Berg feiert den Klassenerhalt

Der Abstand zum Abstiegsrelegationsplatz beträgt vor der letzten Begegnung beim VfL Sindelfingen vier Punkte. "Es war vereinbart: Rette, was zu retten ist. Das ist mir und dem gesamten Trainerteam gelungen", freute sich der Berger Trainer Adnan Sijaric nach dem Schlusspfiff. "Ich kann nur den Hut ziehen vor diesen Jungs. Ich habe viel verlangt, es hat viel Kraft gekostet, aber auch viel Spaß gemacht." Sijaric wusste, als er den TSV übernahm, dass das Potenzial zum Klassenerhalt vorhanden war. "Ich musste die Jungs nur wieder auf den richtigen Weg bringen."

Die Ausgangslage vor Spielbeginn war klar. Für den VfB Neckarrems ging es um nichts mehr, für den TSV um alles, und so trat das Team von Adnan Sijaric im Berger Rafi-Stadion von Beginn an auch auf. Offensiv ausgerichtet, gewillt, den Deckel auf die Saison zu machen. Doch leicht machte es der Tabellenvierte dem TSV nicht. In den ersten Minuten hatte Berg zwei dicke Möglichkeiten. Zweimal sorgte Andreas Kalteis im Neckarremser Strafraum für Aufregung, die letzte Präzision allerdings fehlte - wie so oft in der ersten Spielhälfte. Es war viel Nervosität im Berger Spiel.

Neckarrems war immer gefährlich nach Standards. Zweimal kam Gabriel Fota nach einer Ecke zum Kopfball, aber auch ihm fehlte die Zielgenauigkeit. Zehn Minuten vor dem Kabinengang hatte Kalteis nach einem Abpraller erneut die Möglichkeit, Berg in Führung zu bringen, der spektakuläre Fallrückzieher ging allerdings knapp über das Tor. "Die erste Halbzeit war extrem schwierig für uns", sagte Sijaric, "man hat gespürt, welcher Druck auf der Mannschaft lastete." Die Mission Klassenerhalt war bis zum Pausenpfiff eine zähe Angelegenheit. "Wir hatten ein paar Chancen, die allerdings wacklig zu Ende gespielt."

Gespräche mit dem Trainer

Die zweite Hälfte begann wie die erste. Zwei Minuten waren gespielt, da kam Silvio Battaglia nach einer Osorio-Flanke den berühmten Schritt zu spät. Danach hatte Battaglia noch weitere zweimal die Chance auf dem Fuß, bis sich der TSV endlich belohnte, allerdings unter Mithilfe des Gastes. Battaglia nahm auf der rechten Seite Kalteis mit, dessen scharfe Hereingabe lenkte Gabriel Fota ins eigene Tor zum 1:0. "Das Eigentor war der Knotenlöser", sagte Sijaric, denn fünf Minuten später war es wieder Battaglia, der die gegnerische Abwehr schwindlig spielte und mit einem Drehschuss ins Tordreieck auf 2:0 erhöhte.

Richtig eng wurde es nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Julian Neff, der nach einer Ecke den Ball im Getümmel über die Linie drückte. "Wichtig war, dass meine Mannschaft dieses Gegentor schnell abgehakt hatte", sagte Sijaric. Wie schnell, zeigte sich eine Minute später. Nach einem Freistoß von Tim Rainbow versenkte Bartosz Broniszewski den Ball mit dem Kopf zum 3:1 - das Spiel war entschieden, die Klasse gesichert.

Ob Sijaric in Berg als Trainer weitermacht, ließ er offen. "Die Gespräche laufen, aber wir müssen schon den einen oder anderen Stein umdrehen." Geht es nach Sijaric, muss der Kader noch etwas verbreitert werden, muss man sich mit dem einen oder anderen Spieler verstärken, um die Qualität zu steigern. "Wenn wir uns da einig sind, spricht nichts gegen eine Weiterarbeit."

TSV Berg - VfB Neckarrems 3:1 (0:0) - Tore: 1:0 Gabriel Fota (50. Eigentor), 2:0 Silvio Battaglia (65.), 2:1 Julian Neff (78.), 3:1 Bartosz Broniszewski (79.) - Bes. Vork.: Gelb-rote Karte gegen Patrick Tichy (VfB, 87.) - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Andreas Iby (Neuhausen a. d. Fildern) - TSV: Willibald, Osorio, Fäßler, Deutelmoser (74. T. Ata), Brielmayer (51. Wenzel), Hepp, Kalteis (86. Held), Dzierzawa, Broniszewski, Battaglia (80. Rieger), Rainbow.