2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Kaum ein Durchkommen gab es für den TSV Berg (David Brielmayer, links) gegen Ilshofen (Sebastian Rief). Foto: Derek Schuh
Kaum ein Durchkommen gab es für den TSV Berg (David Brielmayer, links) gegen Ilshofen (Sebastian Rief). Foto: Derek Schuh
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Beim TSV Berg hilft nur noch Kampf

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Ravensburg / at - Beim TSV Berg dreht sich die Abwärtsspirale in der Fußball-Verbandsliga weiter. Nach der deftigen 1:5-Heimpleite am Samstag gegen den TSV Ilshofen, der dritten Niederlage in Folge, rutscht die Mannschaft von Adnan Sijaric auf Platz elf in der Tabelle ab, nur noch vier Punkte beträgt der Puffer auf den Abstiegsrelegationsplatz.

Schon vor dem Spiel war es im TSV-Umfeld offenbar unruhig, das Wort von der Krise machte die Runde. "Die Leute hatten leider recht", sagte Coach Sijaric nach dem Spiel, "wir haben jetzt eine handfeste Krise. Wir müssen schauen, dass wir die Kurve kriegen, sonst wird es eine ganz gefährliche Saison."

"Wir machen die Chancen nicht, dann stehen wir einmal schlecht und es wird sofort bestraft", sagte Bergs Sechser Andreas Frick nach dem Spiel. Nach 20 ansprechenden Minuten kassierte Berg das 0:1 nach einer Ecke, Ilshofens Torschütze Sebastian Rief hatte alle Zeit der Welt für seinen Kopfball, von einem Berger Abwehrspieler keine Spur. Bei den ständigen Rückschlägen fehle dann irgendwann das Selbstvertrauen, meinte Frick. Kurios war das 0:2. Nach einem Pass in den Strafraum fälscht Frick ab und der Ball landet beim klar im Abseits stehenden Andrey Nagumanov, der nur noch einschieben muss. "Er schießt mich an, ich komme nicht mehr weg", sagte Frick. Der Linienrichter zeigte dementsprechend Abseits an, wurde aber von Schiedsrichter Christian Cretnik überstimmt. Warum, wollte der Unparteiische auch nach dem Spiel nicht erläutern. "Meiner Meinung nach ein klarer Fehler", sagte Frick.

Dass es nur eine Minute später wieder klingelte im TSV-Kasten, muss man sich allerdings selbst ankreiden. "Ballverlust in der Vorwärtsbewegung", sagte Frick, "wir kriegen die Tore zu leicht momentan." Mit dem 0:3 war der Drops dann schon zur Halbzeit gelutscht. Wenn Berg nicht schnell die individuellen Fehler abstellt, wird es schwer, wieder in die Spur zu kommen. "Das ist auch viel Kopfsache", sagt Frick, "uns fehlt die Lockerheit, deshalb müssen wir uns wieder auf die Basics konzentrieren." Das heißt im Klartext "arbeiten und kämpfen, nur so kommen wir da wieder raus." Das wird also die Devise sein bei den anstehenden zwei Auswärtsspielen in Backnang (Platz sechs) und Gmünd (Platz sieben) sowie beim nächsten Heimspiel am 5. November gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen (Platz vier).

Dass der Fußball eben doch nur eine Nebensache ist, musste man beim TSV Berg am Sonntagmorgen erkennen. Mit Michael Golle war ein Betreuer der ersten Mannschaft in der Nacht überraschend verstorben. Der 55-Jährige stand am Samstagnachmittag noch an der Seitenlinie beim Spiel gegen Ilshofen. Golle war lange Jahre Torhüter beim TSV, später Jugendtrainer und zuletzt Betreuer bei der ersten Mannschaft. Die Spiele der zweiten und dritten Mannschaft des TSV Berg am Sonntag wurden deshalb abgesagt.

Aufrufe: 017.10.2016, 16:24 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Alexander TutschnerAutor