2024-05-16T14:13:28.083Z

Ligabericht
Da geht es lang: Normalerweise dirigiert Belzigs Coach Carsten Leo nur an der Seitenlinie. Am Wochenende musste der Trainer gegen Golm selbst aufs Feld. Und verlor 1:7. Foto: Oliver  Schwandt
Da geht es lang: Normalerweise dirigiert Belzigs Coach Carsten Leo nur an der Seitenlinie. Am Wochenende musste der Trainer gegen Golm selbst aufs Feld. Und verlor 1:7. Foto: Oliver Schwandt

Belzig kann nicht mal mehr der Trainer helfen

Borussia hat mit einer Verletzten-Misere zu kämpfen. Gegen Golm muss sich Coach Carsten Leo selbst einwechseln. Sein Spieler-Debüt geht allerdings mächtig in die Hose.

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Dass Belzigs Trainer Carsten Leo nicht auf Martin Graul setzen konnte, wusste er vor dem Spiel gegen Golm schon recht früh, dann meldete Lars Leppk Bedenken an, wollte seinen Einsatz um mindestens eine Woche verschieben. Vorsorglich packte Carsten Leo seine Tasche mit den Fußballutensilien.

Die Borussen hatten sich vorgenommen, hinten sicher zu stehen. Wenn sich die Chance ergibt, auch nach vorn zu spielen. Gegen den Tabellenvierten klappte dies zunächst auch recht gut, die Abwehr stand lückenlos. Nach einer Viertelstunde signalisierte Proske, dass er bald runter muss. Leo beorderte den Innenverteidiger nach vorn in den Angriff, Mirko Niendorf rückte in die Deckung, solang sich Mentzel warm machte. Aus Borussen-Sicht ein Glücksgriff. Kurz darauf schickte Rick Leppek Proske mit einem Steilpass, der biss auf die Zähne und schob zur Führung (18.) ein. Fünf Minuten später wurde er erlöst, durfte den Platz verlassen.

Die Golmer wirkten überrascht, dass sie keine Lücke fanden. Erst in der 31. Minute kamen sie zum ersten Mal durch. Mit etwas mehr Glück hätte Belzig sogar erhöhen und das bittere Ende, das noch kommen sollte, abwenden können. Toni Schreier bekam den Ball 40 Meter vor dem Golmer Strafraum zugespielt. Er sah, dass der Torhüter weit vor seinem Kasten stand, der nur mit größter Mühe im Zurücklaufen den Ball noch um den Pfosten lenkte. Dann spielte Leppek Steven Hoppe frei, der aus der 2. Mannschaft zum Kader stieß, seinen Schuss aus spitzem Winkel hielt der Schlussmann mit Mühe.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich aber schon weiteres Unheil angedeutet. Christian Hahn signalisierte seinem Trainer Probleme mit dem Knie. Er ging sofort in Richtung Kabine und verpasste so den Ausgleichtreffer in der 44. Minute, als nach einem Freistoß die Zuordnung nicht stimmte. Offiziell ausgewechselt wurde er aber nicht. Noch nicht.

Hahn kam nach dem Wechsel noch einmal zurück aufs Feld und erlebte das 1:2 aus Belziger Sicht in der 51. Minute. Nach einer Stunde ging dann aber nichts mehr bei ihm. Carsten Leo musste sein Saisondebüt als Spieler geben. Und sich eingestehen: "Nominell waren wir zwar elf Spieler auf dem Platz. Doch Toni Schreier ist seine Verunsicherung nach der langen Verletzungszeit anzumerken, ich hätte ihn unter normalen Umständen noch nicht für 90 Minuten gebracht. Und in einigen Situationen merke ich dann doch mein Alter. Gegen einen 22-Jährigen mitzuhalten auf Kreisoberliganiveau ging nicht".

Zum Schluss kam es dann sogar noch richtig dick für die Borussia. Nach dem 3:1 in Minute 64 folgten noch vier weitere Gegentore: in der 71. (berechtigter Strafstoß), 77., 82. und 86. Minute. Einen echten Vorwurf konnte der nunmehr Spieler-Trainer seinen Jungs nicht machen. Das 1:7 will Carsten Leo nur schnell vergessen.

Bereits am Freitagabend (19.30 Uhr) wartet die nächste Aufgabe. Beim Spitzenreiter Potsdamer Kickers hofft Trainer Leo, dass er wenigstens drei Fußballer auf der Wechselbank zu sitzen hat.

>>>Hier gibt es am Freitag den Liveticker zur Partie Potsdam gegen Belzig!

Aufrufe: 09.3.2016, 06:55 Uhr
MOZ.de / Martin TersteggeAutor