2024-05-10T08:19:16.237Z

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Nicht nur in der Bundesliga auch im Amateurbereich sind Bengalische Fackeln auf dem Fußballplatz nicht erlaubt. Wie Peter Winter vom Kreissportgericht erklärt, kann der Einsatz von Pyrotechnik für die Vereine teuer werden. Foto: Christian Charisius/dpa
Nicht nur in der Bundesliga auch im Amateurbereich sind Bengalische Fackeln auf dem Fußballplatz nicht erlaubt. Wie Peter Winter vom Kreissportgericht erklärt, kann der Einsatz von Pyrotechnik für die Vereine teuer werden. Foto: Christian Charisius/dpa

Bengalos sind auch im Amateurbereich tabu

Feuerwerkskörper sorgen für empfindliche Strafen

Das Abbrennen von Bengalos kann für die Vereine teuer werden. Bei der Spielgruppentagung wirbt Obmann Richard Augustin um mehr Verständnis für seine Schiedsrichterkollegen.

Die Zahl der Sportgerichtsfälle ist zwar zurückgegangen, aber auf dem Platz werden Schiedsrichter in der Region immer öfter angefeindet. Bei der vergangenen Spielgruppentagung im Sportheim der DJK Gebenhofen-Anwalting sagte Richard Augustin: „Der Respekt hat nachgelassen.“

Laut dem Obmann der Gruppe Ostschwaben habe diese Entwicklung in den vergangenen zwei Jahren zugenommen. Er appellierte an die Vereinsvertreter, für mehr Verständnis zu werben und auch auf die Zuschauer einzuwirken. Es gehe nicht darum, „seine Emotionen zu verbergen.“ Aber es könne nicht sein, dass ständig Beleidigungen und Beschimpfungen auf dem Fußballplatz fallen.

Über die Arbeit des Kreissportgerichts sprach Peter Winter bei der Zusammenkunft der Vereinsvertreter aus Kreisliga Ost, Kreisklasse Aichach, A-Klasse Aichach und B-Klasse Aichach. Er sagte, dass die Zahl der Fälle in Augsburg zurückgegangenen sei – von über 710 auf knapp 600 im Vergleich zur vorherigen Saison. Allerdings ist laut Obmann Augustin bedenklich, dass es in etwa 100 Fällen um Schiedsrichterbeleidigung ging. Bei der Suche nach Nachwuchs bekämen er und seine Mitstreiter immer wieder den Spruch zu hören: „Schimpfen lass ich mich ned.“ Er sprach sich daher auch für eine engere Zusammenarbeit mit den Vereinen aus. Allerdings verliefe das Vorhaben, spezielle Ansprechpartner für die Schiedsrichter zu ernennen, bisher nur schleppend. Von 37 angeschriebenen Vereinen hätten sich lediglich fünf zurückgemeldet.

Winter klagte zudem über den Einsatz von Feuerwerkskörpern beziehungsweise Pyrotechnik wie Bengalos vor, während und nach Entscheidungsspielen. Das könne für die Vereine sehr teuer werden. Er sprach von Strafen in einer Höhe von 200 Euro aufwärts. „Wirken Sie auf Ihre Vereinsmitglieder ein, um solche Vorfälle zu vermeiden“, sagte er zu den Funktionären im Sportheim. Das Geld könnten die Vereine sicherlich sinnvoller einsetzen.

Im Hinblick auf die Vorbereitungszeit erinnerte Obmann Augustin daran, dass Freundschaftsspiele auf Kreisebene mit einem offiziellen Schiedsrichter besetzt werden müssen. Auch bei kurzfristig angesetzten Partien sei es nötig, dem Einteiler Bescheid zu sagen. Wenn kein neutraler Schiedsrichter die Partie begleitete, sei das ein Verstoß gegen die Satzung und ein Fall fürs Sportgericht. Zudem erklärte er, dass die Vereine unter Umständen dazu verpflichtet seien, die Ergebnisse von Partien zu melden. Dieser Fall trete ein, wenn der Schiedsrichter vor Ort nicht innerhalb einer Stunde den Elektronischen Spielberichtsbogen (ESB) ausgefüllt habe.

Auch Spielleiter Günther Behr ging auf das Thema ein. Er warnte, dass sogar eine Strafe auf die Vereine zukommen könnte. Zudem müssten die Vertreter den ESB-Zugang nutzen. Die Meldung dürfe in der kommenden Saison nicht mehr per Telefon oder SMS erfolgen. Im Hinblick auf die Ligeneinteilung bedauerte er, dass die Sportfreunde Friedberg in die Kreisklasse Mitte umgruppiert wurden.

Nach dem Ende der Saison seien 15 Vereine in der Kreisklasse Aichach aufgelaufen, daher habe er eine Mannschaft anders einteilen müssen. Auch die Bezirksliga-Reserve des FC Affing sei ein Leidtragender der neuen Einteilung. Sie dürfe ihre Heimspiele nicht parallel mit der Ersten austragen. „Ich muss allen Vereinen gerecht werden“, sagte Behr. Der TSV Friedberg habe wieder eine dritte Mannschaft angemeldet, die in der A-Klasse Aichach Reserve spielt. In dem Team seien viele Spieler mit Migrationshintergrund. „Ich wünsche mir, da keine Ausdrücke auf dem Platz zu hören“, sagte Behr. Die Reserveligen seien auch dafür da, Spieler für den Sport zu begeistern. Auch hier sei „Fairplay“ angesagt. Zudem berichtete Behr, dass der BC Aichach seine zweite Mannschaft in der B-Klasse Aichach wieder abgemeldet habe.

Im Hinblick auf die Teilnahme an einer möglichen Hallenkreismeisterschaft appellierte er an die Vereinsvertreter, sich rechtzeitig bis zum 30. September bei ihm zu melden. Die Kreisvorsitzende Carola Haertel warb für die neue Aktion „Junges Ehrenamt“. Die Vereine sollen Kandidaten unter 30 Jahren vorschlagen, die sich verdient gemacht haben. Jeder Kreis dürfe einen Gewinner zur Belohnung auf eine Fußball-Bildungsreise nach Spanien schicken.

Aufrufe: 01.7.2015, 20:45 Uhr
Philipp SchrödersAutor