2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Stefan Kratzer
F: Stefan Kratzer

Beim SV Sonsbeck geht es jetzt zur Sache

Das erste Training nach der Baumberg-Pleite bestand aus Laufarbeit +++ Grünes Licht für neue Spieler

Nach gut 30 Minuten in Baumberg war das Vorhaben von Sonsbecks Trainer Thomas Geist, vier Punkte aus den Spielen gegen Baumberg und TuRU Düsseldorf zu holen, über den Haufen geworfen. Nach den kurz hintereinander kassierten Toren hat die Mannschaft alles vergessen, was man im Abstiegskampf benötigt.

Trainer Geist ist der Auffassung, dass die Mannschaft "die Karte überreizt" hat, vor allem durch die Art, wie sie sich gegen die Niederlage gewehrt hat. Abstiegskampf sei auch eine Frage des Charakters, der sich aber nicht in Worthülsen und Absichtserklärungen erschöpfen darf, sondern der auf dem Platz sichtbar werden muss. "Diesbezüglich haben auch die Zuschauer in Sonsbeck ein feines Gespür", sagt Geist, der aus seiner langjährigen Tätigkeit bei diesem Klub gut einschätzen kann, was die Anhänger der "Roten" von ihrer Mannschaft erwarten und ihr auch verzeihen.

"Neben dem Einhalten der taktischen Ausrichtung, für die wir als Trainer verantwortlich sind und wofür wir unser Bestmögliches tun, geht es um Leidenschaft, Hingabe und ein Zweikampfverhalten, das um Längen besser sein muss, als es die Spieler zuletzt gezeigt haben", sagt Geist, der im Training die Zügel deutlich angezogen hat. Er sei ja ein Freund der Eigenmotivation, die ohne Zweifel die bessere und nachhaltigere ist, aber wenn es nicht anders gehe, müsse die Motivation von außen kommen. "Und das war beim Training am Dienstagabend der Fall. Da haben die Spieler sehr viel Laufbahn gesehen", gibt der Sonsbecker Trainer einen Einblick in die erste Trainingseinheit nach der Baumberg-Pleite. Wer die Sonsbecker Sportanlage kennt, der weiß, das sie für eine intensive Laufarbeit reichlich Möglichkeiten bietet. "Die Mannschaft soll dadurch wach gerüttelt werden", begründet Geist die Maßnahme.

Daneben fehlt dem Sonsbecker Oberligisten ein Spieler, der vorangeht, die Ärmel aufkrempelt, der die Fäden des Spiels in die Hand nimmt und den Takt des Spiels bestimmen kann. Erst recht nach dem gesundheitlich bedingten Ausstieg von Thomas Tennagels. Dessen Vorgänger Dennis Schmitz war so ein Typ. "Und Tennagels eben auch", betont Geist, der damit die ihm jetzt anvertrauten erfahrenen Spieler herabsetzen will. "Sie besitzen einen doch eher ruhigen Charakter, was kein Nachteil sein muss. Aber es hilft der Mannschaft in ihrer momentanen Situation nicht weiter."

Anschließend berichtet Geist von einem Gespräch mit dem Fußballvorstand des Vereins, das es zu Beginn der Woche gegeben hat. "Das Gespräch war gut. Wir sind uns einig, dass wir nach der Hinrunde personell nachlegen werden", erklärt Geist. Er gibt allerdings zu bedenken, dass die benötigten Spieler gefunden werden und dann aber auch bereit sein müssen, zu einem möglicherweise in der nächsten Saison in der Landesliga spielenden Verein zu wechseln. Hinzu kommt, dass die Spieler in den finanziellen Rahmen passen und dem SVS ohne lange Anlaufzeit von jetzt auf gleich weiterhelfen müssen. "Und überdies muss in der Winterpause der abgebende Verein mit einem Wechsel einverstanden sein", nennt Geist eine bei Wintertransfers nicht zu unterschätzende Hürde.

Von den in Baumberg ausgewechselten Spielern konnte nur Keeper Ahmet Taner, dessen beklemmendes Gefühl in der Brustgegend muskulär bedingt war und vom Rücken herrührte, die Trainingseinheit am Dienstag mitmachen. "Über seinen Einsatz am Sonntag entscheidet der Doc", so Geist. Jonas Gerritzen wird dagegen zwei, Bastian Grütter drei Wochen fehlen. Das störe ihn aber auch nicht mehr, sagt Geist, dann bekämen andere eben ihre Chance. Ohnehin habe er vor, gegen TuRU Düsseldorf das Personalkarussell drehen zu lassen.

Aufrufe: 06.11.2014, 16:06 Uhr
RP / Reinhard PöselAutor