2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Vom Elfmeterpunkt aus war Lars Leppek für die Borussia erfolgreich, markierte den mehr als verdienten 1:1-Ausgleich.  ©MZV
Vom Elfmeterpunkt aus war Lars Leppek für die Borussia erfolgreich, markierte den mehr als verdienten 1:1-Ausgleich. ©MZV

Belzig beweist Moral

Gegen die Potsdamer Kickers erkämpft sich die Borussia einen Punkt. Der Ausgleich fällt erst gut zehn Minuten vor Schluss.

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Im Heimspiel gegen die Potsdamer Kickers konnte Carsten Leo, Trainer des FC Borussia Belzig, auf fast die gleiche Mannschaft wie im Pokalspiel gegen den SV Roskow zurückgreifen. Von daher war er recht optimistisch, was den Ausgang des Spiel betraf, auch weil er die Gäste als spielstarkes Team in Erinnerung hatte.

Doch die Potsdamer taten den Borussen am Sonntag nicht den Gefallen, selbst viel in die Offensive zu investieren. Die Gäste standen lieber massiv in der Abwehr, dadurch gab es kaum Räume für Konter der Gastgeber.

Doch die Bad Belziger sind nicht auf dieses Mittel allein angewiesen. Angefangen mit einer starken Defensive, Leo erinnerte seine Elf an die zu optimistischen Anfänge in der jüngeren Vergangenheit, boten sie den Zuschauern einen (fast) optimalen Auftritt. Sportlich aggressiv in den Zweikämpfen, mit viel Tempo in der Vorwärtsbewegung, hielten sie den Gegner vom eigenen Strafraum fern.

Einziges Manko war dann aber der finale Pass. Drei-, viermal kamen die Platzherren verheißungsvoll über Außen, doch die Flanken landeten im nirgendwo, obwohl sich Sebastian Holzheu stets gut in Position gelaufen hatte. Und bei einer der missglückten Eingaben zog sich Toni Schreier, ohne Einfluss des Gegners, einen Muskelfaserriss (32.) zu. Damit wird der agile Außenstürmer für ein paar Wochen ausfallen.

Die beste Chance zur Führung vor der Pause hatte Holzheu, als er nach einem Freistoß zum Kopfball kam, doch der Ball sprang noch an den Rücken eines Potsdamers. Die Kickers traten vor der Halbzeit nur bei einem Freistoß in Erscheinung, doch der Versuch aus 30 Metern schrammte am Tor vorbei. Schlussmann Christoph Schleiß verlebte ansonsten einen ruhigen Nachmittag.

In der Kabine verlangte Trainer Leo von seinen Spielern, dass sie die Konzentration hochhalten sollten, doch die Elf konnte nach dem Wiederanpfiff nicht mehr an den Spielfaden anknüpfen. Von den Gästen kam weiterhin nichts, sie profitierten aber von einer unglücklichen Aktion Martin Grauls. Der verlängerte einen Rückpass von der Mittellinie mit dem Außenrist in Richtung Schleiß. Nachdem einige Teamkollegen ihn aufmunterten den Ball im eigenen Strafraum aufzunehmen, pfiff der Schiedsrichter. Er bewertete die Aktion Grauls als vorsätzlichen Rückpass, so gab es Freistoß fünf Meter vor dem Borussen-Tor. Alle Bad Belziger waren auf der Torlinie versammelt, aber der Potsdamer Christian Schubert fand die Lücke, jagte den Ball zur glücklichen Führung ins Netz.

Trainer Leo wechselte Amir Besirovic ein und stellte sein Team um. Lars Leppek rückte ins offensive Mittelfeld vor, Danny Backsmann sollte wieder über die linke Außenbahn kommen und Graul rückte neben Holzheu in die Sturmspitze. Der Übungsleiter war sich sicher, dass das Bemühen seiner Akteure auch belohnt würde.

Es dauerte aber bis zur 79. Minute. Nach einem Freistoß Rick Leppeks wollte der aufgerückte Jan Becker an den Ball, wurde aber am Arm umgerissen und diesmal zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Schon vor der Pause gab es ähnliche Szenen gegen Holzheu, die jedoch ungeahndet blieben. Lars Leppek verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich.

In der Nachspielzeit wäre sogar noch der Sieg möglich gewesen. Bei Holzheus Schuss strich das Leder knapp am Pfosten vorbei und in der letzten Aktion des Spiels wurde der Versuch Grauls zunächst geblockt, sein Nachschuss ging um Zentimeter am linken Pfosten vorbei.

Trainer Carsten Leo ärgerte sich zwar zunächst über das Remis, was nicht die Kräfteverhältnisse wiedergab, lobte aber sein Team: "Die Spieler haben erneut Moral bewiesen, einen Rückstand weggesteckt. Was sie in der ersten Hälfte auf den Platz geboten haben, war meiner Meinung nach, die bislang besten 45 Minuten dieser Saison."

Am Sonntag (20. September) muss er seine Mannschaft nach dem Ausfall Schreiers umbauen, ist sich noch nicht sicher welches System er spielen lässt. Mit dem FSV Wachow/Tremmen kommt eine Elf in das Heinrich-Rau-Stadion, die sicherlich sehr defensiv agieren wird. Geduld wird bei den Borussen gefragt sein.

Aufrufe: 015.9.2015, 16:29 Uhr
MOZ.de / Martin TersteggeAutor