El Halimi mag darüber am liebsten nicht lange reden. "Das hört sich wie Jammern an", findet der SFB-Coach, der meistens einen relativ gelassenen Eindruck macht und lieber nach vernünftigen Lösungen sucht. Genau das gestaltet sich gerade wieder kompliziert, weil in allen Mannschaftsteilen personelle Lücken drohen. Folge: Baumberg weiß nicht, ob Plan A, B oder C greift. Vielleicht fallen manche Puzzleteile erst richtig spät an ihren Platz - wie im Fall Robin Hömig. Der 25-Jährige, der schon im Sommer ein paar Wochen verpasst hatte, lag zuletzt ebenfalls auf Eis (verletzt, krank). Hömig ist einer der besten Mittelfeldspieler der Oberliga und mit zwölf Toren der bisher erfolgreichste SFB-Torschütze in dieser Saison. Sein Ausfall träfe Baumberg hart.
Ganz bestimmt nicht an Bord ist Angreifer Miguel Lopez Torres, denn der 34 Jährige muss aus beruflichen Gründen passen. Viel weiter hinten stellt sich vor allen Dingen die Innenverteidigung als Dauerbaustelle dar. Ludwig Kofo Asenso, Daniel Rey Alonso und Vato Murjikneli bearbeiten noch die Folgen ihrer Verletzungen, während Patrick Jöcks die Sportfreunde inzwischen auf Zeit verlassen hat. Der Sportstudent absolviert ein Praktikum beim Bundesligisten TSG Hoffenheim. Wer letztlich defensiv auf welcher Position auflaufen wird - alles offen.
Immerhin stehen drei feste Größen zur Verfügung, die aus der Abteilung Routine stammen: Kosi Saka (30), einer der Gute-Laune-Beauftragten an der Sandstraße, Kapitän Ivan Pusic (32) und Dauerbrenner Hayreddin Maslar (35). "Ich schätze an den dreien, dass sie nicht mal ein Trainingsspiel verlieren können", erklärt El Halimi, der um die Leidenschaft dieses Trios herum ein Team konstruieren will: "Die auf dem Platz stehen, werden sich alle reinhängen. Davon bin ich überzeugt."
Baumberg als Zehnter (25 Punkte) steht gegen den Neunten Düsseldorf (28) vor einer schwierigen Aufgabe. Dass West sein Nachholspiel am vergangenen Wochenende beim Letzten SV Hönnepel-Niedermörmter mit 0:4 verlor, sieht der SFB-Coach keineswegs als Vorteil, sondern eher als zusätzliche Bestätigung: "Ich habe immer davor gewarnt. Alle wollen da unten raus." Obwohl die eigene Vorbereitung ein Hindernisrennen war und Düsseldorf um Wiedergutmachung bemüht sein dürfte, fiebern die Baumberger dem Anpfiff entgegen: "Wir freuen uns, dass es endlich wieder um Punkte geht. Und ich hoffe, die Jungs wissen, um was es geht." Das war im Sommer der Fall und zumindest in diesem Punkt muss im Winter gar nicht so viel besser werden.