Nur fünf Punkte liegen derzeit die fünf Teams von Platz zehn (FV Löchgau) bis Platz 14 (Spfr Schwäbisch Hall) auseinander. Zwei von diesen fünf steigen direkt ab, einer muss in die Relegation, es bahnt sich also ein spannender Abstiegskrimi an ...

Zwei blitzsaubere Tore gegen Laup-heim machte Bergs Stürmer Andreas Kalteis, der gerade rechtzeitig zum Saisonendspurt immer besser in Form kommt. "Wir wussten, dass wir gewinnen müssen", sagte Kalteis nach dem Spiel, "wir hatten den Druck." Nach einer schweren ersten Halbzeit habe man es dann gut gemacht. Am nächsten Spieltag muss der TSV zum Spitzenreiter SGV Freiberg, der im Spitzenspiel gegen die TSG Backnang eine 1:2-Pleite kassierte und somit noch nicht sicher für die Oberliga planen kann. "Wenn wir hinten so gut stehen wie heute und einen Flitzer nach vorne machen, haben wir da gute Chancen", sagt Rainbow zu der schweren Aufgabe. Das Spiel steigt erst am 22. April nach der Osterpause.

"Wir konzentrieren uns momentan auf die Basics Kämpfen und Laufen und bespielen dann die Räume", sagte Bergs Sechser Andreas Frick. Das wird wohl auch in Freiberg und in den weiteren Spielen ein guter Ansatz sein. Nach dem Spiel beim Tabellenführer empfängt Berg Albstadt zu einem weiteren Abstiegsendspiel. Der FC 07 liegt derzeit einen Punkt vor Berg auf dem ersten sicheren Nichtabstiegsplatz. Anschließend hat der TSV ein brutales Restprogramm vor der Brust: Ilshofen (4./A), Backnang (2./H), Gmünd (9./H), Leinfelden-Echterdingen (6./A) und Neckarrems (3./H). "In dieser Liga ist alles möglich, wir müssen uns vor niemand verstecken", sagt Frick dazu. "Wir wissen um die Schwere der Aufgabe, aber es ist viel möglich."

Nach den beiden 2:3-Niederlagen in der Fußball-Oberliga gegen Pforzheim und bei der TSG Balingen wollte der FV Ravensburg mit dem Selbstvertrauen aus dem 1:0-Sieg unter der Woche im Verbandspokal beim SGV Freiberg am Samstag endlich auch im Ligaalltag wieder drei Punkte holen. Nach dem 0:2 gegen den SV Spielberg waren Spieler und Trainer des FV entsprechend bedient. "Am Dienstag in Freiberg haben wir eine starke Mannschaftsleistung gezeigt. Heute nicht", ärgerte sich Trainer Wolfram Eitel. Innenverteidiger Sebastian Mähr war ganz der Meinung seines Trainers: "Im Pokal schaffen wir es immer alle, an unsere Leistungsgrenze zu gehen. Im Ligabetrieb haben wir dann immer zwei, drei, vier Totalausfälle und die können wir nicht kompensieren. Dann reicht es auch gegen Spielberg nicht."

Es waren zwei komplett unterschiedliche Gegner, auf die der FV in dieser Woche traf. Der Verbandsligist aus Freiberg machte von Anfang an Druck, spielte mutig nach vorne. Oberligist Spielberg zog sich weit zurück, stand mit zwei Viererketten tief in der eigenen Hälfte. "In der ersten Halbzeit wollten die von uns nichts", sagte Mähr. "Aber die unterschiedlichen Gegner sind keine Entschuldigung, wir müssen in der Lage sein, uns darauf einzustellen." Nach den drei Niederlagen in Folge läuft Ravensburg nun Gefahr, aus einer starken Oberliga-Saison eine durchwachsene Spielzeit zu machen. "Ich warne davor, sich jetzt nur auf das Pokalhalbfinale gegen die Stuttgarter Kickers zu konzentrieren", meinte Eitel. "Wir tun gut daran, in Oberachern zu gewinnen."

Dort will der Trainer auch personell rotieren, nachdem er die Mannschaft zwischen Freiberg und Spielberg nur auf zwei Positionen verändert hatte. Eitel ist optimistisch, dass seine Mannschaft eine Reaktion zeigen wird: "Wir werden zwei Nächte darüber schlafen und das Spiel dann gemeinsam analysieren und aufarbeiten. Auch, wenn es diesmal vielleicht etwas länger geht."

Aufrufe: 010.4.2017, 18:38 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Maximilian Kroh und AlexAutor