Bauer schießt Großschwarzenlohe hoch

Gut 1000 Zuschauer sahen auf dem Sportgelände des 1. FC Heilsbronn eine Partie zwischen den beiden Vizemeistern der Kreisligen Jura und Frankenhöhe, die über weite Strecken von der Spannung, dem jugendlichen Elan der Herriedener und dem abgezockten Auftreten der Großschwarzenloher lebte. Dass die Begegnung dann kurz vor Schluss entschieden wurde, war die gesamten 87 Minuten irgendwie in der Luft gelegen, denn die Dramatik steigerte sich von Minute zu Minute.

Von Beginn an erspielte sich der Vizemeister aus der Frankenhöhe eine optische Überlegenheit und drängte den SCG in die Defensive. André Vogelhuber hatte zweimal die Führung auf dem Fuß, und vor allem beim zweiten Versuch hätte es eigentlich im SG-Kasten klingeln müssen, aber Vogelhuber beförderte das Spielgerät aus zwei Metern über das Tor. Simon Goldbach stand nach einem feinen Emmendörfer-Zuspiel frei vor SCG-Keeper Martin Tschinkel und vergab überhastet. Erst nach knapp einer halben Stunde zeigte der Vizemeister Jura, dass er auch zu Offensivaktionen fähig ist. Allerdings fehlte diesen die Konsequenz und Strukturiertheit, so dass sie kaum für eine Gefahr vor dem Tor der Altmühlstädter sorgten. Einzig Denis Tomic zwang SG-Keeper Christoph Kowalski zu einer Abwehraktion. Auf der Gegenseite verwehrte Tschinkel Vogelhuber ein Erfolgserlebnis — und so ging es mit einer für den SCG leicht schmeichelhaften Nulldiät in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel kam die Mannschaft von Spielertrainer Denis Opcin etwas aktiver aus der Kabine und hatte vier Minuten nach Wiederbeginn die große Möglichkeit zur Führung: Benjamin Taft knallte einen Freistoß aus 25 Metern an die Latte und Denis Tomic setzte den Abpraller unkonzentriert übers Tor. Fünf Minuten später schien das erste Tor der Partie fällig: Erst scheiterte Tomic an Kowalski und dann retete auf der Gegenseite Tschinkel gegen Emmendörfer. Den Nachschuss von Vogelhuber kratzte Timo-Alexander Hertlein von der Linie.

Ampelkarte für SCG-Kapitän

Herrieden hatte nun wieder mehr Ballbesitz, ohne jedoch sich ein deutliches Chancenplus zu erspielen. Oglu Emre Hassan fand nach Zuspiel von Christian Chalupnik seinen Meister im 30-jährigen Martin Tschinkel, der nicht nur in dieser Situation zeigte, dass er schon höherklassig aktiv war. In der 74. Minute schien eine kleine Vorentscheidung zu fallen. SCG-Kapitän Reiner Großberger sah nach Foul an Tim Holzschuh die Ampelkarte und schwächte damit sein Team personell. Doch die zahlenmäßige Unterlegenheit beflügelte den SCG ein wenig, und der hatte dann zum zweiten Mal einen Aluminiumtreffer zu verzeichnen: Jannik Hettwer köpfte aus drei Metern an den Pfosten.

Dies läutete eine spannende Schlussphase mit einer optischen Herrieder Überlegenheit ein. Allerdings hatte die SG kaum mehr zwingende Möglichkeiten. In der 87. Minute fiel dann die Entscheidung über Aufstieg oder Klassenverbleib. Sven Bauer schnappte sich das Leder, wurde nicht angegriffen und zog dann aus 16 Metern zentral ab. Das Spielgerät schlug unhaltbar für SG-Torhüter Kowalski im rechten unteren Eck ein und versetzte Großschwarzenlohe in einen Freudentaumel. Herrieden fiel in ein tiefes Loch der Frustration. Auch in der über sechsminütigen Nachspielzeit konnte der Frankenhöhe-Vertreter trotz größtem Bemühen den Erfolg von Großschwarzenlohe nicht mehr gefährden.

Kurz vor Schluss war die Zeit von Torjäger Sven Bauer (links) gekommen. F: Mauer

Tore: 1:0 Sven Bauer (87.)
Schiedsrichter: Christian Tauscher - Zuschauer: 1022