2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
TuS Ahbach
TuS Ahbach

Bankkaufmann mit Weitblick

Christian Sicken steht mit André Bischoff beim TuS Ahbach an der Seitenlinie

Beim TuS Ahbach weht seit Saisonbeginn ein anderer Wind. Seit Christian Sicken und André Bischoff beim Titelaspiranten Nummer eins übernommen haben, geht es kontinuierlich aufwärts. Die Rückkehr in die Bezirksliga soll mittelfristig angestrebt werden. Gegen einen vorzeitigen Aufstieg hätten beide wohl nichts. Volksfreund-Mitarbeiter Lutz Schinköth sprach mit Christian Sicken.

Walsdorf/Üxheim-Leudersdorf. Gleich mit drei verschiedenen Vereinen spielte Christian Sicken in der Rheinlandliga. Mit der SG Schneifel Auw stiegt der im Oktober 30 Jahre alt werdende Fußballer in die Rheinlandliga auf, dann wechselte der Abwehrspezialist nach Ellscheid ebenfalls in die höchste Verbandsklasse, bevor der Klub wieder abstieg. Vor dem Engagement in der Schneifel verdiente sich Sicken erste Sporen bei der SG Laufeld, die seinerzeit in der Verbandsliga kickte. „Das waren alles sehr lehrreiche Jahre, aber auch ungemein schöne Jahre, in denen ich viele Erfahrungen sammeln durfte.“ Heute steht der Bankkaufmann bei der Raiffeisenbank Westeifel beim A-Ligisten TuS Ahbach an der Seitenlinie. „Der Aufwand in Ellscheid mit dreimal Training pro Woche war einfach zu groß geworden. Ich arbeite in Arzfeld, musste weite Wege bis nach Ellscheid, Strohn oder Udler zurücklegen. Da ich in Walsdorf wohne, sind es von der Arbeitsstelle bis nach Walsdorf auch schon 35 km. Es war auf Dauer zu viel“, verweist der als Spielertrainer verpflichtete Chef in der Abwehrkette auf die große Belastung. Da im Februar der Abschied von Robert Schmitz und Henning Rama feststand, ging der Verein auf Sicken zu. „Das Angebot hat mich gereizt. Ich habe es nicht bereut.“ Dabei kehrte er nur zu seinen Wurzeln zurück. Denn Christian Sicken spielte die komplette Jugend beim TuS Ahbach, sein erster Trainer war der Vater von Jonas Mauer, Werner Mauer. Sein erster Verein bei den Senioren war der SV Walsdorf. Jetzt aber will Sicken gemeinsam mit André Bischoff durchstarten. „Wir haben ein junges Team mit sehr viel Potenzial und richtig guten Neuzugängen. Weil wir uns erstmal finden müssen, haben wir auch kein konkretes, tabellarisches Ziel vereinbart. Wir wollen einen schönen Fußball spielen und Spaß dabei haben. Alles andere ergibt sich“, erläutert der junge Coach die Zielvereinbarung. Sicken wolle keinen Druck aufbauen, weil die breite Öffentlichkeit sich auf Ahbach als Titelkandidaten Nummer eins schon festgelegt hat. „Das ist ein gut geführter Verein, der intakt ist und wo die Abläufe stimmen. Die Spieler fühlen sich wohl, die Sportanlagen sind erstklassig. Das allein ist schon allererste Sahne.“ Im Gegensatz zu früher hat der 30-Jährige schon einen Mehraufwand als Trainer zu leisten. Gemeinsam mit Bischoff werden die Trainingseinhalte festgelegt, die Aufstellungen besprochen und die Analysen der letzten Spiele vorgenommen. „André ist absolut gleichberechtigt als Trainer. Er kennt sich aus und hat drei Jahre ja auch die Zweite trainiert. Wir machen das meiste gemeinsam, nur die Ansprachen wechseln schon mal.“ So versucht das Trainerduo Hand in Hand zu arbeiten und Disziplin von den Spielern einzufordern. „Wir haben dieselbe Denke und ticken auch sehr gleich“, sagt der ledige, aber liierte, passionierte Snowboard- und Motorradfahrer. Seine Philosophie ist einfach wie einleuchtend. „Ich lege sehr viel Wert auf die Trainingsbeteiligung, zumal ich den Jungs nur das beibringen kann, was ich selber auch erlernt habe. Jeder Spieler muss begreifen, dass man als Teamplayer auftreten muss. Dazu kommt die Fitness. Die ist unabdingbar, weil viele Mannschaften 90 Minuten sehr tief stehen.“ Die Kommunikation in der Viererkette müsse stimmen, jeder solle sich untereinander helfen, auch Löcher stopfen. „Keiner sollte sich dazu zu schade sein. Die Leute sollen verinnerlichen, dass Fußball ein Teamsport ist und die guten Individualisten sich auch unterzuordnen haben. Wir wollen diesen Weg gehen und fahren derzeit schon sehr gut damit.“ Die Ergebnisse unterstreichen die Worte von Christian Sicken. Das Team ist Tabellenführer, hat zuletzt in Badem mit 5:1 gewonnen und hat erst nächsten Mittwoch gegen Hillesheim eine schwere Aufgabe vor der Brust. (L.S.).

Aufrufe: 030.9.2015, 22:25 Uhr
Lutz SchinköthAutor