Baumberg hat wenig Zeit und viel zu viel zu tun

Wenn es sich irgendwie einrichten ließe, könnte der Tag für Salah El Halimi im Moment gerne 26 oder 27 Stunden haben. Der 38-Jährige, der im schwierigen Kampf um den Klassenerhalt des Fußball-Oberligisten SF Baumberg (SFB) als größter Hoffnungsträger gilt, muss einen Berg voller Arbeit bewältigen - neben den beruflichen Anforderungen und der Zeit, die er für die Familie aufbringen will. "Wir haben sehr viel zu tun", sagt El Halimi, den die Sportfreunde vor zwei Wochen als Nachfolger des bisherigen Trainers Marc Schweiger verpflichteten. Die Aussage gilt allgemein, weil die Sportfreunde in der Rückrunde mindestens vier Punkte zum Erreichen der rettenden Zone aufholen müssen. Ganz konkret gilt sie, weil der Test gegen den Bezirksligisten ASV Mettmann sehr deutlich zahlreiche Baustellen ans Licht brachte. Die Sportfreunde kamen nach einer durchwachsenen Vorstellung gerade eben zu einem 2:1 (1:0)-Erfolg.

Dabei war es aber weniger das knappe Ergebnis, das den Coach störte, zumal er mit der Bereitschaft des Teams insgesamt sehr zufrieden ist. "Wir haben schlecht gegen den Ball agiert und wir hatten viele taktische Fehler. Außerdem war die Abstimmung nicht so gut", sagte El Halimi. Selbst die frühe 1:0-Führung (8.) von Wiren Bhaskar konnte den Sportfreunden keinen besonders großen Schwung verleihen, zumal die Beine angesichts der hohen Belastung aus dem Vorbereitungs-Training schwer genug waren. In der zweiten Hälfte kassierte Baumberg zunächst sogar den Ausgleich, ehe Ivan Pusic kurz vor dem Ende den an Marc Paul verursachten Foul-Elfmeter zum 2:1-Sieg für die Gastgeber verwertete (86.).

"Ich bräuchte in der Vorbereitung eigentlich noch zwei Monate", betont El Halimi. Eine der Ursachen: Im Testspielprogramm hinkt Baumberg momentan hinterher. Weil am vergangenen Wochenende wegen des kurzen Winter-Einbruchs mit Schneefall die beiden Spiele in Bochum und gegen Kaarst ausfallen mussten, fehlen bereits zwei wichtige Prüfungen. Genau die hatte sich Baumberg aber ausgedacht, um unter Wettkampf-Bedingungen wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen - über den Zustand der Mannschaft, über das Verhalten einzelner Spieler, über mögliche Veränderungen. Dass Co-Trainer Christian Ovelhey in seinem Beruf als Lehrer jetzt aus dienstlichen Gründen für eineinhalb Wochen fehlt, machte die Lasten-Verteilung auch nicht einfacher.

Für die restliche Vorbereitung bis zur Meisterschafts-Fortsetzung am 22. Februar gegen den MSV Duisburg U23 sind weitere fünf Tests vorgesehen. Der Startschuss in dieser Reihe soll am Sonntag (15 Uhr) beim FC Hürth erfolgen (Vierter der Mittelrheinliga). "Ich hoffe, dass wir spielen können", betont El Halimi, der in diesen Tagen die Wettervorhersagen aufmerksam verfolgt - wie so vieles andere. Darum könnte der Tag derzeit ja gut und gerne 26 oder 27 Stunden haben.