Eltersdorf schießt sich Frust von der Seele

ASV Neumarkt - FC Amberg 0:1

Vor fast 600 Zuschauern zeigten sich die Amberger von Beginn an aggressiver und gingen früh auf den Gegner, der sich auf dem holprigen und trockenen Rasen nicht wie gewohnt spielerisch befreien konnte und so viele Bälle früh verlor. Doch so richtige Chancen konnten sich die Gäste, wie auch der ASV, im ganzen ersten Durchgang nicht erspielen. Die heikelste Szene entstand durch einen langen Ball der Amberger, den Keeper Schmidt in seinen Strafraum kommen lassen wollte. Der Ball wurde durch eine gegenläufige Rotation immer langsamer, was der Ex-Neumarkter Wiedmann nutzte und den Klärungsversuch in Richtung ASV-Kasten abfälschte. Die daraus entstehende Gelegenheit bereinigte die sonst wache Neumarkter Defensive dann aber ohne große Probleme.

Im zweiten Durchgang bot sich das gleiche Bild, die Gäste zeigten sich präsenter, fanden aber keine Lücke im stabilen Defensivverbund der Heimelf. Das Tor des Tages erzielte FCA-Verteidiger Fischer dann nach einem ASV-Kollektivschlaf. Die Gäste führten eine Ecke kurz aus, die Flanke wurde am ersten Pfosten leicht verlängert und kam am langen Eck zum frei stehenden Fischer, der ohne Mühe seinen ersten Saisontreffer erzielte. Im Anschluss vermisste man bei der Heimelf dann den unbedingten Willen, gepaart mit der Ideenlosigkeit im Mittelfeld und der fehlenden Durchschlagskraft im Angriff, um in diesem Spiel noch einmal eine Wendung herbeizuführen. Die beste Gelegenheit besaß dann zum Ende der Partie noch mal der Gast aus Amberg, der in Person von Busch aus knapp 22 Metern zum Abschluss kam, den Schmidt aber gewohnt sicher aus dem Kreuzeck fischte. Mit dieser Leistung braucht man in Neumarkt zunächst mal keine großen Gedanken mehr in Richtung Regionalliga zu verschwenden, wenngleich ein schlechtes Spiel nicht die bis dato so tolle Saison zunichte macht. Bereits kommende Woche hat der ASV Neumarkt die Chance, im nächsten Derby am Weidener Wasserwerk wieder etwas zuzulegen, was aber einer gewaltigen Leistungssteigerung bedarf, um zumindest den Anschluss nach oben nicht zu verlieren. Christian Konrad

SpVgg Ansbach - FC Würzburger Kickers II 0:2

Die Profireserve aus der unterfränkischen Domstadt bleibt der Ansbacher Angstgegner. Auch im vierten Aufeinandertreffen setzte es für die mittelfränkischen Regierungshauptstädter eine Niederlage - nach dreimal 1:2 nun ein 0:2. Und auch dieser Spielverlust war vermeidbar, denn weder nach Spielanteilen noch nach Möglichkeiten hatte eine Mannschaft ein Übergewicht. Die jungen Gäste hatten allerdings zweimal vor dem Tor die Entschlossenheit einen Treffer zu erzielen, während bei den Ansbachern dies fehlte und dann kam auch noch Pech dazu. Vor dem 0:2 nämlich traf Max Störzenhofecker aus sechs Metern den Pfosten und so stand es nicht 1:1 sonder 20 Sekunden später 0:2 nach einem klassischen Konter. Dass die beiden Treffer in der späten Schlussphase fielen, war auch wieder bezeichnend für die Situation beider Vereine. Hier die junge Mannschaft, die unter der Woche den Fußballsport mehr oder minder als Hobby betreibt und sich in der Hauptsache um den Beruf kümmern muss und dort der Talenteschuppen eines Profivereins, der die zweite Mannschaft als Sprungbrett in den bezahlten Fußball sieht und sich so in der Hauptsache auf die Ausübung seines Hobbys/Berufs konzentrieren kann. Harald Riegler

Schiedsrichter: Maximilian Riedel (FC Horgau) - Zuschauer: 400
Tore: -

SC Eltersdorf - SV Erlenbach 6:0

Die 0:5-Pleite gegen die Spielvereinigung Ansbach war noch nicht vergessen, doch die Eltersdorfer wollten sie so schnell wie möglich vergessen machen. Gegen den Abstiegskandidaten SV Erlenbach musste ein Sieg her, um nicht ebenfalls in den Tabellenkeller zu rutschen. Engagiert, aber auch nervös begann der Sport-Club, im Spielaufbau haperte es zunächst, immer wieder leisteten sich die Hausherren Fehlpässe. So wirkten die Gäste besser, ohne selbst offensiv aufzufallen.

Mit dem ersten sehenswerten Angriff über die linke Seite, angeschoben von Kevin Köhler, ging der SCE in Führung: Patrick Schwesinger schob in der 17. Minute überlegt flach ins linke Eck ein. Zehn Minuten später hätten der Torschütze und Tobias Herzner nachlegen können, doch beide brachten im Zwei-gegen-Eins den Ball trotz Nachschuss-Chance nicht am Erlenbacher Keeper vorbei. Kurz darauf stand es trotzdem 2:0. Der gegnerische Schlussmann verschätzte sich beim Herauslaufen, Herzner netzte ein (35.). Die Quecken hatten die anfängliche Unsicherheit abgelegt. Schwesinger hätte noch für eine höhere Pausen-Führung sorgen können, scheiterte aber an Torwart Christos Patsiouras (37.).

Kurz nach Wiederanpfiff legte Tobias Herzner nach. In Minute 56 drosch er einen ruhenden Ball von der linken Seite links ins untere Toreck. Mit jedem Treffer wuchs das Selbstbewusstsein bei den Hausherren, Erlenbach schien geschlagen. Sven Röwe servierte noch stark für Schwesinger, der sein zweites Tor des Tages erzielte (60.). Und selbst damit gaben sich die Quecken nicht zufrieden. Über rechts rollte nach 74 Minuten der nächste Angriff heran, Rico Röder legte in der Box quer auf den eingewechselten Patrick Fuchs, der zum 5:0 einnetzte. Ein Einsehen mit ihrem überforderten Gegner hatten die Eltersdorfer immer noch nicht, nach einer Ecke machte Tommy Kind per Flachschuss das halbe Dutzend voll (84.). Erst dann war Schluss, die Antwort nach der 0:5-Heimpleite am Spieltag zuvor war dem Sport-Club mehr als nur geglückt. Katharina Tontsch