2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
Mit Weiche obenauf: Patrick Thomsen (li.), hier im Duell mit Neumünsters Reio Laabus. Foto: Schmuck
Mit Weiche obenauf: Patrick Thomsen (li.), hier im Duell mit Neumünsters Reio Laabus. Foto: Schmuck

Beeindruckender Höhenflug

Zufriedenheit und viel Lob nach dem souveränen 6:1 des ETSV Weiche gegen den VfR Neumünster

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Harald Uhr strahlte nach dem fünften Sieg in Folge. ,,Was wir in der zweiten Hälfte gezeigt haben, war sensationell. Das war ein Klassenunterschied", meinte der Liga-Geschäftsführer des ETSV Weiche. Das 6:1 beim VfR Neumünster war für alle Flensburger etwas Besonderes. Zwar sind sie so etwas wie ein Angstgegner für die Mannschaft von Uwe Erkenbrecher - in den letzten zehn Spielen gab es sieben Siege und drei Unentschieden -, doch zuvor waren alle Spiele heiß umkämpft, äußerst knapp.

Dabei steckte der ETSV Weiche die Ausfälle von Matthias Hummel (Kreuzbandriss), Christian Jürgensen (fünfte gelbe Karte) oder Florian Kirschke (grippekrank) weg. ,,Egal, wer reinkommt, jeder Spieler rechtfertigt das Vertrauen", meinte Uhr und ergänzte: ,,Wenn wir nicht so schlecht angefangen wären, wären wir ganz oben dabei."

Aber auch so ist der Höhenflug der Flensburger, die im vorletzten Spiel des Jahres Platz sechs festigten, beachtlich. Einer der in Neumünster großen Anteil am klaren Erfolg hatte, war Kevin Schulz. In der Vorsaison trug er noch das VfR-Trikot trug. ,,Ich war schon sehr motiviert", erklärte der 26-jährige Mittelfeldspieler, der gleich zwei Tore erzielte. ,,Aber so wollte ich meinen Ex-Verein dann doch nicht abschießen."

An Schulz, den Neumünster zu gerne behalten hätte, machte Erkenbrecher auch den Unterschied aus: ,,Das war Cleverness gegen Naivität. Hut ab vor der Leistung von Kevin Schulz", sagte der Neumünsteraner Coach. Für Weiches Trainer Daniel Jurgeleit war das Landesderby ,,kein einfaches Spiel". Die erste Hälfte sei eng, fast gleichwertig gewesen. ,,Nach dem Gegentor war Neumünster wieder im Spiel, es stand auf der Kippe, ehe wir zu einem sehr günstigen Zeitpunkt das 2:1 gemacht haben." In den ersten 45 Minuten war der 50-Jährige nicht immer ganz zufrieden. ,,Wir waren nicht ganz so kopfballstark wie in den Spielen zuvor. Und auch im zentralen Bereich lief es nicht rund."

In der Pause habe Jurgeleit einige Punkte angesprochen, die sein Team hundertprozentig umgesetzt habe. ,,In der zweiten Hälfte war das ein ganz tolle Leistung." Da klappte auf einmal alles. Timo Carstensen krönte seine starke Leistung wie Schulz mit zwei Toren. Zudem legte er das 2:1 für Schulz auf. ,,Diese Leistung kommt nicht von ungefähr", meinte Trainer Jurgeleit. Das habe er sich wie die gesamte Mannschaft hart erarbeitet.

Da kommt Tabellenführer Hamburger SV gerade recht. Der HSV-Nachwuchs, der den Trainer und einige Spieler an die Bundesliga abgegeben hat, ist etwas aus dem Tritt gekommen. Die letzten beiden Spiele wurden verloren. Mit einem weiteren Erfolg könnten die Flensburger ihre Saisonplanungen wieder revidieren. Dann heißt das Ziel nicht mehr Klassenerhalt - wie nach dem Fehlstart ausgegeben. Dann können die Flensburger ihren eigentlichen Plan - besser als Platz sechs im Vorjahr - wieder aus der Schublade holen.
Aufrufe: 02.12.2014, 16:00 Uhr
SHZ / johAutor