2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Sartoris
Sartoris

Bauchlandung absolut unerwünscht

GL FFM WEST/INTERVIEW: +++ Sartoris rechnet im Derby mit Offensivspektakel +++ Caspari spricht von einem sehr guten Gefühl +++

HOCHTAUNUS . Vor dem Derby FC Neu-Anspach gegen TuS Merzhausen bemühen sich die Sportlichen Leiter, die Bedeutung des Gruppenliga-Vergleichs zu relativieren. Sowohl FC-Fußballchef Michael Caspari als auch TuS-Abteilungsleiter Ralf Sartoris erwarten ein enges, schweres Spiel.

Wie wichtig ist, ob man die Nummer zwei oder die Nummer drei im Fußball des Usinger Landes ist?

Michael Caspari: Wir haben eine ganz andere Fußballphilosophie als Merzhausen. Unser Weg ist die Arbeit mit der eigenen Jugend. Da ist es egal, ob wir die Nummer zwei oder drei sind. Im Übrigen ist das nur eine Momentaufnahme. Wir arbeiten mit unseren eigenen Leuten daran, besser zu werden. Ich zolle dem Gegner Respekt für die Leistung. Das ist verdient.

Ralf Sartoris: Ob Nummer zwei oder drei, das spielt eine untergeordnete Rolle. Wir waren auch vergangene Saison vor Neu-Anspach. Natürlich freuen wir uns, vorne zu sein, aber Häme liegt mir fern und Hakeleien sind mir fremd. Neu-Anspach ist aber auch so stark, dass sie eine Serie starten und nach vorne rutschen können. Mich würde es freuen, wenn wir da vorne bleiben. Das richtige Derby findet gegen Usingen statt.

Welche Bedeutung hat das Derby für den Saisonverlauf?

Caspari: Mehr als drei Punkte gibt es nicht. Aber unsere Motivation sollte hoch sein. Ein Sieg würde nicht die Saison retten, aber wir hätten die Chance, weiter nach oben zu schnuppern.

Sartoris: Es waren immer enge Spiele. Wir wollen da gewinnen, aber für den gesamten Saisonverlauf hat es noch keine Bedeutung. Uns geht es um die Punkteausbeute und die Bestätigung unserer bisherigen Leistungen. Egal ob Niederlage oder Sieg, wir bleiben vorne dabei. Man sollte die Bedeutung des Spiels nicht so hochhängen.

Wie große ist der Druck für Neu-Anspach, nicht in den Keller zu rutschen, beziehungsweise für Merzhausen, am Spitzenreiter dran zu bleiben?

Caspari: Das mit dem Keller haben wir uns „erarbeitet“. Wir müssen bei jeder Niederlage aufpassen, nicht weiter hinten rein zu rutschen. Wir sollten nicht träumen. Wir müssen in den Rückspiegel schauen.

Sartoris: Wir haben gar keinen Druck. Nach 15 Begegnungen ist das kein Schlüsselspiel für den Aufstieg. Für Neu-Anspach hat es sicher eine andere Bedeutung. Der ganz große Druck ist für uns nicht da, denn es ist egal, ob wir einen oder drei Punkte Rückstand auf die Spitze haben werden.

Neu-Anspach hat den zweitbesten Sturm der Liga. Merzhausen hat mit 30 Toren 31 Punkte geholt. Spielt da Sturm und Drang gegen Effektivität pur?

Caspari: Fakt ist, dass wir als ganzes Team funktionieren müssen. Wir haben das bereits gut und auch schlecht bewiesen. Inzwischen haben viele unserer Spieler Gruppenligaerfahrung, aber wir brauchen Stabilität. Es geht um die Einstellung. Das ist Charaktersache. Wir müssen gegen Merzhausen 90 Minuten an unsere Leistungsgrenze gehen und konzentriert arbeiten. Dann sind auch sie schlagbar. Es wird ein offenes Spiel, wenn wir bis zum Schlusspfiff konzentriert bleiben. Ich habe ein sehr gutes Gefühl.

Sartoris: Genauso würde ich das sehen. Neu-Anspach hat einen starken Sturm. Ich rechne mit vielen Toren auf dem kleinen Platz. Auch wenn wir eine gute Defensive haben, gibt es auch genug Spieler, die für Tore gut sind. Ich rechne mit einem ähnlichen Spiel wie bei unserem 5:3-Sieg in der vergangenen Saison. Die Zuschauer werden Tore sehen. Ich tippe auf ein 6:4 für uns. Fotos: Ortmann/jf



Aufrufe: 012.11.2016, 06:00 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor