2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
In der 96. Minute staubte SVW-Kapitän Hanno Balitsch zum letztlich verdienten 1:0 Sieg des Spitzenreiters in Neckarelz ab. F: Galm
In der 96. Minute staubte SVW-Kapitän Hanno Balitsch zum letztlich verdienten 1:0 Sieg des Spitzenreiters in Neckarelz ab. F: Galm

Balitsch erlöst den SV Waldhof

Last-Minute-Sieg des Spitzenreiters in Neckarelz +++ Kocak "Neckarelz hat uns heute maximal geärgert"

Die SpVgg Neckarelz lieferte dem Regionalliga-Spitzenreiter SV Waldhof Mannheim lange einen packenden Fight und musste sich im heimischen Elzstadion vor 1400 Zuschauern erst in der Nachspielzeit geschlagen geben. SVW-Kapitän Hanno Balitsch brachte die zahlreichen mitgereisten Mannheimer Fans in der 96. Minute zum jubeln.

Man kennt und schätzt sich. Trotz der knappen Niederlage gegen das Spitzenteam aus der Quadratstadt gab es nach dem Spiel eine herzliche Umarmung zwischen SpVgg-Coach Peter Hogen und dem Mannheimer Chefcoach Kenan Kocak. „Ich habe Peter vor dem Spiel noch gesagt, dass er uns heute nicht so sehr ärgern soll, aber er hat es mal wieder maximal ausgereizt“, scherzte ein erleichterter Kenan Kocak nach dem umkämpften Spiel auf dem tiefen Neckarelzer Geläuf. Peter Hogen schickte im ersten Heimspiel 2016 eine Fünfer Abwehrkette und davor noch einen vier-Mann Abwehrriegel auf den Platz. Ziel war es die Offensive des Spitzenreiters in den Griff zu bekommen: „Natürlich haben wir heute sehr defensiv gespielt. Wir wollten den schnellen Waldhöfern keine Räume geben“, so der Neckarelzer Coach zu seiner Defensiv-Taktik. Und das gelang den Hausherren auch erstaunlich gut.

"Gefühlte 90 Prozent Ballbesitz"

Der Tabellenführer aus der Quadratstadt war über den gesamten Spielverlauf absolut spielbestimmend, diktierte das Tempo und beackerte kontinuierlich den Neckarelzer Abwehrriegel. „Wir hatten hier heute gefühlte 90 Prozent Ballbesitz“, bilanzierte anschließend Kocak. Einzig in Torgefahr konnten die Gäste ihr deutliches Übergewicht nicht ummünzen. Kompakt und gut organisiert hielt die Defensive der SpVgg ,angeleitet von Kapitän Dennis Bindnagel, sehr gut dagegen. Mangelndes Tempo und wenige Ideen aus der Waldhöfer Kreativabteilung stellten die Neckarelzer Maurermeister aber auch nicht vor allzu große Probleme. Ein unplatzierter Kopfball von Daniel Di Gregorio (45.), ein Schussversuch von Giuseppe Burgio (24.) und ein Außennetztreffer von Neupert (46.) blieben die einzigen nennenswerten Offensivaktionen der überraschend harm- und ideenlosen Waldhof-Buben.

Als Underdog und krasser Außenseiter „habe man ja auch nichts zu verlieren“ ließ SpVgg-Präsident Dr. Thomas Ulmer vor der Partie wissen und der Allgemeinmediziner sollte mit seiner Diagnose („Ich erwarte ein spannendes Derby auf Augenhöhe“) zur Halbzeit zumindest ergebnistechnisch Recht behalten. Über Einsatz und Laufbereitschaft hielten die Hausherren das Spiel gegen den Favoriten über weite Strecken spannend und bekamen in der 65. Minute sogar einen Elfmeter verweigert. Einer der wenigen Neckarelzer Entlastungsangriffe fand über Beyazal und Krasniqi den Weg in den Mannheimer Strafraum. Keeper Scholz räumte den Neckarelzer Angreiferdann in vollem Lauf ab, aber die Pfeife von Schiedsrichter Patrick Alt blieb stumm. Sogar ein eingefleischter Waldhof-Fan musste da die Schwarz-Blaue-Fan-Brille abnehmen und eingestehen, „wenn er den pfeift, dürfen wir uns nicht beschweren“.

Lucky Punch durch Hanno Balitsch

Wir wussten was uns hier heute erwartet. Der Platz war grenzwertig. Ich muss meiner Mannschaft heute ein riesen Kompliment machen. Wir haben es immer wieder versucht und wurden dann noch spät belohnt“, bilanzierte Kocak auf der Pressekonferenz und auch sein Gegenüber konnte ihm da nicht wiedersprechen: „Der Waldhof hatte ein klares Chancenplus. Natürlich ist ein spätes Tor immer glücklich, aber der Sieg hier heute ist absolut verdient und ich gönne es ihnen auch“, so Peter Hogen. Für einen echten „Lucky Punch“ sorgte nämlich der bundesligaerfahrene Kapitän der Blau-Schwarzen in der 96. Spielminute. Abwehrspieler Marcel Seegert hatte noch mal einen letzten Schuss auf das Neckarelzer Tor abgegeben, der von Volkan Tekin mit viel Mühe zur Seite abgewehrt werden konnte. Hanno Balitsch schaltete am schnellsten und staubte zum Last-Minute-Sieg der Mannheimer ab. „Natürlich sind wir nach so einem Spiel enttäuscht, aber die Jungs haben heute gezeigt, dass sie absolut willig sind“. Das Thema Klassenerhalt ist und bleibt eine echte Mammutaufgabe für die SpVgg. Die mit vielen neuen Gesichtern gespickte Mannschaft hat dem Spitzenreiter der Liga über 90 Minuten Paroli geboten und gezeigt, dass sie in der Regionalliga durchaus noch konkurrenzfähig ist.

SpVgg Neckarelz - SV Waldhof Mannheim 0:1 (0:0)
SpVgg Neckarelz: Tekin – Kizilyar, Bindnagel, Tasky (22. Schäfer), Keusch, Bückle - Abele, Gondorf, Cancar - Krasniqi (85. Heck), Beyazal (91. Klotz) - Trainer: Hogen
SV Waldhof Mannheim: Scholz - Strifler (77. Nag), Seegert, Fink, Neupert - Ibrahimaj (53. Korte), di Gregorio, Balitsch, , Förster (64. Mombongo-Dues) - Burgio, Sommer - Trainer: Kocak
Schiedsrichter: Alt (Illingen) - Zuschauer: 1400
Tore: 0:1 Balitsch (96.) Gelbe Karten: Abele, Keusch

Aufrufe: 06.3.2016, 17:30 Uhr
Danny GalmAutor